Montag, 23. August 2010

Sonne und Wind

In Frankreich war kein Platz auf den Campingplätzen. Deshalb sind wir in Spanien an der Costa Brava gelandet.
Das Wasser ist herrlich sauber. Kein Vergleich zum adriatischen Tümpel. Der Wind kommt regelmäßig und macht das Ertragen der Hitze (um 36°C) erst möglich.
Gestern gab es heißen Wind. Ist das das Gefühl, das man auf Hawaii auf den zweiten 90 Radkilometern hat?
Das Schwimmen im Meer ist noch einmal eine ganz andere Dimension, als im platten Wasser. Teilweise hat man das Gefühl, dass man auf der Stelle schwimmt. Ärgerlich ist, dass meine Schwimmbrille Wasser reinläßt. Nach kurzer Zeit beginnen die Augen zu brennen. Also belasse ich es beim "touritischen" Schwimmen. Der Versuch war es allemal wert.
Heute morgen ein allererster Jog nach der Mitteldistanz. Langsam, sehr langsam, bei kühlen 23°. Trotzdem habe ich auf dem ersten Meter schon geschwitzt. Dann sind es herrliche 13 km geworden. An einer Straße parallel zum Strand entlang, durch ein Naturschutzgebiet  bis zur Flußmündung, kurz den Ort gestreift und durch Apfelplantagen wieder zurück zum Strandweg. Schade, dass ich keinerlei Kamera dabei hatte.

Samstag, 14. August 2010

Pause - Urlaub

So, nun ist es soweit. Urlaub, Familienurlaub. Der erste in diesem Jahr, nachdem Ostern und Pfingsten ausgefallen sind. Zeit ist es geworden.
Meine Triathlon-Saison ist vorbei. Mal sehen, was ich dieses Jahr noch "mache".
Ich nehme jetzt nur die Laufschuhe mit und laufe nur dann, wenn die Beine wieder Lust dazu haben.

Montag, 9. August 2010

Mitteldistanz Erlangen

Es ist soweit. Der Saisonhöhepunkt steht an: die Mitteldistanz in Erlangen: 2/80/20.
Um das mal vorweg zu sagen: ein gut organisierter Event, der dieses Jahr zum 20. Mal ausgetragen wird.
Ich bin auch gut organisiert, ob ich gut vorbereitet bin, da habe ich so meine Zweifel.
Die letzten Wochen waren schon gut ausgefüllt mit den Themen Hausbau und der Gesundheit der kleinen Tochter. Am Samstag war ich auch noch ganz gut unterwegs, anstatt die Füße hochzulegen. Und entsprechend habe ich ein wenig ein flaues Gefühl im Bauch, als ich mein Rad in Richtung Wechselzone schiebe. Zumindest ist das Tapering nicht zu kurz gekommen und die Basis habe ich sowieso im Winter gelegt. Mit diesem Gedanken helfe ich mir und lasse Fahrrad und Helm checken.
In der Wechselzone ist die Aufregung dann vorbei. Mit einer gewissen Routine bereite ich das Fahrrad und die Wechselbeutel vor, unterhalte mich mit meinen Fahrrad-Nachbarn und ... treffe zu meiner großen Freude alte Bekannte. Charly - ich habe ihn bestimmt 20 Jahre nicht gesehen - hat mir das Kajakfahren beigebracht. Nun ist er im Organisationskommitee der Veranstaltung und kümmert sich um die Wechselzone. Dann begrüßt mich mein Onkel Joachim, er hat am Vortag noch den Startplatz von einem seiner Vereinskameraden übernommen und wird auf der Kurzdistanz starten. Die Zeit bis zum Start vergeht nun im Flug.
Die Pistole knallt und das Schwimmen beginnt. Eingedenk meiner Möglichkeiten bin ich recht weit hinten und komme gut weg. Wir schwimmen mit Neopren (Wassertemperatur 21°C) und das ist gut so. Ich freue mich, dass mein "Loch" auf den zweiten 500m ausbleibt. Nicht so sehr freue ich mich, dass ich von rechts über den Haufen geschwommen werde. Das geht aber auch vorbei und ich habe wieder freie Bahn.


 An der Wendemarke riskiere ich einen Blick auf den Garmin und registriere, dass ich vergleichsweise langsam unterwegs bin. Auf den letzten 500m werde ich noch überholt .... ich ziehe mein Tempo konstant durch und komme .... nach 52:49 Minuten aus dem Wasser. Was soll's - wenn man in den letzten 3 Wochen nicht 2 mal pro Woche, sondern nur 2 Mal in 3 Wochen zum Schwimmen kommt, braucht man sich nicht zu wundern. Immerhin scheine ich nicht der Letzte zu sein.
Der Wechsel auf's Rad geht zügig. Die Helfer reißen einem fast des Neo vom Leib und ich bin in knapp 2 Minuten auf dem Fahrrad - nicht ohne es zuvor vor dem Umfallen zu retten, denn der Nachbar hat Probleme seines von der Stange zu heben.
Die Radstrecke ist schnell. Gleich zum Anfang beginne ich mit der Verpflegung. Und schnell pendelt sich ein 31er Schnitt ein. Den will und werde ich halten. Die Zuschauer an der Strecke sind nett und begeistert über "coole Sonnenbrillen" als wir zu Dritt dicht hintereinander eine 90°-Abzweigung nehmen. Die erste Runde ist schnell vorbei. Auf der zweiten Runde entwickelt sich ein kleines Duell mit einem Mitstreiter. Ich überhole ihn bergauf, er mich bergab. Kurz nach der Verpflegungsstation überholt er mich bergauf, weil ich mit dem Schälen eines Stücks Banane beschäftigt bin. Dann bleibt er eine ganze Weile vorne, sein Tempo ist gut und ich folge im gebührenden Abstand.


Auf den letzten 15 km entwickelt sich langsam das Gefühl nicht mehr sitzen zu können und ein komischer Zustand in den Waden. Ich habe Angst, die könnten zumachen und variiere die Trittfrequenz, strecke ab und zu die Beine durch. Nochmal auftanken und schon bin ich kurz vor der Wechselzone. Raus aus den Schuhen und runterschalten. Der rauhe Asphalt massiert sie nackten Füsse und schon bin ich im Wechselzelt.
Laufschuhe an und raus. Es lässt sich gleich gut an. Ich komme zügig in mein Tempo rein und laufe... 20 km und 4 mal über diese Brücke. Zunächst geht es aber ins Stadion, das erste Bändchen holen. Und Schreck: am Ende der Sportplatzrunde müssen einige steile Stufen überwunden werden. Geht auch vorbei und ab auf die erste Runde. Die Samba-Truppe trommelt mich über die Brücke und schon verschwinde ich im Wald. Ich laufe nach Puls. Das Tempo passt und ich kann es gut halten. Ich bin neu auf dieser Strecke, deshalb kommt mir der Weg zum Wendepunkt recht lang vor. Dann ist er aber da. Rückweg, Brücke, Samba-Trommler. Der Weg ist kurzweilig, denn es sind noch viele Läufer unterwegs. Eine Runde im Stadion mit persönlicher Begrüßung durch den Sprecher, über die Treppe wieder raus auf die Strecke. Nun werden es schon weniger Läufer. Wieder die Brücke, diesmal etwas langsamer. Die Samba-Trommler pausieren gerade. Und schon tauche ich wieder in den Wald ein. Nun ist der Weg vertraut und gefühlt erledige ich ihn schneller. Am Wendepunkt heißt es "ab nach Hause". Nun lichten sich die Reihen der Läufer deutlich, aber ich kann einige "im Schneckentempo" überholen. Ein Blick auf die Uhr (einer der wenigen) zeigt mir, dass ich gut in der von mir geplanten Zeit liege.

 (Dieser Zettel mit meiner Zielkalkulation hat mich wochen- bzw. fast monatelang begleitet.)

Das Optimalziel von 5:15 h ist nicht mehr machbar, aber vielleicht 5:20 oder 5:25? Die Option mobilisiert irgendwelche Energien ... oder war das das Cola?


Ich beschließe bis zur Brücke das Tempo zu halten (es geht noch ganz leicht bergauf) und danach rauszuholen, was rauszuholen ist. Und so klappt es auch: Nach der Brücke gebe ich Gas und werde schneller. Es ist hart, aber die 5:20 locken. Wie ein Magnet zieht es mich zum Ziel und ich werde immer schneller. Das Tempo ist schon fast wie bei einem 10er. Ich überhole und mache Plätze gut. Dann bin ich im Stadion, schwenke in den Zielkanal ein. Es ist ein "U", ähnlich wie in Roth, gesäumt von Zuschauern. Das ist es!


Die Uhr bleibt bei 5:20:18 stehen. Ich bin erschöpft und glücklich. Das war mein Debüt auf der Mitteldistanz.

Und da ist noch etwas: Es war nicht so/zu kurz!