Mittwoch, 21. Juli 2010

Ganz normal ...

... ist jetzt wieder alles. Frau und Kind sind wieder zu Hause. Wir kommen wieder in normale Bahnen zurück.
Gestern Abend eine Runde auf dem Fahrrad. 50 km. Das hat richtig gut getan und ich habe mich richtig gut gefühlt. Die Temperaturen waren jetzt ja auch nicht mehr so wahnsinnig hoch. Die Wetterlage soll sich nun auch ein bischen ändern. Das würde mir schon passen, denn ich hoffe auf gemäßigte Temperaturen für die Mitteldistanz in Erlangen.

Freitag, 16. Juli 2010

Am Limit

Anstrengend sind diese Tage. Ich habe an vielen Fronten zu kämpfen:

- Job
- Kind mit Mutter weit weg im Krankenhaus
- alleinerziehender Hausmann
- Häuschenbauer
- Triathlet

Und so langsam macht es sich im Kopf und im Körper bemerkbar.
Trotzdem - es geht - irgendwie.
Gestern bei 29° 2000er Intervalle gemacht.
Es war hart, hat danach aber gut getan.

Montag, 12. Juli 2010

Zeitlupe

Zwei Tage in Zeitlupe leben, das war mein Wochenende. Samstag vormittag bin ich nach Heidelberg gedüst um meine Frau für ein paar Stunden im Krankenhaus abzulösen.
Unsere kleine Tochter musste untersucht werden, wozu eine Operation notwenig war. Unglücklicherweise hat dabei das Risiko voll zugeschlagen und am Freitag war noch eine - hmmm, Not- Operation notwendig. Jetzt ist alles unter Kontrolle, aber naja: Das Zimmer ist unter dem Dach: 30° oder mehr. Alle paar Minuten dem Kind zu Trinken geben (versuchen). Alle halbe Stunde mit einem feuchten Lappen die Gliedmaßen kühlen. Wo aus der Wasserleitung nur noch warmes Wasser kommt, habe ich dazu gekühltes Wasser aus dem Wasserspender genommen. Alle 2-3 Stunden nach der Schwester klingeln, weil irgendeine Spritze oder andere Versorgung leergelaufen ist. Und das ganze Tag und Nacht. Meine längste Schlaf-Etappe von Samstag auf Sonntag hatte wohl 4 Stunden. Und da bin ich der Nachtschwester zu Dank verpflichtet, denn sie hat die Infusion wohl schneller ausgetauscht, als die Überwachung Alarm schlagen konnte.
Den Tag über wurde alles in Zeitlupe erledigt. Nur nicht zu schnell bewegen. Möglichst überhaupt nicht bewegen.
Sonntag Abend hat meine Frau wieder übernommen. Sie hatte sich die Zeit bei Freunden in Mannheim aufgehalten und erholt. Mal sehen, wann sie wieder nach Hause kommen.

Samstag, 10. Juli 2010

Morgens um halb 7 ...

... ist es noch einigermaßen kühl. Kühl heißt 24°C. Wenn die Temperaturen am Tage deutlich über die 30 Grad hinausgehen, können 24° angenehm sein. Jedenfalls bin ich schöne 12,5 km gelaufen. Das Tempo hat der Körper vorgegeben und war ein Mischmasch aus Regeneration und dem Wunsch schnell wieder nach Hause zu kommen. In der Summe war es der untere Grundlagenbereich. Jetzt geht es 250 km per Auto durch Deutschland nach Heidelberg in die Uni-Klinik. Dort ist unsere kleine Tochter und ich werde meine Frau für ein paar Stunden ablösen.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Montags

Immer wieder Montags habe ich das Gefühl, dass meine Beine eingerostet sind, dass sie vom Sitzen am Schreibtisch ungelenk werden. So auch vergangenen Montag. Um so angenehmer war mein Läufchen gestern Abend. Die erste Einheit nach dem Wettkampf in Bamberg stand unter dem Zeichen der Regeneration. Eine Pace zwischen 7:00 und 8:00 ist langsam genug. Meine Tochter, die mich auf dem Rad begleitet hat (als Wasserträgerin) ist fast vom Rad gefallen vor Langsamkeit.
Nach ca. 9,5 km waren wir wieder zu Hause und meine Knochen haben sich richtig locker angefühlt - freigelaufen. Auch die Einheiten am Wochenende werden eher regenerativ sein. Und früh am Morgen stattfinden, denn es soll wieder heiß werden.

Sonntag, 4. Juli 2010

Ironman

Ich verfolge schon den ganzen Tag die großen Rennen in Frankfurt und Klagenfurt. Nach der Hitze gestern tut es gut zu wissen, dass es ein bischen kühler ist.
Speziell Kathrin, die in Klagenfurt am Start ist, drücke ich die Daumen. Lauf Kathrin, lauf!

36 Grad - OD in Bamberg

Es war heiß. Sehr heiß. Und die Krönung: der Start war um 12:55 - inmitten der größten Hitze. In der Wartezeit davor hat jeder Athlet akribisch darauf geachtet, dass keiner seiner Reifen platzt. Einige hatten dennoch Pech.
Aber der Reihe nach:
Schwimmen
Beim Einchecken war es noch nicht offiziell, aber jeder hat es erwartet: Neoprenverbot. Bei den Außentemperaturen wäre es sowieso kein Spaß geworden in den Neo zu steigen und bis zum Start vor sich hin zu schmoren. Genau das wäre es nämlich geworden bei 36°. Die Wassertemperatur wurde mit 26° gemessen. Wobei stellenweise war das Wasser noch viel wärmer. Ich hatte das Gefühl wie bei lauwarmen Abwaschwasser. Apropos: Der See war reichlich begrünt und man schwamm auf dem Dreieckskurs mehrfach durch Ansammlungen von Seegemüse. Einige Male hatte ich das Grünzeug um Hals und sogar im Mund.
Gefühlt war das Schwimmen eine gute Sache. Ich bin recht geradlinig geschwommen, hatte allerdings öfter kreuzende Slalomschwimmer vor mir. Und wegen des fehlenden Neos war ich dann doch nicht so schnell, wie kalkuliert.
Rad
Auf dem Rad lief es gut. Immer hart an der anaeroben Grenze bin ich zügig vorangekommen. Die Steigungen in der Strecke ware eher lang und kontinuierlich, als dass es steil bergauf ging. Von Anfang an konnte ich andere Mitstreiter "einsammeln". Fast hatte ich die Befürchtung zu über-pacen, was sich später als unbegründet herausstellte. Eine Kopfsteinpflasterstrecke auf der ersten Hälfte vermittelte ein bischen Ironman-Feeling.
Insgesamt war es eine ziemlich schattenlose Strecke und leider konnte ich das Wasser-Aufnehmen nicht übern, weil ich nirgendwo eine Verpflegungsstation gesehen habe (andere Athleten auch nicht).
Die Radzeit ist natürlich etwas größer ausgefallen, da die Distanz 46 km betrug.
Laufen
Der Wechsel auf Rad gelang in kurzer Zeit. Aber durch die Hitze fühlte ich mich abgebremst wie ein Düsenjet bei der Landung auf einem Flugzeugträger. Freunlicherweise hatten Anwohner eine Wasserwanne aufgestellt und ein glücklicher Umstand sorgte dafür, dass wenige Meter davor ein Schwamm auf dem Boden lag. Im Tiefflug greife ich mit der Rechten den Schwamm, wechsle ihn in die Linke und ziehe ihn durch die Wasserwanne. Von nun  an gerät der Laufpart zur Hitzeschlacht. Schattenlos geht es durch die stehende Hitze über Feldwege zwischen Feldern. Nur ganz wenige Läufer überholen mich. Ich habe höllischen Respekt vor deren Tempo. Ich selbst halte mich an meine Pulswerte und lasse Tempo Tempo sein - und kann den einen oder anderen Läufer einholen.
Die erste der beiden Runden läuft gut, die zweite steht unter dem Motto "weiter laufen". Ich sehe einige Mitstreiter gehen und denke, dass ich genau das nicht machen will. Nur an der Wasserstelle werde ich deutlich langsam um Schwämme und Becher aufzunehmen. Die Rasensprenger der Anwohner versuche ich taktisch anzulaufen um möglichst viel des kühlen Nass abzubekommen. Im Übrigen drehen sich alle meine Gedanken ums Weiterlaufen und darum welche Stelle des Köpers als nächstes zu kühlen ist. Gegen Ende drücke ich den feuchten Schwamm immer öfter gegen die Lippen. Ich habe keinen Durst, aber der Mund ist total ausgetrocknet.

Das Ziel erreiche ich nach offiziellen 3:05:59. Länger als gedacht. Aber egal, dass der Tag keine Bestzeit sehen würde war von Anfang an klar. Jetzt weiß ich aber wie viel bei mir der Neoprenanzug ausmacht. Und ich weiß, dass ich mit der Hitze umgehen kann. Die Mitteldistanz in Erlangen kann kommen.

Freitag, 2. Juli 2010

Gefühle

Das wird morgen ein echt heißes Rennen. Ich weiß nicht, ob meine Beine das Renntempo kennen.
Die Woche war beruflich und privat verdammt hart.
Ich hoffe, dass zumindest der Körper Erholung gefunden hat. Mein Kopf ist (noch) leer.
Ein leichtes Kribbeln ist aufgekommen, wo ich gerade meine Ausrüstung zurechtgelegt habe.
"Gutes Gelingen" für alle, die an diesem Wochenende einen Triathlon bestreiten.