Mittwoch, 23. Juli 2014

Umzug

Hallo da draussen!
Wer mein Blog liest wird es gleich unschwer und schnell feststellen: Ich habe mein Blog umgezogen.
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Falls etwas nicht funktioniert – vielen Dank für eine kurze Info und ein bischen Geduld.
Der Tagrandrenner

Dienstag, 22. Juli 2014

Gedanken zur Verpflegung

Jeder hat so seine Gedanken zur Verpflegung vor und während des Rennens.
Mein Plan für das Essen vor dem Rennen war der:

Start-2h: Zwei Semmeln mit Marmelade. Evtl. ein bischen Butter.
Start-1h: Eine Banane und ein Müsliriegel
Start-20min: Ein Gel

Der Verpflegungsplan während des Rennens bzw. an der Verpflegungsstation war:

Grundsätzlich zwei Flaschen Iso und eine Wasser am Rad haben. Auch habe ich 6 Gels und einige Salzkapseln am Rad, damit ich Engpässe an der Station kompensieren kann.

Angefangene Flaschen am Anfang der Verpflegungsstation wegwerfen. Dann Iso aufnehmen, ein Stück Banane, zwei Gels, evtl. Wasser. Banane gleich essen. Gels auf dem Weg zur nächsten Station nehmen. Alle 40 km eine Salzkapsel nehmen. Versuchen beide Iso-Flaschen bis zur nächsten Station leer zu trinken. Wasser bei großer Hitze auf Brust, Kopf, Rücken gießen/spritzen.

Klingt einfach. Erfordert speziell auf der zweiten Radrunde richtig Disziplin, denn da mag ich schon bald keine Gels mehr sehen.

Für die Verpflegung während des Laufens habe ich den folgenden Plan entwickelt:
Kurz vor der Verpflegungsstation das Gel nehmen. An der Station mit Iso runterspülen. Und mit Wasser den Mund ausspülen (Irgendwann wollte ich kein Süßkram mehr, sondern Steak und Bier). An den (hinteren) Stationen, wo Erdinger angeboten wurde, habe ich Wasser durch Erdinger ersetzt. Kam gut für meinen Magen. Die Hühnerbrühe habe ich auch gut vertragen.

Tag 2 danach

Eigentlich ist alles ok. Wenn ich länger sitze, merke ich, dass die Knie "einrosten". Treppen kann ich problemlos steigen - zumindest zwei Stockwerke, dann wird's anstrengend. Für's Büro reicht es.
Ich unterhalte mich mit einem Bekanten über das Rennen. Es gibt sehr viele Mitstreiter, die dem Wetter einen halbstündigen Tribut haben zollen müssen ...

Montag, 21. Juli 2014

Tag 1 danach

Um halb sieben ist die Nacht vorbei. Ich stehe auf, verstaue mein Zelt im Auto und fahre heim. Dort packe ich aus. Dass Material ist bis auf wenige Ausnahmen nass. Sonne und Wind machen es bis Mittag wieder trocken. Bis zum Nachmittag ist alles aufgeräumt und ich kann eine Siesta nehmen.
Ich kann mich noch gut bewegen und die Treppen vorwärts hinunter gehen.
Und jetzt wird wieder richtiges Bier getrunken!

Raceday - Postrace

Das war hart. Der Schlusspurt mit 5:30 hat es dann gemacht. Ich habe eine weiße Nase und lasse mich von einer freundlichen Helferin umsorgen. Sie soll eingentlich nur aufpassen, dass ich nicht umklappe. Tue ich nicht, aber sicher ist sicher. Sie hilft mir zum Erdinger-Stand. Endlich kein Iso mehr. Dann schaffe ich es ins Verpflegungszelt. Hier allerdings nimmt mein Kreislauf eine Auszeit. Ich lege mich flach auf eine Bank. Sanitäter brauche ich keinen, auch wenn die sicherlich noch eine Infusion für mich übrig hätten.
Einige Zeit später kann ich wieder sitzen. Und mir einen Becher Suppe holen. Das ist besser. Der Bauch wird warm, aber der Körper zeigt Fröstelerscheinungen. Also tappe ich los, meinen Wechselbeute zu holen und Duschen zu gehen. Das warme Wasser tut gut und ich genieße es. Wasser aus und kalt wird es - richtig kalt. So kontrolliert und schnell wie möglich versuche ich in meine Klamotten zu kommen. Und es wird wieder wärmer. Dann suche ich mir ein Bank und rufe die Familie an, die das ganze Spektakel via Internet verfolgt hat. Ich habe einen echt harten Challenge Roth geschafft - überlebt - gefinisht.
Zwei Becher Suppe später geht es mir deutlich besser. Und ich schau mir das Feuerwerk an. Die Tenöre singen und ich mache mich im aufkommenden Nieselregen auf den Weg zur Wechselzone, um Fahrrad und Beutel zu holen. Dort wartet auch der Bus, der mich und viele andere zurück zum Start bringt, wo mein Zelt steht. Ich schlafe schnell ein und tief.

Raceday - Laufen

Ich bin auf der Laufstrecke. Zugegeben ich kenne sie nicht, aber verlaufen werde ich mich wohl nicht. Ich laufe bewußt langsam an und komme langsam auf das angepeilte Renntempo. Es geht raus zur Lände. Irgendwo da steht Burkhard, mein Schwager, und ruft mir zu. Ich rufe zurück und laufe weiter. Schön, dass doch jemand rausgekommen ist. Die Hitze hat meine Supporter ziemlich abgeschreckt. Und dann bin ich am Kanal. Und es kommt der Hammer. Nach ca. 7 km werde ich langsamer und langsamer. Eine Kombination aus Gehen und Joggen. Das soll kein Wandertag werden! Aber der Motor dreht maximal noch mit 150 Touren. und so sinkt mein Tempo auf 7:00 bis 7:30. Nicht witzig. Durchhalten. Und es zieht sich. Nebenbei sei bemerkt, dass der Himmel immer gewittriger aussieht. Verpflegungsstation, weiter. Verpflegungsstation zwei, "Gel bitte, aber nicht Banane". Das wird mein Standardspruch. Ich selbst oder die Helfer kamen im Körbchen nach Gels. Orangengeschmack ist ok. Bei Banane hebt es mich, das kommt nicht gut.Schleuse Schwand, Hinein nach Schwand. Zum zweiten Wendepunkt in Schwand geht es ein Stück bergauf. Muss das sein? Und dann wieder zum Kanal. Den Anstieg hinauf. Ich gehe, geht nicht besser. Und wieder am flachen Kanal. Jetzt habe ich vollen Blick auf das Wetter. Es wird ein Gewitter durchziehen. Das erschreckt mich nicht. Ich freue mich über jeden Regentropfen, der mich abkühlt. Ich hangle mich von Kilometerstein zu Kilometerstein, von Verpflegungsstation zu Verpfegungsstation. Da kommt bei ca. Kilometer 18 der Fahrrad für den letzten Läufer. Das macht mir nur kurz Sorge. Ich laufe weiter. Und es ist hart. Und es regnet richtig schön, nur dass ich die aufgeweichten Wege und Pfützen nicht so mag. Wieder an der Lände. Halbe Strecke geschafft. Langsam habe ich das Gefühl, dass es machbar ist. Und das Gefühl wächst auf den nachfolgenden Kilometern. Und meine Geschwindigkeit auch. Ich bin eher mit einem 7:00 Tempo unterwegs. Und so schlecht kann es mir nicht gehen, denn ich fange an zu rechnen. Bis 21:00 Uhr schaffe ich es nicht mehr. Die 12:xx Stunden werde ich auch nicht erreichen, aber für ein Daylight-Finish sollte es reichen. Yeah. Das wird mein Ziel.
Vom Kanal geht es weg nach Eckersmühlen, über die Kanalbrücke zum letzten Wendepunkt und zurück. Jetzt geht es heim. Ich vergleiche die Reststrecken mit meinen Trainingsrunden. Und die Runden werden immer kleiner. Und die Lände kommt in Sicht. Dann geht es links. Der Anfang vom Ende. Auf nach Roth. erst den Waldweg hinaunter. Ich nutze den Schwung. Das der kurze Anstieg in den Ort hinauf. Der ist nochmal gemein. Oben an der Kreuzung steht ein Bekannter und feuert mich an. Ja, jetzt sind es noch ca. 3 km. Dafür ziehen wir uns normalerweise nicht einmal die Schuhe an.Und in die Schleife in Roth. Leider ist der Platz ziemlich ausgestorben. Das Gewitter hat die Zuschauer verscheucht. Dann geht es nich einmal leicht ansteigend zurück. Daylight-Finish! Der Gedanke gibt mir irgandwie Energie, auch wenn ich sie kaum spüre. Ich sehe nur auf dem Garmin, dass ich schneller werde. Dann ist es nur noch 1 km. Ich rück die Startnummer zurecht und lasse es laufen. Es geht immer schneller! Dann bin ich am Anfang vom Zielkanal. Menschenmengen trotz Regenwetter. Ich werde schneller und schneller. Dann laufe ich ins Stadion ein und drängle mich an einer Staffel vorbei. Fantastisch. Zielbogen. Runterbremsen. Stoppuhr drücken.
DAYLIGHT-FINISHER

Raceday - Radfahren

Rauf auf's Rad. Es geht los. 180 km bei zunehmender Hitze. Als erstes stört mich ein rythmische Klacken. Noch in der Auffahrt zur Brücke bleibe ich stehen und versuche das Geräusch zu lokalisieren. Fehlanzeige. Rüber über die Brücke und weiter. Das Geräusch verschwindet nicht. Immerhin werden die Straßen weiter. 180 km erstrage ich das nicht! Auf der Straße nach Eckersmühlen gibt es Platz und eie "Parkbucht". Hier halte ich an und schaue. Eigentlich hann es nur der Magnet für die Drehzahlmessung sein. Kurz gefummelt und weiter. Treffer, das war's. Das Geräusch ist weg und ich ziehe los. Nach Eckersmühlen überrundet mich Yvonne van Vlerken. Ich habe kein Problem damit und freue mich sie in Aktion zu sehen. Das letzte Mal habe ich sie vor Jahren im Kraichgau gesehen.
Die Kilometer laufen den Tacho hinunter. Verpflegungsstelle folgt auch Verpflegungsstelle. Ich bekomme Übung im Wasser, Iso, Gel und Bananen aufnehmen. Greding ist schnell da, rauf geht es auf den Berg. Und weiter. Oben auf der Höhe wünsche ich mir ein bischen Wind. Ein klitzekleines bischen. Pustekuchen. Der Solarer Berg ist ein besonderes Erlebnis, ich versuche mich nicht hinaufschreien zu lassen.
Runde zwei. Es wird einsamer.Die Helfer an den Verpflegungsstationen sind immer noch begeistert dabei. Ein tolles Gefühl. Viele Zuschauer feuern die Athleten an. Das ist richtig schön. Ein zweites Mal Greding. Der Kalvarienberg. Geht aber. Gut. Ein Pläuschchen mit einem anderen Fahrer über die Zielverpflegung, die hoffentlich irgendwann kommt.
Was jetzt kommt ist allerdings anders: Immer häufiger fahren die Sanitäter. Immer häufiger sehe ich Mitstreiter unter Bäumen nach Schatten suchen, um sich abzukühlen. Es ist brutal. Mindestens 32° C. Jemand sagt mir, das das Thermometer in seinem Radcomputer stellenweise 38° C angezeigt hat. Das ist irre. Und ich fahre mit knapp unter 30 km/h die Strecke runter. Auf dem Weg Richtung Hilpoltstein sehe ich zwei Radfahrer verknotet am Boden liegen. Hilfe ist sichtbar unterwegs, also fahre ich weiter, sage aber den beiden Feuerwehrleuten an der nächsten Abzweigung (war nur 1 km) trotzdem Bescheid. Solarer Berg, die zweite. Es ist deutlich ruhiger geworden. Trotzdem - und fast noch herzlicher - feuern die Zuschauer mich an. Dann geht es zum letzten Mal über die Brücke am Kanal. Laufen lassen. Rollen. Ab nach Roth. Trinken. Gels. Beine Locker machen, auch wenn es noch knapp 10 km sind. Wechselzone. Runter vom Rad. Keine Eile, bei mir geht es nicht um Sekunden. Eine freundliche Helfering drück mir meinen Beutel in die Hand und ich verschwinde im Zelt. Strümpfe anziehen und glatt ziehen. Rein in die Schuhe und den anderen Kram in den Beutel packen. Und jetzt noch ins Dixi. Viel kommt nicht. Der Körper spart Wasser. Langsames Anlaufen zum Ausgang der Wechselzone und der nächsten Matte.

Raceday - Schwimmen

Es ist der Tag der Tage. Der längste Tag? Ich lasse es auf mich zukommen. 5:45 Uhr piept die Armbanduhr. Das waren fast 7 Stunden Schlaf, dass sollte so in Ordnung gehen.
Ich starte um 7:50 Uhr in Welle 14. Da ist noch Zeit hin, aber nicht zu viel, auch wenn ich nur 300 m zur Start und WZ1 habe. Reifen auf Druck bringen, Flaschen füllen, Verpflegung am Fahrrad verstauen. Salzkapseln nicht vergessen. Zurück zum Zelt. Alles verstauen und bereit machen für die Rückkehr in der Nacht. Für den Profi-Start reicht es nicht, aber allemal für deren Einlauf in die Wechselzone. Es ist ein in besonderes Gefühl, wenn die Welt-Top-Stars in anderthalb Meter Abstand durch den Kanal nach dem Wechselzelt zu ihren Fahrrädern laufen. Wow!
Stefan, ein Nachbar, startet auch in der Gruppe 1 und kommt aus dem Wechselzelt. Ich rufe ihm zu, er soll laufen. Er registriert mich und schaut, dass er weiterkommt. Später wird er mit 10:40 Stunden finishen.
Dann  ist es höchste Zeit für mich. 15 Minuten noch. Ein kurzer und hefter schub Emotion durchläuft mich. Worauf habe ich mich eingelassen? Neoprene anziehen, Arme kreisen. zum Vorstart-Bereich gehen. Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Dann sind die Füße im Wasser, es kann losgehen. Ich positioniere mich am Ufer und nicht zu weit vorne. Ich mag keine Schlägereien.
Die Kanone knallt. Ich starte den Garmin und los geht es. Ich will gleichmäßig schwimmen und nicht zu schnell angehen. Das war meine große Sorge, aber mein Plan geht auf. Nach den ersten Metern habe ich mein Tempo und halte es. An der ersten Boje bin ich genau im Plan. Perfekt. Jetzt kommt die lange Gerade zurück. Ja es zieht sich. Daher spiele ich Spielchen mit anderen Schwimmern. Positionskämpfe? Niemals. Ich mache mein Ding. Aber es lenkt ab, wenn man die anderen beobachtet. Dann kommen die Staffel-Schwimmer auf der Gegenbahn. Mal sehen, wann sie mich einholen. Kurz vor der zweiten Brücke kontrollieren ich meine Zeit. Im Plan. genial. eine Art Hochgefühl macht sich breit. Ich weiß, dass ich das Ding durchziehe.Zweite Boje - eng genommen, da niemand anderes da. Jetzt geht es heim, ab zu WZ1. Auf halben weg zwischen Boje und Ausstieg kommt der erste schnelle Staffelschwimmer und zieht an mir vorbei. Ja, die sind einfach doppelt so schnell, aber was soll's. Noch 5 andere und dann bin ich dran. Helfende Hände "schleudern" mich aus dem Wasser auf festen Grund. Ich stehe ohne Probleme (positiv!) und suche meinen Wechselbeutel. Kurzes Innehalten. Eine Helferin fragt, ob sie helfen kann. Dann habe ich ihn gefunden. Rein ins Zelt, raus aus dem Neo und ab zum Fahrrad. Yeah.

Nur noch wenige Stunden

Der Tag davor. Es ist Samstag. Ich habe meine Sachen gepackt und mich auf den Weg nach Roth gemacht. Ich will auf der Zeltwiese übernachten, da habe ich es nicht weit zum Start und muß nach dem Rennen nicht noch nach Hause fahren (auch wenn es nur ca. 45 Minuten wären).

Anschließen mache ich mich dran, nochmal ein bischen zu Radeln und Laufen. Zwanzig Kilometer auf dem Rad sollten genug sein und - es wird schon wieder warm - schlappe 5 km Laufen.
Dann checke ich mein Fahrrad ein und gebe den Beutel für die Laufklamotten ab.
Jetzt ist Zeit nochmal über die Triathlon-Messe zu spazieren...
.. den Zielbereich zu besichtigen und an der Wettkampfbesprechung teilzunehmen. Ordentlich zu Abend essen.
Der Tag davor klingt aus mit einem Besuch der ersten Wechselzone und netten Zelt-nachbarlichen Gesprächen.


Aufregung? Ja und nein. Ich bin nicht sicher, ob ich aufgeregt bin. Ich mache die Dinge, die ich vor jedem Triathlon mache. Routiniert, Checkliste abarbeiten, doppelt checken.

Freitag, 18. Juli 2014

Checkin

Ich bin WEG! Raus aus dem Büro. Je weiter ich mich davon entferne, desto mehr rückt das Ereignis Roth in mein Bewußtsein. Und damit kommt eine Entspannung, Anspannung und auch das Gefühl auf der Handbremse zu sitzen. Es  muss jetzt endlich losgehen. Gleichzeitig ist mir himmelangst, denn das Wetter wird brutal: 30 Grad plus. Das wird mörderisch. Ich habe gehört, dass auf der Laufstrecke zusätzliche Wasserstellen aufgebaut werden sollen.
Das Abholen der Startunterlagen ging zügig und professionell. Mein Chip war auch in Ordnung.
 

Das Ziel ist noch im Aufbau begriffen. Hier will ich Sonntag Abend feiern!
 Die Wechselzone 1 ist schon fast fertig.
Und - wie sollte es anders sein - der Andrang zur Pasta-Party war riesengroß.
Jetzt muss ich nur noch mein Material nach Roth transportieren und dann kann es losgehen.
Ich bin dann mal WEG!

Montag, 14. Juli 2014

Countdown

So langsam wird es heiß. Noch 5 Tage ... Ich habe keine Lust mehr auf Training. Ich mache nur noch nach Lust und Laune, wie es mir in dem Kram passt. Auf keinen Fall viel, aber immer mit "der" Intensität. Und überall zwickt und zwackt es. Da trainiert man monatelang und jetzt ... es ist wohl die Nervosität vor dem Start. Ich gebe zu, ich bin nicht ganz frei davon. Im Büro fällt es mir auch immer schwerer, mich zu konzentrieren. Und am Freitag bin ich Punkt 15:00 WEG. Ganz weit WEG. Bis dahin hoffe ich, dass die Energie kommt. Momentan fühlt sich alles ein bischen an wie nach der ersten Urlaubswoche Erholung. Ein seltsames Gefühl.

Sonntag, 6. Juli 2014

Nochmal Hitze

Zwei Wochen sind es noch. Dieses Wochenende soll die Belastungsphase abschließen. Geplant sind 110+ km Rad und 10-12 km Laufen.
Das Radfahren lässt sich gut an. Ich fahre einen hohen Schnitt. Ansonsten genieße ich die Aussicht.
Der letzte Test mit den Bananen gelingt auch. Und bei einem Bananen-Stop bei irgendwo 75 km stelle ich an einem Banken-Thermomenter fest, dass es schon 30° hat. Beim Losfahren waren es noch 18° gewesen. Wow. Das wird beim Laufen was werden. 117 km sind vorbei und ich stelle das Fahrrad an die Garage, hole Laufschuhe und Visor und starte - nicht ohne noch einen großen Schluck getrunken zu haben.
Um die Situation realistisch zu gestalten will ich am Kanal laufen, es sind nur 2,5 km dort hin. Schon auf dem Stück Weg merke ich, dass etwas nicht passt. Irgendwie ist der Puls relativ hoch.Ich hoffe, dass er sich beruhigt, wenn ich am Kanal bin. Leider nein. Auch wenn es sehr sehr flach zugeht. Im Gegenteil er steigt sogar noch. Und meine Versuche langsam(er) zu laufen scheitern kläglich. Es haut nicht hin.
Ich spüre die Hitze. Da durchlaufe ich eine Heißluftblase. Dann kommt ein bischen Bewegung in das Hitzegewabere und ich spüre einen Hauch von Abkühlung auf dem Rücken. Dann wieder heiße Luft. Das ist heftig. Später lese ich auf dem Thermometer 32° ab.
Etwas fatalistisch lass ich es laufen und hoffe auf die Senke bei der Schleuse. Berab kann ich langsam machen und bergauf auch. Es ist ja nur noch ein knapper Kilometer. Bergab klappt ein bischen und bergauf werde ich auch langsamer - prima denke ich. Pustekuchen denkt mein Körper. Irgendwie wird er ab der zweiten Hälfte des Anstiegs schneller. Und zwar brutal. Über Renntempo. Das geht nicht gut. und so ist es. Wieder in der Horizontalen registriert der Garmin einen Puls von 175. Zu viel! Langsam machen! 200m komme ich noch, dann platze ich. Nix geht mehr. Wandern ist angesagt. Nach einem dreiviertel Kilometer schafft es mein Kopf, den Körper zu überreden, den Abhang einer Brücke zu nutzen und wieder zu laufen. Ja, es geht. Deutlich langsam(er). Und so zockel ich im kühlen, schattigen Wald mit einem 7er Tempo nach Hause. Auf den letzen 1,5 km sind dann erste Erholungserscheinungen erkennbar. Das Tempo geht wieder der 6 entgegen. Zu Hause bin ich platt und fülle den Flüssigkeitsspeicher auf. Und da passt ziemlich viel rein. Vielleicht war das der Faktor zusammen mit dem zu hohen Tempo? Jedenfalls weiß ich worauf ich in zwei Wochen zu achten habe: das ich ganz schnell einen Bremser für sie ersten 5 Kilometer finde, an den ich mich dranhängen kann.
Soweit nun der letzte Reiz. Ab jetzt wird reduziert. Und die Rennmaschine habe ich auch gleich noch geputzt. Das gute Teil ist bereit!