Donnerstag, 30. Juni 2011

Auszeit

Mein Training sieht derzeit anders aus:
  • Werkzeug schleppen
  • Mörtel schleppen
  • Ausführung der Gewerke kontrollien
  • Fotodokumentation erstellen
  • Erfahrungen mit den Nachbarn austauschen
  • Handwerker und Bauleiter anrufen
Nach nun 4-wöchiger Pause kommt so langsam die Sehnsucht nach einem Läufchen hoch. Auf dem Rückweg von der Baustelle überhole ich mit minimalem Geschwindigkeitsunterschied ein anderes Auto - und bekomme Lust auf einen Marathon. Verrückt, oder?
Nach aktuellem Plan ist das Haus Ende August fertig. Dann kommt hoffentlich wieder Ordnung in mein Leben. Oder eben eine andere, wieder sportlichere, Ordnung. Und lange ist das nicht mehr. Gerade die Vorbereitungszeit für einen Halbmarathon. Aber jetzt mache ich keine halben Sachen ;-)

Sonntag, 19. Juni 2011

Süßes Leben

Italien. Sonne. Wir (meine Mädels und ich) sind schon ein paar Tage hier und genießen die Sonne und den Strand. Bewußt habe ich Laufschuhe und Schwimmbrille zu Hause gelassen - und es reut mich überhaupt nicht. Ich genieße das süße Faulsein, die Wärme und das Ausschlafen. Nicht zu vergessen den Lambrusco und die Pizza. Zu Hause soll das Wetter deutlich ungemütlicher sein.
Allerdings sind die Tage hier auch schon gezählt. Noch zwei Tage, dann baue ich unser temporäres Domizil ab und es geht nach Hause. Die Baustelle ruft. Ein Krafttraining der anderen Art.

Montag, 6. Juni 2011

Kraichgau, der Halbe

Es war einfach nur Klasse. Anreise am Samstag Mittag. Bestes Wetter. Einchecken in der Pension und dann vertraut machen mit dem Veranstaltungsgelände und natürlich dem Ziel.

 
Am späten Nachmittag das Briefing mit anschließender Vorstellung der Top-Athleten: Andreas Raelert, Sebastian Kienle, Norman Stadler, Thomas Hellriegel und bei den Damen Yvonne van Vlerken.
In der Zeit nutze ich das Pasta-Buffet und futtere mich durch 5 verschiedene Nudelzubereitungen durch. Lecker waren sie und ich danach ziemlich voll. Aber vielleicht war das ja gut so.


Danach bin ich raus zum See um mein Fahrrad einzuchecken.



Und der erste Blick auf den See lässt mich fast erschrecken, nachdem ich die Bojen gesehen habe: Einmal um den See herum? Ja - und es sind tatsächlich nur 1,9 km.



Den Abend verbringe ich in meiner Unterkunft und sehe noch ein bischen fern. Der nächste Morgen kommt schnell. Schneller als ich gedacht habe: um ca. 5:00 Uhr beginnt mein Zimmernachbar mit seinen Vorbereitungen. Ich drehe mich noch einmal um, wohl wissend dass mir 6:10 Uhr reichen wird. Dann aber geht es in die Klamotten, kommt Sonnencreme auf die exponierten Stellen. Das Gepäck ist schnell im Auto verstaut, bevor es zum Frühstück geht. Keine Eile, die Wechselzone macht sowieso erst um 7:00 Uhr auf. Mein Start ist erst um 9:30.

Am Fahrrad prüfe ich den Luftdruck, platziere Helm und Startnummer und genieße das Treiben um mich herum. Die Pro's mach sich auch bereit. So sehr unterscheiden die sich nicht von den Agegroupern - zumindest nicht in der Wechselzone ;-)

Dann ist es Zeit den Neopren anzuziehen und in den Startbereich zu gehen. Der Startböller der ersten Gruppe ist mächtig. Und wenn ich den nicht schon am Vorabend beim Deutschland-Cup gehört hätte, dann wäre ich wahrscheinlich ziemlich erschrocken.

Meine Startgruppe ist dran und wir schwimmen los. Das Feld ist recht breit und so habe ich nicht wirklich viele Probleme. Das ist schon sehr angenehm. Ich komme gut in meinen Rhytmus und arbeite mich von Boje zu Boje ins Ziel. Später stelle ich fest, dass ich meine persönlich beste Schwimmzeit abgeliefert habe. Hat sich das Spezialtraining mit den Gummiseilen doch gelohnt.

Raus aus dem Wasser und dem Neo. Rauf auf das Fahrrad. Zunächst geht es flach los, aber der Zustand dauert nicht lange an und es geht in die berühmten 1000 Hügel. Die Landschaft ist grandios, sofern man sie genießen kann. An mancher Abzweigung geht es scharf um die Kurve. An einem der Hügel unterhalte ich mich mit einem anderen Felt-Besitzer und schalte etwas zu schnell. Schwups ist die Kette vom Blatt und ich muss anhalten, um das wieder in Ordnung zu bringen. Ist schnell erledigt, lediglich die fettigen Finger sind etwas lästig. Bergauf, bergab. Mit 50 Sachen den Berg hinunter und mit teilweise nur 13 km/h wieder hinaus - je nach Steigung. Im letzten Dritte der 90 km spüre ich ein leichtes Ziehen im linken Unterschenkel. Also spiele ich ein bischen mit der Trittfrequenz. Es wird nicht besser, aber auch nicht schlechter. Solange dann nicht beim Laufen etwas passiert.

Der Wechsel zum Laufen war unspektakulär und schnell. Die Helfer haben mir flink das Rad abgenommen. Anfänglich geht es bergab und das mit hohem Tempo. Aber schon der Rückweg zeigt, dass dieser Halbmarathon interessant werden wird. 3 Runden zu 7 km sind zu absolvieren. Die erste Runde geht ganz gut, alles ist neu, ich orientiere mich und habe ein Auge auf das Wetter. Ringsherum werden die Wolken dunkler und dunkler. Die zweite Runde zieht sich etwas und ich merke wie ich langsamer werde. Ein paar Regentropfen fallen, bringen aber keine wirkliche Erfrischung. Das muss man schon selber mit den Schwämmen machen.Der Beginn der dritten Runde ist schon so etwas wie der Anfang des Zieleinlaufes. Ich kontrolliere die Zeit und sehe meine Möglichkeiten. Offensichtlich ist, dass ich unter 6 Stunden bleiben kann. Die will ich aber sicher nach Hause bringen. Also versuche ich das Tempo anzuziehen - obwohl es den Berg hinaufgeht. Es gelingt. Und ich kann die Pace einigermaßen halten. Meine Fixpunkte kommen immer schneller näher und dann ist da auch schon die letzte Verpflegungsstation, die ich jetzt natürlich auslasse. Statt dessen schließe ich den Reißverschluß zu und mache mich "hübsch" für den Zieleinlauf. Und schon ist es da. Das "U" in der Arena. Das Ziel.

Mein Garmin zeigt 5 Stunden 56 Minuten und ein paar Sekunden. Ich bin zufrieden. Sehr. Ich habe eine mit der Mitteldistanz in Erlangen im letzten Jahr vergleichbare Zeit abgeliefert. Hier war aber die Rad- und Laufstrecke deutlich hügeliger. Wenn ich daran denke, dass ich mich immer weniger an meinen Trainingsplan habe halten können - für mich hat es heute gut gepasst. Und es war nicht zu kurz, auch wenn ich am selben Tag keinen weiteren Triathlon mehr gemacht hätte ;-)

Regeneration und Verpflegung im Athletenbereich.



Danach zum Duschen, Auto vom See abholen und noch ca. 2 h nach Hause fahren. Ist das die 5., 6. und 7. Disziplin?

Offizielle Zeit: 5:56:34
Offizielle Bilder: folgen ;-)

Jetzt ist Zeit für Urlaub. Und danach wird Haus gebaut.