Donnerstag, 30. Dezember 2010

Jahresendlauf

Impressionen ohne Worte



Samstag, 25. Dezember 2010

Wieder draussen

Allen Lesern auf meinem Blog wünsche eine besinnliche Weihnachtszeit.

Eine harte Zeit waren sie, die letzten 10 Tage. Im Büro waren Termine einzuhalten. Gleichzeitig hatte ich mit einer hartnäckigen Variante der Rüsselpest zu kämpfen. Da ist das Training praktisch ausgefallen. Sehnsüchtig hatte ich letztes Wochenende einem Läufer zugesehen, wie er am Kanal seine Spur gezogen hat. Ich wollte auch raus - aber die Vernunft ... zuerst auskurieren.
Heute morgen war es soweit - endlich wieder raus. Kurz nach sieben stehe ich im 10 cm tiefen Schnee.


Schon nach wenigen Metern merke ich, dass ich fast 2 Wochen nichts getan habe und dass es bei der Schneeauflage anstrengend wird. Spontan entscheide ich mich für eine kurze, 8,5 km Strecke, um es nicht gleich zum Anfang zu übertreiben.
Es gibt noch nicht viele Spuren im Schnee. Und es sind auch nicht viele Hundespazierenführer unterwegs. Auffallend dagegen ist die hohe Anzahl der Spezies Schneeschipper, die versuchen der Schneemengen Herr oder Frau zu werden. Entsprechend gestaltet sich der Untergrund, auf dem ich laufe. Teil geschippt und teils schuhtief mit Schnee bedeckt. Da wo die Straßen geräumt sind ist der Schnee auf den Wegen noch höher und vor allem ziemlich kompakt. Nix ist mit Marathon-Schlurf-Schritt. Kniehebelauf ist angesagt. Später werde ich das auch ein bischen merken. Aber nur ein bischen.
Weil es nicht schlimmer werden kann, nur schöner, entscheide ich mich, in den Wiesenweg abzuzweigen. Dort finden sich nur noch Spuren von Hasen und verdeckte Löcher unter der Schneedecke.


Nach kurzer Wegstrecke eine kleine Überraschung: Fragmente einer Schneeburg.


Und zum Beweis noch mal schnell ein Foto der Schuhe im Schnee. Die Gamaschen haben sich bewährt. die Füße sind schon trocken geblieben.


Zum krönenden Abschluß gibt es noch 45 Minuten Schneeschippen. Eigentlich tut es mir ja leid um die schöne Pracht. Aber es hilft nichts. Der Weg muss geräumt werden, damit die Leute zur Kirche kommen.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Rollensaison

Das Wetter macht so seine Kapriolen und ich halte mir meine Optionen offen. Radfahren ist gesetzt, aber noch nicht, ob drinnen oder draussen.
7:30 Uhr. Spontan entscheide ich mich für eine Indoor-Einheit. Kurzerhand hole ich mir noch das Notebook und bau es vor dem Fahrrad auf. Die Handgriffe, die mir Ende des Frühjahrs so locker gelangen, erscheinen mir noch etwas ungelenk. Aber gleich ist es geschafft. Während ich mir einen Film reinziehe, spule ich einige Kilometer im Grundlagenbereich runter. Gut tut das. Zwischendrin einen Schluck Wasser ...
Hiermit erkläre ich die Rollensaison für eröffnet.

Samstag, 11. Dezember 2010

Wasser treten

Die Entscheidung ist mit nicht leicht gefallen, aber ich musste raus und laufen - und wenn es nur kurz ist. Entscheidung - warum? Die Wetterverhältnisse sind nun mal außergewöhnlich und ich habe schon zwei Aueinandersetzungen mit der Schwerkraft klar verloren.
So hat mein Fahrrad auf dem Weg in die Firma auf der abschüssigen Seite einer Autobahnbrücke die Bodenhaftung verloren. Fahrrad, Laptoptasche, Schloß und eine Tasche mit Regenbekleindung haben sich zwanglos auf der Eisplatte über die Straße verteilt. Das rechte Pedal hat sich oberhalb des rechten Knöchels ins Bein eingegraben und zwei richtig lange Kratzer hinterlassen. Die Hose ist heile, aber der Strumpf ein Fall für den Mülleimer. Nachdem ich alles zusammengesammelt hatte, musste ich feststellen, dass die Kette sich von allen Zahnrädern gelöst hatte, durfte diese noch auflegen. Sonst ist nichts passiert und es ging es ohne größere Probleme weiter. Allerdings merke ich die Kratzer ganz gut.
Und dann war da noch der Ausrutscher am Freitag. Ich bin ja mit dem Auto gefahren, aber beim Verlassen des Parkplatzes hat es mich richtig auf den Hosenboden gesetzt. Auch den merke ich ganz gut.
Mit derlei Vorbelastungen laufen? Ja, geht doch. Zumindest ein bischen.
Die Bekleidung an die Außentemperaturen angepasst trabe ich los und merke: das wird nass. Auf den geräumten Wegen geht es ganz gut, aber dann biege ich ab und laufe ins Regnitztal hinunter. Hier ist nicht mehr so gut geräumt. Oberflächlich sieht es eigentlich gut und weiß aus, wenn man jedoch drauftritt versinkt man im Matsch. Und wie nass dieser "Schnee" schon ist. Eigentlich kann man von festem Wasser sprechen. Entsprechend ändere ich meinen Laufstil vom schlurfenden Marathonschritt zu etwas, das schon leicht an einen Kniehebelauf erinnert. Satt auftreten heißt die Devise, damit es zur Seite und nicht in die Schuhe spritzt. Und ja nicht hinfallen.
Die Streckenwahl heute morgen ist etwas eingeschränkt, da die Regnitz über die Ufer getreten ist und einige meiner wichtigen Verbindungen gesperrt sind. Nicht, dass mich die Schilder stören würden, aber wenn das Wasser knöcheltief auf den Wegen steht, halte ich mich doch daran. Also entschiede ich mich für eine Pendelstrecke.
Einigermaßen locker geht es dahin. Dicke Tropfen fallen von den Bäumen. Meine Schuhe schmatzen. Ich habe meine Ruhe. Das ist die Hauptsache!
Mit der Zeit verändert sich auch das Licht. Die Orange-Töne werden blasser und ein zartes Blau-Weiß  breitet sich aus.
Ein Stündchen mit 8,5 km und dann ist es gut.

Freitag, 10. Dezember 2010

Ausnahmesituation

Es hat die Nacht geschneit: 35 cm Schnee liegen auf dem Autodach.
Für die Kinder fällt die Schule fällt aus. Dafür wollen sie schon um 7:00 Uhr hinaus in den Schnee. Eine Sensation.
Zusammen mit den Nachbarn buddeln wir den Weg zur geräumten Straße frei. Dann fahren erst die Autos mit Frontantrieb, danach die mit Heckantrieb.
Ausnahmsweise darf ich nicht mit dem Fahrrad in die Firma fahren. Meine Frau besteht darauf, dass ich Auto fahre. Meine Mitarbeiter rufen an und fragen, ob sie Homeoffice machen dürfen. Unter diesen Umständen habe ich damit kein Problem.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Wer bremst ...

... ist feige. Wie bitte?? Also ich bin sicher nicht damit gemeint. Heute morgen kurz vor 7:00 verlasse ich zum Entsetzen meiner Frau das Haus und schwinge mich auf meine Mountainbike. Bei -4,5°C ist das sicher nicht feige.
Zunächst geht es über geräumte Straßen und Strecken in Richtung Erlangen. Ein wohl bekannter Weg - auch vom Laufen. Dann quer durch den Wiesengrund und hinauf nach Büchenbach, wo unser Grundstück ist, auf dem im Frühjahr unser Haus gebaut werden soll. Hier ein kurzer Kontrollblick in die Runde - es gibt nichts Neues außer Schnee. Dann durch den Ort zurück an den Kanal.
Das Stück bis zum Hafen fährt sich noch ganz gut, aber dann ... Schneeharsch ca. 15 cm hoch. Zwei Spuren, jede so breit wie ein LKW-Reifen (hat wohl auch ein solcher in den Schnee gedrückt). Und dann war es das. Es bremst mich voll aus. Ich stehe und bin froh, die Füße schnell von den Pedalen bekommen zu haben. Ob ich vielleicht die Straße hätte nehmen sollen? Alles in mir sträubt sich; das muss doch machbar sein. Irgendwie muss ich in die LKW-Spur kommen und dann versuchen, möglichst gerade zu fahren. Im zweiten Anlauf klappt es und eine Erkenntnis reift in mir: ich bin in einem viel zu hohen Gang unterwegs. Der Gedanke wird umgesetzt und schon geht es besser. Wer ist feige? Der Schnee, denn er bremst. Und legt sich auch noch mitten in meinen Weg ;-)
Ein Anstieg ist noch zu bewältigen, aber der ist dank des niedrigen Ganges kein Problem mehr. Dann bin ich wieder auf präparierten Wegen unterwegs und kurbel gemütlich in Richtung Heimat. Ein paar Mal muss ich herumtollenden Hunden ausweichen und dann geht es die Rampe vom Kanal ins Regnitztal hinunter. Hier bremse ich. Nicht aus Feigheit, sondern aus Vorsicht, denn unten ist die Straße. Zu Hause stoppe ich die Uhr: 28 km in 2 h. Das passt. Jetzt ist es Zeit das Frühstück und den Sonntag zu genießen.

Samstag, 4. Dezember 2010

Los geht's

Es geht wieder los. Seit dem Zeiler Marathon habe ich herumgetändelt und auf dem Sofa geflözt. Auch ein bischen mit der neuen Version von Sporttracks herumgespielt. Und gefühlt könnte das auch noch eine Weile so weitergehen. Aber ...
... der Schnee hat mich herausgelockt. Und so habe ich beschlossen, dass Anfang Dezember ein guter Zeitpunkt ist, um wieder ins geordnete Training einzusteigen. Gestern Abend die Kleidung bereitgelegt und heute morgen um 6:40 raus auf die Straße. Am Tagrand, meine Lieblingszeit am Wochenende.
Um diese Zeit ist noch nicht wirklich viel los. Ein paar Hundespaziergänger vielleicht. Die Wege sind einigermaßen frei. Nach ca. 2,5 km ist mir dann auch warm. Und so trabe ich im GA-Bereich gemütlich durch die Winterlandschaft.
Nach knapp 10 km ist dann schon wieder Schluß. Ein paar Meter wären noch drin gewesen, aber ich will zum Bäcker ;-)

Dienstag, 16. November 2010

Vorbereitungen

Das Wetter ist heute nicht sehr berauschend. Und nach dem Marathon am Samstag zieht es mich heute auch nicht wirklich nach draussen. Nun, dann müssen alternative Aufgaben her: Fahrrad und Rolle herrichten.
Es ist schon interessant, wie viel Staub sich auf dem guten Renner ansammeln kann. Und wieviel fast nicht sichtbarer Dreck und Schmierfilm noch so runterkommt. Eine neue Batterie in den Trittfrequenzsensor eingelegt. Dabei festgestellt, dass der Dichtungsring nicht in Ordnung ist. Naja - bis zum Frühjahr habe ich Ersatz. Dann noch feucht die Lauffläche des Hinterrades abgewischt, damit es auf der Rolle gut läuft - und fertig.
Jetzt habe ich ein gutes Gefühl und die Wintersaison kann kommen. Das MTB steht ja auch schon in der Garage bereit.
Eine Idee für mein Programm in 2011 habe ich inzwischen auch schon. Aber das verrate ich noch nicht.

Samstag, 13. November 2010

Bergauf - Bergab

Es hat lange gedauert, bis ich mich entschlossen hatte, am Zeiler Marathon teilzunehmen. Mein Training seit der Erlanger Mitteldistanz war mager. Vielleicht 500 km habe ich auf die Uhr gebracht. Das ist nicht viel. Und jetzt dann einen Marathon mit 800 Höhenmetern? Die Entscheidung ist nach einem schönen LaLaLa gefallen. Ich wollte einen schönen Marathon ohne Zeitziel laufen, gleichmäßig und ohne Tiefs. Und ordentlich ankommen. Und unter dieser Prämisse bin ich nach Zeil gefahren.
Alle Anfahrtssorgen waren überflüssig, denn in Zeil war alles gut ausgeschildert. Parken, Startnummer holen und fertig machen. Die 1,5 km von der Startnummernausgabe zum Start laufe ich. Als Aufwärmphase sozusagen. Auf dem Weg ein Blick auf das, was da kommen mag:


Im Startbereich angekommen ist alles fest in der Hand des Roten Kreuzes. Mehrere Zelte sind aufgebaut. Stromerzeuger brummen vor sich hin und in der Mitte steht die Kommandozentrale. Man könnte fast meinen hier findet die jährliche Katastrophenschutzübung statt. Naja, vielleicht war der Marathon ja als solche "getarnt".






Vor dem Start werden einige VIP's namentlich begrüßt: Alterspräsidenten und Marathonsammler. Dann sammeln sich alle (so viele waren das nicht - ich habe mich zu Beginn des hinteren Drittels eingereiht) vor der Startlinie und warten auf den Knall. Der kommt unvermittelt und ohne Countdown. Also haben wir die Schrecksekunde schon mal nicht auf der Uhr.





Gleich zu Beginn geht es eine lange Steigung hinauf. Und ich merke, daß ich zu warm angezogen bin. Lang - Lang plus West und Schirmmütze. Nach kurzer Zeit nehme ich die Mütze ab. Auf dem Hochplateau angekommen mache ich die Weste auf und lasse mich vom Wind kühlen. Überhaupt - es ist faszinierend. Wir laufen unten durch den Wald und bekommen praktisch nichts von den teilweise stürmischen Winden von "Carmen" mit. Ein Grund Weste und Mütze nach wenigen Kilometern im Rucksack verschwinden zu lassen. Wegen des Rucksacks (ist ein kleiner mit 15 Litern) bin ich später mehrfach angesprochen worden. Ich hab' doch nur eine Regenjacke reingesteckt. Ich war mir wegen des Wetter wirklich nicht sicher. Wenn Petrus mit der stürmischen Carmen ....
So geht es dahin - bergauf - bergab. Meine Strategie ist einfach: In der Ebene (es gab eigentlich keine) und bergab wollte ich mit HF 160 laufen. Bergauf sollte der Puls nicht die 170 übersteigen. Und so kam ich zur zweiten Prüfung. Einfach zu erkennen am motivierenden Schild:

"Ich bin der Berg! Los, pack mich!!"

Und dann ging es berauf. Auf Bildern kommt eine Steigung nicht immer gut heraus. So auch hier:



Ich spule Kilometer um Kilometer herunter. An den Verpflegungsstationen gehe ich kurz, um in Ruhe zwei Becher Wasser zu trinken. Dann aber gleich weiter laufen. Laufen auch an den Steigungen. Einige gehen hier schon. Regelmäßig ein Gel und laufen.
Der herbstlich bunt gefärbte Wald ist herrlich. Obwohl überall gleich, doch immer wieder anders. Nach 2:19 Stunden komme ich an Start/Ziel vorbei und gehe auf die zweite Runde. Wie wird es mir bei KM 28 gehen? Da habe ich sonst (allerdings bei höheren Geschwindigkeiten) Probleme bekommen. KM 30 geht vorbei und es ist nichts. Ich laufe und laufe. Also passt die Strategie für diesen Lauf.
Irgendwie läuft die zweite Runde gefühlt schneller. Vielleicht liegt es daran, dass ich den Weg jetzt schon einmal gesehen habe. Zwei Läufer überholen mich noch. Sonst überhole ich einige der wenigen, die ich vor mir überhaupt sehe. Und wie lange das Überholen dann dauert. Am Berg geht gar nichts. Am leichtesten ist es im Bereich der Verpflegungsstationen, die alle 5 Kilometer aufgebaut sind. Es ist anders, das laufen in solchem Terrain. Bei KM 35 merke ich dann doch langsam etwas. Es sind aber nicht die Muskeln, sondern die Knie. OK, ihr müsst aber noch ein Weilchen durchhalten. Noch ein paar Mal rauf und runter und dann geht es in den Zielschuss. Hier werden Höhenmeter abgebaut und ich versuche den Hangabtrieb zu nutzen, aber die Knie mögen nicht. Also weiter mit einer 6er Pace den Berg hinunter. Dann der Zielkanal und es ist geschafft.
Mein Garmin zeigt 4:32 Stunden an. Nicht schnell, aber ... erhobenen Hauptes. Vor dem Hintergrund meiner Vorbereitung und der Höhenmeter bin ich zufrieden. Und überhaupt war das ein richtig schöner und langer Waldlauf.
Ich greife mir Tee, während ein anderer Läufer nach dem Bier fragt, das kurz vor dem Ziel auf Schildern angepriesen wurde. "Alles weg, hättet ein bischen schneller laufen müssen." kommt als Antwort aus dem Verpflegungszelt.
Ich ziehe mir eine Jacke und Hose drüber und beobachte noch ein bischen wie weitere Marathonis im Ziel eintreffen. Dann geht es nach Hause.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Guter Morgen

Sonntag morgen 6:00 Uhr nach MEZ. Draussen hat es 5° C. Leise schleiche ich mich aus dem Haus um wieder einen Longjog zu unternehmen. Die Zeitumstellung kommt mir hinsichtlich meines Schlafbedürfnisses entgegen, deswegen fühle ich mich eigentlich recht gut. Noch ist es so dunkel, dass ich die Stirnlampe brauche. Und merke, dass ich die Batterien austauschen sollte. Nach kurzer Zeit dämmert es, so dass ich die Lampe im Rucksack verstauen kann. Gemütlich geht es im Grundlagentempo dahin. Es ist einfach ein wundervoller Herbst-Morgen.


Heute morgen sind viele Hunde unterwegs - oder es liegt einfach an der Tageszeit. Ich begegne zwei großen Berner Sennen-Hunden, meine Lieblingshunde, wenn ich jemals welche haben würde. Dem einen biete ich ein kleines Rennen an, als er mich neugierig beschnuppert. (Wie ihm wohl der "Duft" von verschwitzter Funktionswäsche gefällt?) Sein Frauchen ist allerdings nicht so sehr davon überzeugt.

Und es läuft. Ich fühle mich gut. Trotz des "mageren" Trainings. Leider ist es so, dass ich derzeit nicht so zum Laufen komme, wie ich möchte. Aber der heutige Lauf gibt mir das Gefühl, dass es klappen kann. Was? Der Zeiler Waldmarathon. Ich werde mir keine ehrgeizigen Zeitziele setzen. Vielmehr möchte ich einen gleichmäßigen Lauf ohne Einbrüche abliefern, was angesichts der 840 Möhenmeter auch eine Art Ziel ist. Und genießen möchte ich. So wie jetzt. 31 km in 3:20 h.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Long Jog

3 Stunden - 28 Kilometer - durchwachsenes Wetter. Kurz vor Ende eine schöne Szenerie am Himmel.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Regentanz

Wer den Regentanz aufgeführt hat, dass es derart regnet, ist mir nicht bekannt. Allerdings, dass ich raus musste in den Regen. Mag komisch klingen. Ich habe mich auf das Wetter gefreut. Wozu habe ich Funktionskleidung? Wozu eine nicht gerade billige Gore-Tex Jacke? Wie sonst den Arbeitstag verarbeiten? Also raus. Als Zugeständnis an das Wetter wähle ich beleuchtete Stadtwege. Und ich tanze am Fluss entlang durch den Regen. Gemütlich. Ohne Vorgaben. Einfach nur Laufen. Einen Schlenker hänge ich noch dran, bis zur nächsten Brücke. Ist nur ein Kilometer, aber es ist einfach zu schön, um schon wieder nach Hause zu laufen.
Auf dem Rückweg nähere ich mich langsam aber kontinuierlich einem laufenden Duo. Beim Näherkommen ist das Duo als männlicher und weibliche Läufer/in zu identifizieren. Als ich noch näher komme beginne ich zu staunen: ER trägt ein kurzes Baumwoll-T-Shirt und eine lange Irgendwas-Hose. SIE trägt schon Laufkleidung - aber kurz! Wow - wir haben 5°C und strömenden Regen und diese beiden traben turtelnd durch die Gegend. Die müssen verliebt sein.
Ich bin noch nicht so nah dran, dass ich zum Überholen ansetzen könnte, also darf/muss ich noch zuschauen und mitbekommen - dass der Regen zulegt und den beiden doch langsam frisch wird. Die Armbewegungen sind eindeutig. Und dann geht IHR der rechte Schuh auf. Unter lautstarken Unmutsäußerungen bückt SIE sich und die wahrscheinlich nassen Schuhbänder mit ihren kalten, nassen Fingern zuzuknoten.
Jetzt bin ich zum Überholen dran. Nicht ganz ohne eine gewisse Zufriedenheit mit meinen Klamotten ziehe ich vorbei und weiter meiner Wege. Irgendwann lässt der Regen auch wieder ein bischen nach, aber das stört mich nicht. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.

Samstag, 16. Oktober 2010

Dunkel war's ...

... das Schiff strahlt helle ...
Die Sonne geht schon fast unter als ich zu einem Läufchen starte. Ich will aber noch nicht mit Stirnlampe laufen. Also wähle ich eine Route, wo ich das Restlicht ausnutzen kann und später in beleuchtete Gefilde komme.
Das ist ein guter Plan also starte ich zügig. Viel zu schnell ist die Strecke zu Ende bzw. komme ich an den Punkt, wo ich noch einen kleinen Schlenker anhängen könnte bzw. nach hause abbiegen muss. Spontan entscheide ich mich für die Verlängerung. Ich habe noch Zeit. Die Familie erwarte mich erst um 20:00 zurück. So umrunde ich das Hafengebiet und komme auf die Gegengerade am Kanal. Hier wird es dunkel, richtig dunkel. Zivilisatorisches Ambientlicht kommt nur minimal herüber. Während ich überlege, wie viele Schlglöcher mir auf den nächsten paar hundert Metern das Leben schwer machen könnten, höre ich neben mir ein tiefes Brummen und Rauschen: ein Schiff fährt in meiner Richtung den Kanal entlang. Und am Bug des Schiffes ist ein kräftiger Scheinwerfer, der bis auf den Weg reicht. Perfekt! Ich erhöhe mein Tempo auf das des Schiffes und laufe mit ihm um die Wette. Stets auf der Höhe des Buges laufend habe ich genügend Beleuchtung auf dem Weg, um in keines der Schlaglöcher hineinzutreten. Und so geht das für ca. 0,7 km. Mit einem gedachten "Danke" verabschiede ich mich von Schiff und Kanal und trabe Richtung Heimat.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Freiheit

Sonntag früh, 6:30 Uhr, ca. 4° C Aussentemperatur. In Anbetracht der Temperatur entscheide ich mich für lang-lang und ziehe eine Weste drüber. Mütze auf, Rucksack drüber und los geht es.
Es ist frisch, die Luft feucht. Insgesamt empfinde ich es als angenehm. Es soll eine längere Runde werden, größer 25 km. Also starte ich Richtung Erlangen.
Nachdem ich den Waldabschnitt passiert habe, macht sich die Sonne bemerkbar. Es wird hell. Die Strahlen wärmen noch nicht, aber das wird noch. In Erlangen tauche ich in das Regnitztal hinab. Hier ist es deutlich kühler und feuchter. Von der Stimmung allerdings nicht zu überbieten.


Meine eigene Stimmung ist eher gemischt. In der Firma hab ich anstrengende Zeiten. Die Verantwortung trägt sich momentan besonders schwer. Ständig muss jemand angetrieben oder Entscheidungen getroffen werden. Zu Hause geht es weiter mit antreiben: die Große ist in die 5. Klasse gekommen. Da weht nun ein ganz anderer Wind. Und wir dürfen die Dinge kompensieren, die in der Grundschule zu kurz gekommen sind. Die Kleine ist in die 1. Klasse gekommen. Das ist sowieso ein Spaß. Aber sie stellt sich ganz gut an. Hinten dran bleiben wüssen wir allerdings schon. Und dann ist da noch unser Bauvorhaben. Die Zeit wird knapp, wir wollen noch vor dem Winter anfangen, aber es geht noch nicht, da wir darauf warten müssen, dass unser Doppelhausnachbar soweit ist. Insgesamt eine anstrengende Lage.
Jetzt genieße ich erst einmal die Einsamkeit und Freiheit, die Ruhe hier unten in der Wiese. Freue mich über die Sonnenstrahlen. Ich treibe nicht an, sondern lasse mich treiben. Für einen LaLaLa bin ich eher zu schnell, aber GA-Bereich ist schon ok. Zum Schluß sind es etwas über 26 km in 2 3/4 Stunden. Das hat gut getan.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Alternativer Familiensport

Der heutige Morgen began fast so zeitig wie unter der Woche: Wecken um 6:15, Abfahrt um 7:30.
Anlass war das Auswärtsspiel meiner großen Tochter. Heute beim Hockey-Club in Schweinfurt.
Spielbeginn war um 10:00. Und man konnte merken, dass die Mädels noch nicht richtig ausgeschlafen hatten. Die gegenerische Mannschaft nutzte Chance um Chance, so dass wir froh waren als das Spiel mit 7:1 für die Schweinfurter abgepfiffen wurde. Entsprechend betrübt war der Rückweg, wobei es wenig half, dass der Schiedsrichter eine Ecke nicht gegeben hatte.


Um am Nachmittag nicht zusehr Trübsal zu blasen, hat der Familienrat beschlossen Inliner zu fahren. Also machten wir uns zu unserer Lieblingsstrecke auf und genossen die Sonne und das unbeschwerte Rollen.

Samstag, 2. Oktober 2010

Spezialkoppel

Ab und an lasse ich hier ja auch Informationen zu meinem Alltagsfahrrad durchsickern. Heute ist mal wieder soweit.
Seit einigen Wochen merke ich (immer) deutlich(er), dass das Tretlager einen Schuß weg hat: Es wackelt. Das heißt ja nicht, dass man nicht damit fahren könnte, aber halt nicht so gut wie sonst. Ein Blick in die Mechanik offenbart ein Kartuschenlager. Also ist das nix mit Nachziehen, wie in den Tagen, als ich noch alles an meinen Fahrrädern selbst repariert habe. Ein Fall für den Spezialisten. Also angerufen und Termin vereinbart.
Heute morgen dann: Laufsachen angezogen und Rucksack mit Getränk, Geld und Telefon bestückt. Dann aufs Fahrrad geschwungen und die 10 km in die Stadt reingefahren. Mit dem Fahrradmonteur den Deal klargemacht: Das Rad soll danach die nächsten Jährchen wieder wartungsfrei laufen. Ich komme nächsten Samstag wieder und hole mein Arbeitstier ab.
Und da bekanntlich nach der Pflicht die Kür kommt, kamen nun 14 km Heimweg zu Fuß. Natürlich im Laufschritt, Tempo so um 5:50. Eigentlich wäre es doch ein bischen schneller gewesen, aber zwei Kollegen aus der Firma hatten dringenden Gesprächsbedarf. Dadurch bin ich 3 mal zum Geher geworden. Naja, vielleicht doch ein bischen langsamer. Immerhin habe ich es geschafft zum geschätzten Zeitpunkt wieder zu Hause zu sein. Womit der Nachmittag für die Familie gerettet war: Shoppingtour in der City mit Kino und Burger-Essen.

Mittwoch, 29. September 2010

Ich will raus ...

... genau so dachte ich heute nachmittag um 5 Uhr. Draussen scheint die Sonne und ich verlasse fast fluchtartig das Büro. Denn - ich will laufen. Wer weiß, wie oft ich es noch abends bei Sonnenschein schaffe laufen zu gehen. Um 1/2 6 bin ich auf der Strecke und genieße die Sonnenstrahlen. Bei 14°C ist kurz/kurz angemessen (obwohl ich auf der Strecke schon einige lang bekleidete Läufer gesehen habe).


Ich bin nicht wirklich schnell unterwegs, ich will es aber auch nicht sein. Vielmehr versuche ich möglichst viel von dem satten Grün aufzusaugen und im Hinterstübchen zu bunkern, für die dunklen Tage, an denen ich hier mit Stirnlampe entlangtraben werde und mich frage, wann ich auf den nächsten Hund treffe.
Um den Abend optimal auszunutzen hänge ich noch einen kleinen Abstecher von 2 km dran und werde mit dieser Aussicht belohnt:


Genial, oder? Was für ein Tagesabschluß nach einem aufreibenden Tag im Büro. 15 km Entspannung. Leider waren die 1:30 h viel zu schnell vorbei.

Montag, 20. September 2010

Montag

Montag ist mein traditioneller Ruhetag. Um das Wochenende zu verdauen, Hemden zu bügeln und solcherlei Dinge zu tun, die sonst zu kurz kommen. So auch heute.
Und ich genieße es. Habe zwar gestern nichts gemacht, dafür am Samstag. Nach Erledigung der familiären Pflichten habe ich "frei" bekommen und bin bei schönstem Wetter zu einer 14 km Runde gestartet. Langsam - nein - gemütlich. Einfach nur die Beine laufen lassen. Es hat gut getan. Wobei ich schon gemerkt habe, dass es langsam Zeit wird wieder mehr zu tun. Aber das kommt jetzt wieder.

Montag, 13. September 2010

Von 0 auf 190

in  knapp 8 Stunden. Perfektes Wetter war am Sonntag und es hat mich nicht mehr gehalten: ich musste unbedingt eine größere Runde auf meinem in der Urlaubszeit so vernachlässigten Fahrrad machen.
Seit Anfang Juni schwebt da schon die Idee im Raum, an der Erlanger RTF-Tour teilzunehmen und eine der größeren Runden zu versuchen. Geschickterweise ist die Tour stufenweise aufgebaut und man kann quasi alle 40 km zu Start/Ziel zurück. Zeitnahme gibt es nicht, aber viel schöne Landschaft.
So bin ich morgens um kurz nach halb 8 losgefahren. Die Familie hatte mir freigegeben, unter der Bedingung rechtzeitig wieder zurückzusein, damit wir noch am späten Nachmittag in den Biergarten gehen können. Das sollte machbar sein. Die 10 km nach Erlangen zum Start/Ziel waren willkommen, um die Knochen und Muskeln wieder ans Rad zu gewöhnen. Und dann geht es auf die Strecke.
Ich hänge mich an eine größere Gruppe Radler, die in gutem Tempo fährt. Damit habe ich allerdings kein Glück, denn ich verlasse mich zu sehr auf deren Pfadfinder-Eigenschaften und prompt haben wir uns verfahren. Ein Blick in die Wegstrecke hilft mir und von da an verlasse ich mich nur noch auf mich selbst. Es war auch nur ein kleiner Umweg von 3-4 km, genau so wie der später, der durch verdrehte Richtungsschilder zustande gekommen ist.
Mehr oder weniger alleine auf der Strecke genieße ich das Wetter und die Landschaft.


Es geht durch den Höchstädter Landkreis, was leicht kupiertes Gelände und einige Karfenteiche bedeutet.
Die Sonne kommt immer mehr heraus und weswegen ich am ersten Verpflegungspunkt die langen Kleidungsstücke ausziehe und in den Rucksack stecke. Ca. 40 km weiter sieht man ein ungewöhnliches Bild:


Was machen Scharen von Radfahrern bei einem Autohändler? Essen und Trinken. Es ist aber ein interessantes Bild jede Menge High-Tech-Fahrräder vor der Werkstatteinfahrt eines Autohauses stehen zu sehen. Übrigens war ich mit meinem Triathlon-Rad eher ein Exot unter diesen Rennradlern. 3 andere Räder mit Tria-Aufsatz habe ich noch gesehen.
Am dritten Kontroll- und Verpflegungspunkt musste ich die Entscheidung treffen: auf die 120 km Tour und heim, oder nochmal 40 km und 500 HM draufsatteln und erst nach dem Abstecher in die Fränische Schweiz nach Hause.


Viele sind es nicht, die Ambitionen auf die große Runde zu haben scheinen. Ein Blick auf die Uhr bringt die Entscheidung: Es ist genug Zeit. Oder sollte ich nicht doch lieber nach dem Gefühl in Beinen und Knie entscheiden? Die fühlen sich noch gut an, also geht es los.
Schon nach kurzer Zeit geht es berauf. Nach Eschlipp müssen viele Höhenmeter hinaufgekurbelt werden. 200 oder 300 sollen es sein. Aber ich habe das Höhenprofil nicht dabei. Mit 7,5 km/h schraube ich mich die Serpentinen durch den Wald. Um später Aus- und Fernblicke wie diesen genießen zu können.


Als ich später beim letzten Kontrollpunkt ankomme wird dieser schon langsam abgebaut. Es wird also Zeit nach Hause zu fahren. Ich tanke nochmals Energie mittels Nutellabrot und Banane und mache mich auf den Weg. Langsam komme ich in vertraute Gefilde und erhöhe das Tempo leicht. Auch wenn es keine Zeitmessung gibt und ich bei keiner Wertung mitfahre,  möchte ich vor dem offiziellen Zielschluß dort ankommen. Und es klappt. Kurz vor 16:00 Uhr hole ich mir den Zielstempel als Souvenir ab.
Gleich geht es weiter nach Hause - der Biergarten winkt. Ich informiere telefonisch meine Mädels und mache mich an die letzten 10 km. Schlag 16:00 Uhr fahre ich an der Brucker Kirche vorbei und der Garmin springt auf 180 km. Ironman-Distanz - ich bin ein bischen stolz. Und jetzt kommt dann noch der Nachschlag. Die 190 km rücken in greifbare Nähe, also mache ich noch einen kurzen Abstecher von ein paar 100 Metern und knacke diese neue Schallmauer.
Zu Hause angekommen zeigt der Garmin diese Bild:


Rechts oben stehen 190,9 km. Meine Zeit (ohne Pausen): 7:48 h. Durchschn. Herzfrequenz 151. Durchschn. Geschwindigkeit 24,5 km/h. "Basst scho" sagt der Franke.
Schön war's. Nach 6 Wochen Fahrrad-Abstinenz gar nicht schlecht. Demnächst wird dann auch wieder mehr gelaufen.

Dienstag, 7. September 2010

Eingerostet

Der Urlaub ist vorbei. Der Büroalltag hat mich wieder.
Das Sitzen am Schreibtisch ist irgendwie statisch. Und am Ende des Tages stehe ich auf und habe das Gefühl, dass meine Beine nicht funktionieren. Sie fühlen sich wie eingerostet an.
Zwar bin ich im Urlaub ein bischen gelaufen, aber nicht viel.
Jetzt juckt es mich langsam wieder.
Mein Fahrrad schaut mich auch schon ganz traurig an. Es wird Zeit, wieder eine Runde zu drehen.
Gedanken um einen herbstlichen oder gar vorwinterlichen Marathon kreisen in meinem Kopf.
In der Gedankenwolke stehen "Zeil" und ein Fragezeichen.

Montag, 23. August 2010

Sonne und Wind

In Frankreich war kein Platz auf den Campingplätzen. Deshalb sind wir in Spanien an der Costa Brava gelandet.
Das Wasser ist herrlich sauber. Kein Vergleich zum adriatischen Tümpel. Der Wind kommt regelmäßig und macht das Ertragen der Hitze (um 36°C) erst möglich.
Gestern gab es heißen Wind. Ist das das Gefühl, das man auf Hawaii auf den zweiten 90 Radkilometern hat?
Das Schwimmen im Meer ist noch einmal eine ganz andere Dimension, als im platten Wasser. Teilweise hat man das Gefühl, dass man auf der Stelle schwimmt. Ärgerlich ist, dass meine Schwimmbrille Wasser reinläßt. Nach kurzer Zeit beginnen die Augen zu brennen. Also belasse ich es beim "touritischen" Schwimmen. Der Versuch war es allemal wert.
Heute morgen ein allererster Jog nach der Mitteldistanz. Langsam, sehr langsam, bei kühlen 23°. Trotzdem habe ich auf dem ersten Meter schon geschwitzt. Dann sind es herrliche 13 km geworden. An einer Straße parallel zum Strand entlang, durch ein Naturschutzgebiet  bis zur Flußmündung, kurz den Ort gestreift und durch Apfelplantagen wieder zurück zum Strandweg. Schade, dass ich keinerlei Kamera dabei hatte.

Samstag, 14. August 2010

Pause - Urlaub

So, nun ist es soweit. Urlaub, Familienurlaub. Der erste in diesem Jahr, nachdem Ostern und Pfingsten ausgefallen sind. Zeit ist es geworden.
Meine Triathlon-Saison ist vorbei. Mal sehen, was ich dieses Jahr noch "mache".
Ich nehme jetzt nur die Laufschuhe mit und laufe nur dann, wenn die Beine wieder Lust dazu haben.

Montag, 9. August 2010

Mitteldistanz Erlangen

Es ist soweit. Der Saisonhöhepunkt steht an: die Mitteldistanz in Erlangen: 2/80/20.
Um das mal vorweg zu sagen: ein gut organisierter Event, der dieses Jahr zum 20. Mal ausgetragen wird.
Ich bin auch gut organisiert, ob ich gut vorbereitet bin, da habe ich so meine Zweifel.
Die letzten Wochen waren schon gut ausgefüllt mit den Themen Hausbau und der Gesundheit der kleinen Tochter. Am Samstag war ich auch noch ganz gut unterwegs, anstatt die Füße hochzulegen. Und entsprechend habe ich ein wenig ein flaues Gefühl im Bauch, als ich mein Rad in Richtung Wechselzone schiebe. Zumindest ist das Tapering nicht zu kurz gekommen und die Basis habe ich sowieso im Winter gelegt. Mit diesem Gedanken helfe ich mir und lasse Fahrrad und Helm checken.
In der Wechselzone ist die Aufregung dann vorbei. Mit einer gewissen Routine bereite ich das Fahrrad und die Wechselbeutel vor, unterhalte mich mit meinen Fahrrad-Nachbarn und ... treffe zu meiner großen Freude alte Bekannte. Charly - ich habe ihn bestimmt 20 Jahre nicht gesehen - hat mir das Kajakfahren beigebracht. Nun ist er im Organisationskommitee der Veranstaltung und kümmert sich um die Wechselzone. Dann begrüßt mich mein Onkel Joachim, er hat am Vortag noch den Startplatz von einem seiner Vereinskameraden übernommen und wird auf der Kurzdistanz starten. Die Zeit bis zum Start vergeht nun im Flug.
Die Pistole knallt und das Schwimmen beginnt. Eingedenk meiner Möglichkeiten bin ich recht weit hinten und komme gut weg. Wir schwimmen mit Neopren (Wassertemperatur 21°C) und das ist gut so. Ich freue mich, dass mein "Loch" auf den zweiten 500m ausbleibt. Nicht so sehr freue ich mich, dass ich von rechts über den Haufen geschwommen werde. Das geht aber auch vorbei und ich habe wieder freie Bahn.


 An der Wendemarke riskiere ich einen Blick auf den Garmin und registriere, dass ich vergleichsweise langsam unterwegs bin. Auf den letzten 500m werde ich noch überholt .... ich ziehe mein Tempo konstant durch und komme .... nach 52:49 Minuten aus dem Wasser. Was soll's - wenn man in den letzten 3 Wochen nicht 2 mal pro Woche, sondern nur 2 Mal in 3 Wochen zum Schwimmen kommt, braucht man sich nicht zu wundern. Immerhin scheine ich nicht der Letzte zu sein.
Der Wechsel auf's Rad geht zügig. Die Helfer reißen einem fast des Neo vom Leib und ich bin in knapp 2 Minuten auf dem Fahrrad - nicht ohne es zuvor vor dem Umfallen zu retten, denn der Nachbar hat Probleme seines von der Stange zu heben.
Die Radstrecke ist schnell. Gleich zum Anfang beginne ich mit der Verpflegung. Und schnell pendelt sich ein 31er Schnitt ein. Den will und werde ich halten. Die Zuschauer an der Strecke sind nett und begeistert über "coole Sonnenbrillen" als wir zu Dritt dicht hintereinander eine 90°-Abzweigung nehmen. Die erste Runde ist schnell vorbei. Auf der zweiten Runde entwickelt sich ein kleines Duell mit einem Mitstreiter. Ich überhole ihn bergauf, er mich bergab. Kurz nach der Verpflegungsstation überholt er mich bergauf, weil ich mit dem Schälen eines Stücks Banane beschäftigt bin. Dann bleibt er eine ganze Weile vorne, sein Tempo ist gut und ich folge im gebührenden Abstand.


Auf den letzten 15 km entwickelt sich langsam das Gefühl nicht mehr sitzen zu können und ein komischer Zustand in den Waden. Ich habe Angst, die könnten zumachen und variiere die Trittfrequenz, strecke ab und zu die Beine durch. Nochmal auftanken und schon bin ich kurz vor der Wechselzone. Raus aus den Schuhen und runterschalten. Der rauhe Asphalt massiert sie nackten Füsse und schon bin ich im Wechselzelt.
Laufschuhe an und raus. Es lässt sich gleich gut an. Ich komme zügig in mein Tempo rein und laufe... 20 km und 4 mal über diese Brücke. Zunächst geht es aber ins Stadion, das erste Bändchen holen. Und Schreck: am Ende der Sportplatzrunde müssen einige steile Stufen überwunden werden. Geht auch vorbei und ab auf die erste Runde. Die Samba-Truppe trommelt mich über die Brücke und schon verschwinde ich im Wald. Ich laufe nach Puls. Das Tempo passt und ich kann es gut halten. Ich bin neu auf dieser Strecke, deshalb kommt mir der Weg zum Wendepunkt recht lang vor. Dann ist er aber da. Rückweg, Brücke, Samba-Trommler. Der Weg ist kurzweilig, denn es sind noch viele Läufer unterwegs. Eine Runde im Stadion mit persönlicher Begrüßung durch den Sprecher, über die Treppe wieder raus auf die Strecke. Nun werden es schon weniger Läufer. Wieder die Brücke, diesmal etwas langsamer. Die Samba-Trommler pausieren gerade. Und schon tauche ich wieder in den Wald ein. Nun ist der Weg vertraut und gefühlt erledige ich ihn schneller. Am Wendepunkt heißt es "ab nach Hause". Nun lichten sich die Reihen der Läufer deutlich, aber ich kann einige "im Schneckentempo" überholen. Ein Blick auf die Uhr (einer der wenigen) zeigt mir, dass ich gut in der von mir geplanten Zeit liege.

 (Dieser Zettel mit meiner Zielkalkulation hat mich wochen- bzw. fast monatelang begleitet.)

Das Optimalziel von 5:15 h ist nicht mehr machbar, aber vielleicht 5:20 oder 5:25? Die Option mobilisiert irgendwelche Energien ... oder war das das Cola?


Ich beschließe bis zur Brücke das Tempo zu halten (es geht noch ganz leicht bergauf) und danach rauszuholen, was rauszuholen ist. Und so klappt es auch: Nach der Brücke gebe ich Gas und werde schneller. Es ist hart, aber die 5:20 locken. Wie ein Magnet zieht es mich zum Ziel und ich werde immer schneller. Das Tempo ist schon fast wie bei einem 10er. Ich überhole und mache Plätze gut. Dann bin ich im Stadion, schwenke in den Zielkanal ein. Es ist ein "U", ähnlich wie in Roth, gesäumt von Zuschauern. Das ist es!


Die Uhr bleibt bei 5:20:18 stehen. Ich bin erschöpft und glücklich. Das war mein Debüt auf der Mitteldistanz.

Und da ist noch etwas: Es war nicht so/zu kurz!

Mittwoch, 21. Juli 2010

Ganz normal ...

... ist jetzt wieder alles. Frau und Kind sind wieder zu Hause. Wir kommen wieder in normale Bahnen zurück.
Gestern Abend eine Runde auf dem Fahrrad. 50 km. Das hat richtig gut getan und ich habe mich richtig gut gefühlt. Die Temperaturen waren jetzt ja auch nicht mehr so wahnsinnig hoch. Die Wetterlage soll sich nun auch ein bischen ändern. Das würde mir schon passen, denn ich hoffe auf gemäßigte Temperaturen für die Mitteldistanz in Erlangen.

Freitag, 16. Juli 2010

Am Limit

Anstrengend sind diese Tage. Ich habe an vielen Fronten zu kämpfen:

- Job
- Kind mit Mutter weit weg im Krankenhaus
- alleinerziehender Hausmann
- Häuschenbauer
- Triathlet

Und so langsam macht es sich im Kopf und im Körper bemerkbar.
Trotzdem - es geht - irgendwie.
Gestern bei 29° 2000er Intervalle gemacht.
Es war hart, hat danach aber gut getan.

Montag, 12. Juli 2010

Zeitlupe

Zwei Tage in Zeitlupe leben, das war mein Wochenende. Samstag vormittag bin ich nach Heidelberg gedüst um meine Frau für ein paar Stunden im Krankenhaus abzulösen.
Unsere kleine Tochter musste untersucht werden, wozu eine Operation notwenig war. Unglücklicherweise hat dabei das Risiko voll zugeschlagen und am Freitag war noch eine - hmmm, Not- Operation notwendig. Jetzt ist alles unter Kontrolle, aber naja: Das Zimmer ist unter dem Dach: 30° oder mehr. Alle paar Minuten dem Kind zu Trinken geben (versuchen). Alle halbe Stunde mit einem feuchten Lappen die Gliedmaßen kühlen. Wo aus der Wasserleitung nur noch warmes Wasser kommt, habe ich dazu gekühltes Wasser aus dem Wasserspender genommen. Alle 2-3 Stunden nach der Schwester klingeln, weil irgendeine Spritze oder andere Versorgung leergelaufen ist. Und das ganze Tag und Nacht. Meine längste Schlaf-Etappe von Samstag auf Sonntag hatte wohl 4 Stunden. Und da bin ich der Nachtschwester zu Dank verpflichtet, denn sie hat die Infusion wohl schneller ausgetauscht, als die Überwachung Alarm schlagen konnte.
Den Tag über wurde alles in Zeitlupe erledigt. Nur nicht zu schnell bewegen. Möglichst überhaupt nicht bewegen.
Sonntag Abend hat meine Frau wieder übernommen. Sie hatte sich die Zeit bei Freunden in Mannheim aufgehalten und erholt. Mal sehen, wann sie wieder nach Hause kommen.

Samstag, 10. Juli 2010

Morgens um halb 7 ...

... ist es noch einigermaßen kühl. Kühl heißt 24°C. Wenn die Temperaturen am Tage deutlich über die 30 Grad hinausgehen, können 24° angenehm sein. Jedenfalls bin ich schöne 12,5 km gelaufen. Das Tempo hat der Körper vorgegeben und war ein Mischmasch aus Regeneration und dem Wunsch schnell wieder nach Hause zu kommen. In der Summe war es der untere Grundlagenbereich. Jetzt geht es 250 km per Auto durch Deutschland nach Heidelberg in die Uni-Klinik. Dort ist unsere kleine Tochter und ich werde meine Frau für ein paar Stunden ablösen.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Montags

Immer wieder Montags habe ich das Gefühl, dass meine Beine eingerostet sind, dass sie vom Sitzen am Schreibtisch ungelenk werden. So auch vergangenen Montag. Um so angenehmer war mein Läufchen gestern Abend. Die erste Einheit nach dem Wettkampf in Bamberg stand unter dem Zeichen der Regeneration. Eine Pace zwischen 7:00 und 8:00 ist langsam genug. Meine Tochter, die mich auf dem Rad begleitet hat (als Wasserträgerin) ist fast vom Rad gefallen vor Langsamkeit.
Nach ca. 9,5 km waren wir wieder zu Hause und meine Knochen haben sich richtig locker angefühlt - freigelaufen. Auch die Einheiten am Wochenende werden eher regenerativ sein. Und früh am Morgen stattfinden, denn es soll wieder heiß werden.

Sonntag, 4. Juli 2010

Ironman

Ich verfolge schon den ganzen Tag die großen Rennen in Frankfurt und Klagenfurt. Nach der Hitze gestern tut es gut zu wissen, dass es ein bischen kühler ist.
Speziell Kathrin, die in Klagenfurt am Start ist, drücke ich die Daumen. Lauf Kathrin, lauf!

36 Grad - OD in Bamberg

Es war heiß. Sehr heiß. Und die Krönung: der Start war um 12:55 - inmitten der größten Hitze. In der Wartezeit davor hat jeder Athlet akribisch darauf geachtet, dass keiner seiner Reifen platzt. Einige hatten dennoch Pech.
Aber der Reihe nach:
Schwimmen
Beim Einchecken war es noch nicht offiziell, aber jeder hat es erwartet: Neoprenverbot. Bei den Außentemperaturen wäre es sowieso kein Spaß geworden in den Neo zu steigen und bis zum Start vor sich hin zu schmoren. Genau das wäre es nämlich geworden bei 36°. Die Wassertemperatur wurde mit 26° gemessen. Wobei stellenweise war das Wasser noch viel wärmer. Ich hatte das Gefühl wie bei lauwarmen Abwaschwasser. Apropos: Der See war reichlich begrünt und man schwamm auf dem Dreieckskurs mehrfach durch Ansammlungen von Seegemüse. Einige Male hatte ich das Grünzeug um Hals und sogar im Mund.
Gefühlt war das Schwimmen eine gute Sache. Ich bin recht geradlinig geschwommen, hatte allerdings öfter kreuzende Slalomschwimmer vor mir. Und wegen des fehlenden Neos war ich dann doch nicht so schnell, wie kalkuliert.
Rad
Auf dem Rad lief es gut. Immer hart an der anaeroben Grenze bin ich zügig vorangekommen. Die Steigungen in der Strecke ware eher lang und kontinuierlich, als dass es steil bergauf ging. Von Anfang an konnte ich andere Mitstreiter "einsammeln". Fast hatte ich die Befürchtung zu über-pacen, was sich später als unbegründet herausstellte. Eine Kopfsteinpflasterstrecke auf der ersten Hälfte vermittelte ein bischen Ironman-Feeling.
Insgesamt war es eine ziemlich schattenlose Strecke und leider konnte ich das Wasser-Aufnehmen nicht übern, weil ich nirgendwo eine Verpflegungsstation gesehen habe (andere Athleten auch nicht).
Die Radzeit ist natürlich etwas größer ausgefallen, da die Distanz 46 km betrug.
Laufen
Der Wechsel auf Rad gelang in kurzer Zeit. Aber durch die Hitze fühlte ich mich abgebremst wie ein Düsenjet bei der Landung auf einem Flugzeugträger. Freunlicherweise hatten Anwohner eine Wasserwanne aufgestellt und ein glücklicher Umstand sorgte dafür, dass wenige Meter davor ein Schwamm auf dem Boden lag. Im Tiefflug greife ich mit der Rechten den Schwamm, wechsle ihn in die Linke und ziehe ihn durch die Wasserwanne. Von nun  an gerät der Laufpart zur Hitzeschlacht. Schattenlos geht es durch die stehende Hitze über Feldwege zwischen Feldern. Nur ganz wenige Läufer überholen mich. Ich habe höllischen Respekt vor deren Tempo. Ich selbst halte mich an meine Pulswerte und lasse Tempo Tempo sein - und kann den einen oder anderen Läufer einholen.
Die erste der beiden Runden läuft gut, die zweite steht unter dem Motto "weiter laufen". Ich sehe einige Mitstreiter gehen und denke, dass ich genau das nicht machen will. Nur an der Wasserstelle werde ich deutlich langsam um Schwämme und Becher aufzunehmen. Die Rasensprenger der Anwohner versuche ich taktisch anzulaufen um möglichst viel des kühlen Nass abzubekommen. Im Übrigen drehen sich alle meine Gedanken ums Weiterlaufen und darum welche Stelle des Köpers als nächstes zu kühlen ist. Gegen Ende drücke ich den feuchten Schwamm immer öfter gegen die Lippen. Ich habe keinen Durst, aber der Mund ist total ausgetrocknet.

Das Ziel erreiche ich nach offiziellen 3:05:59. Länger als gedacht. Aber egal, dass der Tag keine Bestzeit sehen würde war von Anfang an klar. Jetzt weiß ich aber wie viel bei mir der Neoprenanzug ausmacht. Und ich weiß, dass ich mit der Hitze umgehen kann. Die Mitteldistanz in Erlangen kann kommen.

Freitag, 2. Juli 2010

Gefühle

Das wird morgen ein echt heißes Rennen. Ich weiß nicht, ob meine Beine das Renntempo kennen.
Die Woche war beruflich und privat verdammt hart.
Ich hoffe, dass zumindest der Körper Erholung gefunden hat. Mein Kopf ist (noch) leer.
Ein leichtes Kribbeln ist aufgekommen, wo ich gerade meine Ausrüstung zurechtgelegt habe.
"Gutes Gelingen" für alle, die an diesem Wochenende einen Triathlon bestreiten.

Sonntag, 27. Juni 2010

Kalte Füße, die zweite

Heute morgen gab es das letzte Koppeltraining vor der Kurzdistanz in Bamberg. Bei 14°C und schönstem Wetter ging es um 6:13 Uhr auf eine kleine entspannte Rundtour mit dem Rad. Schon nach ein paar hundert Metern kam mir ein anderer Radfahrer entgegen. Am Aeroaufsatz unschwer als Triathlet zu identifizieren. Also war ich nicht der einzige verrückte, der so zeitig aufsteht. Seelische Qualen musste ich erleiden, als ich an zwei Bäckereien vorbei kam und diese ihre Türen weit offen hatten. Wieder zurück zu Hause auf der Terasse den Wechsel geübt und auf eine kurze Laufstrecke. Wieder waren die Füße kühl, aber längst nicht so kalt wie letztes Wochenende. Anfänglich ging es etwas langsamer los, aber mit zunehmender Strecke wurden die Füße wärmer und das Tempo schneller. Schon nach 1,5 km musste ich anfangen zu bremsen, denn ich war schon fast auf Renn-Geschwindigkeit. Der Schlußspurt allerdings musste dann wieder im Renntempo sein.
Ich fühl mich gut. Bamberg kann kommen.

Samstag, 26. Juni 2010

Sie kommt ...

... die Form. Zumindest habe ich das Gefühl, dass.
Vor kurzem hat mein Körper entschieden, dass wir ein bischen langsamer tun sollten. Deshalb habe ich begonnen Distanzen und Intensitäten zu reduzieren. Und so habe ich mich heute Mittag nach einer Schwimmeinheit so richtig stark gefühlt. Jetzt muss ich zusehen, wie ich dieses Gefühl über die Woche retten kann. Beruflich gesehen wird es eine anstrengende Woche. Mal sehen, wie es klappt.

Montag, 21. Juni 2010

Entscheidungen

Eigentlich ist es nur eine einzige Entscheidung. Ab doch ganz viele.
Der Ausgangspunkt der Entscheidung(en) ist ein privates Ereignis: wir haben den Zuschlag für ein Grundstück bekommen. Wenn dann die Kaufabwicklung abgeschlossen ist, werden wir im Herbst anfangen, ein Häuschen zu bauen. Endlich ankommen, wissen wo man zu Hause ist.
Damit ist natürlich eine sportliche Entscheidung verbunden: keine Langdistanz in 2011!
Ich werde mir für 2011 eine kurze und zwei mittlere Distanzen aussuchen und peile für 2012 den IM in Regensburg an. Damit ist diese Katze aber auch aus dem Sack. Ging doch kurz und schmerzlos ;-)

Sonntag, 20. Juni 2010

Schafskälte und Koppelwärme

Frisch ist es geworden. Heute früh um halb sieben waren es gerade mal 8°C. Die berühmte Schafskälte.
Koppeln stand auf dem Plan: 30 km auf Rad und dann noch ein bischen laufen.
Nach einer viertel Stunde auf dem Rad hatte ich kalte Füße. Wen wundert's wenn ich keine Socken angezogen habe. Immerhin sind die Laufwerkzeuge dann irgendwann nicht weiter kälter geworden.
Dann der Wechsel: Viel zu ungeduldig drücke ich ein zweites Mal auf die Lap-Taste des Garmin und verliere damit die Zeitmessung für den Wechsel. Naja, was soll's.
Es ist ein komisches Gefühl, die Strümpfe über die Eisfüße zu ziehen, irgendwie unwirklich. Dann in die Wettkampf-Schuhe hineinschlüpfen. Irgendwie fühle ich nicht, ob die Schuhe richtig sitzen. Dann stehe ich auf und trabe langsam los. Es klappt, auch wenn ich noch nicht so wirklich ein Bodengefühl habe. Ich bin gespannt, wann die Füße auftauen und sich normal anfühlen.
Der Garmin zeigt ordentliche Werte an. Die Pace liegt in dem Bereich, den ich für die Mitteldistanz anstrebe. Für die Kurzdistanz in Bamberg in zwei Wochen dürfte es aber noch ein bischen mehr sein. Heute brauche ich aber kein Tempo zu machen und genieße die Sonnenstrahlen. Auf dem Rückweg - bei ca. 4 km - merke ich, wie die Füße langsam Gefühl bekommen. Jetzt hat die Wärme des Laufens es endlich geschafft meine Eisfüße aufzutauen.
Mit einem angenehmen Gefühl in den Knochen und einer gewissen Zufriedenheit mit meiner Form freue ich mich auf die Sonntagsbrötchen.

Sonntag, 13. Juni 2010

Streckenbesichtigung

Die heutige Ausfahrt hatte zwei Ziele: das neue Lenker-Setup zu testen und eine Runde auf der Strecke der Erlanger Mitteldistanz zu fahren.
Letztes Wochenende haben Claudia und Winfried festgestellt, dass ich viel zu hoch liege, ich solle meine Lenker noch ein bischen tiefer legen. Damit wäre ich bestimmt ein paar Minuten schneller. Also bin ich in den Fahrradladen und habe mit einen flacheren Vorbau besorgt und eingebaut. Außerdem habe ich die Spacer des Aeroaufsatzes rausgenommen. Nun wollte ich sehen, wie ich mit der deutlich flacheren Aeroposition zurechtkomme. 70 km sollten dafür genug sein.
Also nach Erlangen geradelt und dort auf die Radstrecke der Mitteldistanz. Die Strecke habe ich von GPSies auf meinen Garmin gezogen und werde mich auf das Abenteuer Streckenführung einlassen. Anfangs auf breiten, befahrenen Straßen, später auf kleinen ruhigen Landstraßen. Eine beschauliche Strecke (wenn man sich Zeit läßt ;-) und ein Genuß für die Augen. Drei schöne Anstiege sind auch dabei. Unterwegs überholen mich zwei Radler des Team Cadion. Unschwer an den Aufdrucken auf ihrer Bekleidung zu erkennen.Am zweiten Anstieg bin ich dann wieder vorne. Irgendwann verlassen sie die Strecke und ich bin wieder alleine. Schneller als gedacht bin ich wieder am Ausgangspunkt. Weiterhin gemütlich geht es jetzt mit kleinen Umwegen nach Hause auf die Terasse.

Samstag, 12. Juni 2010

Rythmusstörungen

Eigentlich sollte dieser Beitrag mit Zahlenspielen zu den Temperaturen beginnen, aber es ist etwas sehr ungewöhliches passiert, also kommen die Zahlenspiele etwas weiter unten.
Nachdem ich am Vormittag 2000m geschwommen bin, brauchte ich noch ein nachmittägliches Läufchen. Das Wetter war stabil und so lief ich los: 75% HFmax war die Vorgabe, die Strecke ca. 22,5 km. Schön war es, gemütlich und entspannend. Bis zu Kilometer 12 ungefähr. Mit lockeren 6:30 oder so jogge ich am Kanal entlang, als der Garmin plötzlich Herzfrequenzen anzeigt, die nicht zu diesem Tempo passen. Liegt es an den aufregenden Gedanken, die ich mir mache? Ich reduziere die Geschwindigkeit bis GarminA meint, dass dies zu langsam wäre. Folgsam laufe ich wieder schneller. Um nach kurzer Zeit wieder exorbitante Herzfrequenzen zu beobachten. Irgendetwas stimmt nicht. Ich schiebe den Brustgurt für eine Zeit hinunter zum Bauchnabel - nach kurzem wieder dieses Phänomen. Inzwischen bin ich auf einem Teilstück des Metropolmarathons unterwegs. Dann die Gefällestrecke vom Kanal hinunter ins Rednitztal. Statt dass der Puls runtergeht steigt er auf 170. So kann ich nicht weiterlaufen. Mal zu hohe, mal zu niedrige Herzfrequenz. Ich habe doch keine Herzrythmusstörungen. Wenn GarminA sich nicht entscheiden kann, dann schalte ich den Trainingsmodus ab und laufen "normal" weiter. Gedacht - getan. Aber auch auf der normlen Anzeige tummeln sich Zahlen, die nicht gesund sind. Eine Herzfrequenz von 202 ist schon heftig. Wo ich doch weiß, dass mein Wert bei 191 liegt. Verzweifelt entscheide ich mich den Brustgurt abzumachen und laufe einige 100m ohne weiter. Vielleicht ist die Batterie leer? Dann gebe ich dem Teil eine Chance und lege es wieder an. Argwöhnisch beobachte ich auf den nächste 500 m die Anzeige. Tempo und Herzfrequenz bewegen sich in gewohnten Bereichen. Also hat der "Reset" des Brustgurtes etwas gebracht. Ganz traue ich dem Frieden nicht, aber nachdem für den Rest des Weges nichts Außergewöhnliches passiert, bin ich etwas beruhigter.
Ach ja, das Zahlenspiel: Nun heute hatte es "nur" 23°C, am Donnerstag waren es 32°C. Verdrehte Zahlen. Verdreht im Kopf muss jemand sein, der bei 32°C 1000er Intervalle läuft. Ich war so verdreht. Hart war es. Kaputt war ich danach. Und die Frage der Nachbarin, ob ich beim Metropolmarathon mitlaufen werde, konnte ich wahrheitsgemäß nur mit "nein" beantworten. Und das, ohne dabei Bedauern zu spüren.

Sonntag, 6. Juni 2010

Ausfahrt 100k

Heute hatte ich die Ehre mit Claudia und Winfried eine kleine Rundtour machen zu dürfen. Claudia ist erfolgreiche Roth-Finisherin und Winfried radelnder Laufexperte und immer noch in der ewigen Bestenliste zu finden.
Bei derlei Experten muss alles perfekt sitzen, deswegen habe ich am Vorabend noch einen eingehenden Check an meinem Rad durchgeführt. Heute morgen blieb mir nur noch dick aufzutragen - Sonnencreme natürlich. Gemäß dem Motto "Nicht kleckern, klotzen!" nahm ich reichlich vom sehr hohen (50er) Lichtschutzfaktor. Man weiß ja nie was kommt und wie spontan die Route ausgeweitet wird.
Es sollte nicht zu schnell werden (gut für mich), da Claudia sich noch nicht vollständig von einer Erkältung erholt hat. Die Länge der Strecke wurde ungefähr so bestimmt: "Wir fahren dann mal Richtung Höchstadt, kurz vorher links und dann erst einmal gerade aus ..."
Also fuhren wir bei bestem Sonnenschein los. Die Route meiner beiden Experten führte auf ruhigen Nebenstraßen aus der Stadt hinaus in die Hügel des Karpfenlandes (Aischgrund). Kilometer folgt Kilometer. Das satte Grün tut den Augen richtig gut - speziell nach dieser Regenperiode. Manche Teiltrecken erkenne ich wieder, aber das meiste ist mir neu. Das ist schön so, denn dann kann ich meine eigenen Strecken vielleicht etwas modifizieren. Zwischenzeitlich zeigt der Garmin 50 km an, das Tempo ist mit ca. 25 km/h perfekt. Entfernen wir uns noch vom Ausgangspunkt? Nein, nicht mehr, wir sind schon in einem großen Bogen unterwegs. Vorsichtig kalkuliere ich weiter: für die von mir angepeilten 80 km wird das locker reichen. Aber vielleicht geht ja noch mehr? Mal sehen, wie sich Claudia fühlt. Ok, sie würde gerne zu häufige und steile Anstiege vermeiden, aber die Strecke macht ihr nichts. "Und Langdistanz-Finisherinnen sind hart im Nehmen."
Wir tauschen uns aus. Nebeneinander fahren ist auf Nebenstraßen kein großes Problem. Die Spezialisten geben mir Hinweise zu meiner Sitzposition und Aerodynamik. Ich soll z.B. meinen Lenker ein bischen tiefer legen. Dankbar nehme ich die Hinweise auf. Wo ich doch die meiste Zeit alleine trainiere bekomme ich keine solchen Ratschläge.
Langsam aber sicher geht es Richtung Ausgangspunkt zurück. Ein paar Haken schlagen, um die herrliche Natur auf Nebenstraßen genießen zu können und dann sind wir zurück. Mir geht es gut. Oder besser sehr gut. Die Tour war ein einziger Genuss. Ich könnte noch weiterfahren - und ich darf weiter fahren. Noch stehen 93,5 km auf der Uhr, aber ich bin noch nicht zu Hause. Noch ganze 8 km stehen mir bevor und ich werde sie genießen. Nicht nur wegen der Strecke, sondern auch wegen des Ereignisses: Die 100 Kilometer Premiere.
Zu Hause angekommen sind es 101,5 Kilometer und ich könnte weiter fahren ....

Samstag, 5. Juni 2010

Dreifach-Tag

Endlich ist die Regenzeit vorbei. Nach einem eher haushaltsorientierten Frei-Tag (?) ist der heutige Tag ganz dem Sport gewidmet. Zunächst früh beim Frisör vorbei, Haare schneiden, um weniger Wasser- und Luftwiderstand zu bieten. Dann 2000m  geschwommen. Am Nachmittag zu Akklimatisierung (28°C) ein bischen Koppeltraining: 25 km Rad und 8 km Laufen. Ausspannen auf der Terasse und eine Rundfahrt für Sonntag ausgemacht.
Ein schöner und erfolgreicher Tag war es.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Koppeltraining

Nun, eigentlich habe ich diese Trainingsform in der letzten Zeit ein bischen vernachlässigt. Dafür bin ich heute etwas unfreiwillig zu einer solchen Einheit gekommen. Aber der Reihe nach ....
Begonnen hat es, dass ich Anfang der Woche die Schläge aus den Laufrädern des Mountainbike korrigieren lassen wollte. Der Mechaniker meines Vertrauens eröffnete mir, dass bei diesen Felgen nichts mehr zu machen sei. Die Flanken wären hinüber und beim Hinterrad sind sogar Risse in der Felge. Nachdem ich ihm erklärt habe, dass ich kein neues Fahrrad kaufen will, gibt er sich große Mühe mir die Punkte genauer zu zeigen und zu erklären. So muss ich schweren Herzens einsehen, dass er Recht hat und ich mich mit der Anschaffung neuer Räder beschäftigen muss. Zugegeben, die Teile haben ihren Dienst getan, aber es kommt etwas unerwartet.
So suche ich mir neue Räder mit Mavic-Felgen und Shimano Deore-Naben aus, die Kassette wird auch eine von Shimano. Montiert waren die Teile schnell, die Bremsen nachjustiert und das Rad war wieder einsatzbereit.
Heute sollte die große Probefahrt stattfinden. Dem Wetter angepasst wähle ich lange Kleidung und gegen den Wind die Softshelljacke. Ohne besondere Ambitionen fahre ich los. Es soll doch eher regenerativ werden. Zwischendrin juckt es mich aber schon und ich muss über die hügeligen Äcker. Pfützen und Schlamm. Spuren von Traktoren und Pferden. Als der Gamin 30 Kilometer anzeigt entschließe ich mich wieder in Richtung Heimat zu fahren. Am Kanal mit Rückenwind ist das besonders angenehm, weil schnell.
Nach einiger Zeit schaue ich zwischen den Beinen hindurch auf das Hinterrad und stutze: irgendwie hat das aber wenig Luft. Das sieht nicht nach 4,5 Bar aus. Ich beschleunige und hoffe vielleicht nooch ein gutes Stück Weg machen zu können, aber daraus wird nicht. Spürbar schlapper wird der Reifen und ich steige ab. Immerhin ist noch so viel Luft drin, dass die neue Felge nicht bei jedem Steinchen einen Schlag abbekommt.
Was tun? Koppeln! Die Schuhe haben keine Bindung und sind lauftauglich, wenn auch eher für Cross und Winter gedacht. Auch sind meine Einlagen zu Hause geblieben. Warum auch nicht, sowas war nicht vorgesehen?! Es wird schon gehen, oder besser: laufen. Schnell ist der Garmin in den Laufmodus umgestellt und schon geht es los.
Mit gemütlichen 6:40 min/km trabe ich der Heimat entgegen. Neben mir rollt ganz folgsam das Mountainbike. Eine halbe Stunde später bin ich zu Hause. Vollkommen durchgeschwitzt, wegen der doch nicht optimalen  Bekleidung. Und so waren das heute 39,3 km Radeln und 4,3 km Laufen.

Sonntag, 30. Mai 2010

Naturgewalten

Die Wettervorhersagen sind ja nicht so prickelnd, also muss man sehen wo man bleibt. So dachte ich es heute Mittag und machte mich auf den Weg zu einem langsamen Jog. Petrus muss wohl Langeweile und dann eine künstlerische Phase gehabt haben. Durch die Sonnen-Brille sah das Wetter besonders postkarten-mäßig aus. Blauer Himmel, dazwischen riesige Blumenkohlwolken mit grauer bis dunkelgrauer Unterseite. Auf dem Kanalweg war der Wind auch etwas frischer. Nicht dass mich das bekleidungstechnisch gestört hätte - mir war warm. Aber man mag das Wetter ja beobachten.
Einige Kilometer weiter gibt es erste Regentropfen. Das hat nichts zu sagen - erst einmal. Derweil quälen mich leckere Gerüche. Irgendwo muss jemand seinen Grill angeschürt haben und leckere Dinge grillen.
Unvermittelt grummelt es über mir in sehr charakteristischer Weise: ein Gewitter. Nun, bei derlei Wetter sollte man nicht in exponierter Stellung auf dem Kanalweg unterwegs sein. Der Grummel war der einzige, aber dafür öffnet Petrus die Schleusen des Himmels und Regen prasselt heftig hernieder. Unter der nahen Brücke suche ich Zuflucht, erfahrungsgemäß wird das nicht lange dauern, das Wolkenbild gibt nicht viel her. Und so kommt es auch: nach zwei Minuten lässt der Regen nach und ich laufe weiter.
Dem Auftauchen anderer Läufer nach zu urteilen, sollte es das gewesen sein. Ich folge meinem üblichen Weg und erreiche die Stadt. Wo ich dem Flusslauf durch die Stadt folge registriere ich, dass der Wind auffrischt. Oha, es bahnt sich wieder etwas an. Mir ist das egal. Ich bin nicht mehr in freier Natur unterwegs, kann mich schnell irgendwo unterstellen. Außerdem sind es nur noch ca. 7 von ca. 23 km.
Als ich zwei spazieren gehende ältere Damen überhole, öffnen diese ihre Schirme. Offensichtlich haben sie vor mir die Regentropfen bemerkt. Und schon kommt eine Dusche herunter. Nur noch eine bischen mehr als einen Kilometer von zu Hause entfernt lasse ich den Naturburschen raushängen: ich halte trotz des Regens an, gehe in die Wiese und pflücke in aller Ruhe Löwenzahn und andere Kräuter für die Hasen. Als ich ein ansehnliches Büschel beinander habe geht es auf den restlichen kurzen Heimweg.
Nach einer warmen Dusche beobachte ich den weiteren Verlauf des Naturschauspiels vom Sofa aus.

Samstag, 29. Mai 2010

Ferrari trifft Felt

Ferienzeit - Urlaubszeit. Trainingsfrei? Nein, im Gegenteil. Meine Frau und beide Kinder sind auf Kur. Ich hüte das Haus und unsere Hasen. Daneben bleibt genug Zeit einige Aktionen zu starten, die sonst mit Blick auf familiäre Aktivitäten nicht so einfach umzusetzen wären. So stand heute eine Radrunde auf dem Programm, die mindestens 80 km hat. Damit es sich lohnt, sollte auch der Rödlaser Berg mit seinen 15% Steigung Bestandteil sein. Und wenn auch die Anfahrt eine leichte Sache war, so hatte es der Berg wieder in sich. Schon das Stück aus Neunkirchen heraus ist anstrengend genug. Und wenn man sich freut, dass es vorbei zu sein scheint, dann sieht man in der Ferne das 15%-Schild. Während man von Autos überholt wird, sehnt man sich danach, die erste der beiden Streumittelkisten zu sehen. Aber erst wenn man die zweite Kiste sieht, dann ist das Ende absehbar. Die anschließende Abfahrt mit 12% Gefälle hat Spaßfaktor.
Aus den Hügeln der Fränkischen Schweiz geht es hinüber Richtung Karpfenland. Zunächst nach Röttenbach und von dort Richtung Dechsendorf. Unvermittelt sehe ich, wie sich ein großer brauner Schatten im Acker neben der Straße bewegt. Ich höre auf zu treten und schaue. Ein mächtiger Greifvogel erhebt sich und zieht im Tiefflug über die Straße hinweg. Ein majestätischer Anblick. Allerdings auch nicht ohne Nebengedanken: Der Greif fliegt ziemlich tief und ich kalkuliere schon den Kollisionskurs. Nach wenigen Sekunden ist die Begegnung vorbei.
Mit gleichmäßigen Windgeräuschen in den Ohren geht es auf der Straße weiter, als ich von hinten kommend das Geräusch eine großvolumigen Motors höre. Ich kontrolliere meine Geschwindigkeit und prüfe den Abstand zum Straßenrand bzw. -graben. Ok, lass ihn kommen.



Und dann kommt er. Rot, breit und flach. Ein Ferrari. Schön schaut er aus, aber mein Felt B2 ist noch härter gefedert. Es dauert nicht lange und der Bolide ist aus dem Blick.
Dann herrscht auch wieder Ruhe auf der / den Straßen. Über Nebenstraßen nähere ich mich dem heimischen Garten. Nicht ohne - von der geplanten Route abweichend - kurz vor Ende eine kurze aber knackige Steigungsstrecke mitzunehmen. Dann waren es 84 km Sonnenschein, 2 Gels und 1,5 Liter Wasser. Etwas Sonnencreme hätte den Armen vielleicht doch gut getan. Ich gönne mir ein alkoholfreies Erdinger und den Hasen ein paar Blätter Löwenzahn. Schön war's.

Sonntag, 23. Mai 2010

Über 80

Pfingstsonntag - Feiertag. Eine längere Radausfahrt war angesagt. Nachdem die bisherigen längeren Touren zwischen 70 und 80 Kilometer lang waren, sollten es heute über 80 sein.
Morgens um 6:15 geht es los. Über Herzogenaurach, Weisendorf, Höchstadt, Baierdorf, Erlangen. Der Tacho zählt fleißig hoch.

Allerdings komme ich auch der Heimat wieder gefährlich nahe. Bei Tennenlohe stelle ich fest, dass es mit den 80 km nichts wird, wenn ich nicht noch ein paar Kilometer drauflege. Also fahre ich ein Ausweichmanöver, nach Ronhof geht es. Nun zeichnet es sich ab, dass ich mein Tagesziel erreiche und so sind es laut Garmin 80,28 km. Eine schöne Runde. Heute hat allerdings die große Tochter die Brötchen geholt. Und musste sogar ein zweites mal laufen, da sie nicht ausreichten ;-)

Montag, 17. Mai 2010

Fotostrecke

Impressionen aus Deggendorf

Die Strecke

Blick auf die Wechselzone

Kurz vor dem Start

Das Schwimmen

Wechsel auf das Rad

Kurz vor dem Ziel

Danke an den/die Fotograf(en) vom LV Deggendorf

Sonntag, 9. Mai 2010

Raceday

Es ist soweit, der erste Triathlon der Saison steht an. Die Vögel haben mich schon gegen 6:00 geweckt, aber erst um kurz vor sieben entschließe ich mich aufzustehen. Im Wohnmobil hat es mollige 21°, draussen sind es 6,5° C. In einer halbe Stunde kann man die Startnummern holen und ich überlege mir, was ich anziehen soll. Immerhin ist das Wasser ziemlich frisch und an Land geht ein leichter Wind. Schließlich entscheide ich mich für die Standardbekleidung: kurze Tights und ein Tria-Oberteil. Etwas essen, Startnummer holen, ein bischen Warmlaufen. Die Zeit vergeht wie im Flug und schon muß ich mich sputen in den Neoprenanzug einzusteigen, denn gleich ist Wettkampfbesprechung. Dann geht es Schlag auf Schlag. Neoprenhaube übergestülpt und ein paar Meter geschwommen. Erstaunlich - das Wasser erscheint gar nicht so kalt. Dann stellen wir uns an Land auf und warten auf das Startsignal. 3, 2,1, los und wir springen in den Weiher.
Der Schwimmkurs ist ein langgeszogenes Rechteck, das mit 6 Bojen gut erkennbar und zwei Mal zu umschwimmen ist. Trotzdem folge ich zunächst den Füßen meiner Vor-Schwimmer. Sehr schnell merke ich, dass meine Arme irgendwie nicht gut sind. Ok, das wird schon. Bald ist nichts mehr mit Orientierung an Füßen. Bin ich so langsam oder die anderen so schnell. Ich gehe von letzterem aus und mache mein Tempo. Mit der Neo-Haube geht es ganz gut; das Wasser ist grünlich klar und ... es schmeckt nach Wasser, nicht nach Tümpel. Wo ich die erste Runde fast geschafft habe höre ich hinter mir angestrengtes Plätschern: der erste Schwimmer ist schon auf dem Weg aus dem Wasser. Oje - ist der schnell. Ich nehme die zweite Runde in Angriff und versuche zentimeterweise an den/die Schwimmer/in 30 m vor mir aufzuschließen. Irgendwie wird das aber nichts. Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass ich für meine Verhältnisse gut unterwegs bin, und so kraule ich weiter. Dann geht es auf das Ufer zu, das Wasser wird flacher, der letzte Armzug und ich versuche mich aufzurichten. Beim zweiten Versuch klappt es. Ich bekomme einen Applaus von den Zuschauern und bin "last out of the water". Heute trage ich den Titel mit einem kleinen bischen Stolz, denn die anderen waren viel schneller und ich habe meine Zeit um 3,5 Minuten gegenüber letztem Sommer verbessert. Nicht viel, aber immerhin.
Das Wechseln dauert gefühlt eine Ewigkeit, gestoppt aber nur knapp 2 Minuten.
Dann auf dem Rad: Erstmal versuche ich den Puls runter zu bekommen. Der springt irgendwo bei 178 herum, das ist zu viel. Nach ein paar 100 Metern ist es aber schon besser: 150 bis 155. Erholen und trinken ist angesagt. Es geht auf die Straße hinaus, da rollt das Schätzchen besonders gut auf dem glatten Belag.
Die Strategie für Radfahren und Laufen ist ganz einfach: immer kurz unter der anaeroben Schwelle. Und so geht es gefühlt leicht ausgebremst dahin. Die Strecke ist nach einem ersten Überholmanöver frei. Jetzt weiß ich, dass es eine Schwimmerein war, die ich nicht eingeholt habe.
Dann passiert etwas ganz Absonderliches. Ein Radfahrer hängt sich in meinen Windschatten. Wo doch Windschattenfahren verboten ist. Es sind doch Stealth-Motorräder mit Stealth-Schiedsrichtern unterwegs, um die Einhaltung sicherzustellen. Eine ganze Weile hält er sich in meinem Windschatten, bis er irgendwann vorbeizieht und sich nahezu abstandslos vor mich setzt. Sehr ärgerlich finde ich das, nicht einmal irgendeine Form von Sicherheitsabstand ist noch da. Und das Beste: dieser Fahrer hat keine Startnummer - oder ich sehe sie nicht. Sollte der hier aus Spaß an der Freud mitfahren? Mir egal, links raus überholen und mein eigenes Tempo machen. Der Geisterfahrer hält sich noch eine ganze Weile bis er verschwindet. Ich zähle 4 Radfahrer, die ich überhole. 6 oder 8 überholen mich. Dann bin ich schon auf der zweiten Runde und immer noch recht alleine unterwegs. Ich trinke und nehme ein Gel, denn in ein paar Kilometern gilt es auf die Füße umzusteigen. Mein Schnitt liegt bei 32 -33 km/h. Ich bin zufrieden, denn es geht alles noch so leicht. Auf den letzten paar hundert Metern vor der Wechselzone gehe ich aus den Schuhen raus und nehme einen letzten Schluck. Dann heißt es runter vom Rad und zum Wechselplatz. Schnell in die Schuhe und nach 1:16 bin ich auf der Laufstrecke. Wieder heißt die Devise: Puls einpendeln, Tempo runterregulieren. Dann bin ich mit ca. 5 min/km unterwegs. das fühlt sich gut an. Zwei mal muss die Pendelstrecke durchlaufen werden. Die Teilstücke sind kurzweilig und überschaubar - und ich bin nicht mehr allein.
Nach 3 km scheint irgendwas im rechten Schuh an der Ferse zu drücken. Ich ziehe den Strumpf zurecht. Leider ohne Wirkung. Mist, das ist doch noch viel zu früh, um sich Blasen zu laufen.
Nach 4 km bekomme ich ein Gefühl wie Seitenstechen, etwas dumpfer vielleicht. Also nehme ich ein bischen Geschwindigkeit raus und atme bewusster.
Nach kurzer Strecke sind beide Phänomene verschwunden. Ich bin erleichtert und finde eine Häsin. Sie läuft perfekt mein Tempo und ich hänge mich an sie dran. Zum zweiten Mal geht es um den Wendepunkt und die sanfte Steigung hinauf. Bis jetzt ist es gut gelaufen. Anstrengend, aber ohne Durchhänger, einfach super. Ich beginne mir Gedanken zu machen, wann ich das Tempo anziehen soll. 1 km vor dem Ziel sollte noch etwas gehen. Also wechsle ich auf die Nachbarspur des Waldweges und beginne das Überholmanöver. In Gedanken schicke ich ein "Danke" an die Häsin und setze mich langsam aber konstant ab. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es knapp wird, die 2:30 zu schaffen, aber vielleicht .... Ich versuche die letzten Krümel der Körner zu aktivieren, überhole noch einen Läufer und bin im Zielbogen. 2:30:15 zeigt der Garmin an.13 Minuten schneller als letzten Sommer. Ich bin zufrieden, happy, so ein Rennen habe ich mir gewünscht. Start-Stop-ohne Prob. Genial. Und das bei super Sonnenwetter.
Bei alkoholfreiem Weißbier genieße ich die Sonne und die Siegeehrung. Und lerne, dass hier und heute die Niederbayerische Meisterschaft ausgetragen wurde. Jetzt weiß ich auch, warum ich im Schwimmen so langsam war.

Zahlen und Fakten:
Offizielle Zeit: 2:30:14,12 h - 10. von 12 in M40
Beste Zeit in M40 2:03:16
Bester Gesamt: 1:48:20

Samstag, 8. Mai 2010

Vorgeplänkel

Samstag, um die Mittagzeit. Einigermaßen beunruhigt von der Wassertemperatur düse ich durch Nürnberg um mir noch eine schwimm-taugliche Neopren-Kopfbedeckung zu besorgen. "Düsen" ist relativ, das Wohnmobil des Schwiegervaters hat die Dynmik eines 40-Tonners, die Ampeln tun den Rest. Schließlich werde ich in einem Tauch-Shop fündig und mache mich beruhigter auf den Weg nach Deggendorf.
Angekommen sehe ich Sportfreunde vom LV Deggendorf die ersten Vorbereitungen treffen: Wechselzone aufbauen, Strecke ausschildern, Bojen im Weiher platzieren. Wir fachsimpeln ein bischen über Eisberge, Seeungeheuer und Waller (eine Welsart). Wo die Sonne so schön scheint, beschließe ich eine Streckenbesichtigung vorzunehmen. Also radel ich gemütlich die Radstrecke ab. Nach einer ausgiebigen Siesta schaue ich mir auch die Laufstrecke an. Alles wunderbar, wenn das Wetter morgen mitmacht, wird das ein super Wettkampf.