Samstag, 27. Juli 2013

Alles neu

Mein neuer Garmin ist da! Jetzt beginnt das Spiel ihn einzustellen und mit den Trittfrequenzsensoren zu koppeln. Alle Anzeigefenster müssen konfiguriert werden. Und natürlich mit dem Computer zu verbinden. Es tut gut, wieder funktionierende Ausrüstung zu haben.

Montag, 22. Juli 2013

Immenstadt - Nachtrag

So ganz nebenbei sei erwähnt, dass mein Garmin ein Problem bekommen hat. Er ist undicht geworden. Nach dem Schwimmen hatte ich lauter kleine Tröpfchen auf der Innenseite des Displays.
Das ist schon mal richtig uncool. Während des Rennens musste ich mit den Werten zurechtkommen, die in große Zahlen dargestellt wurden: die Herzfrequenz. Keine Geschwindigkeit, Trittfrequenz oder Pace. Man kommt ja nicht dazu, alle Anzeigefenster mal eben umzuprogrammieren.
Zu Hause beim Auswerten dann die zweite unliebsame Überraschung: keine Strecken vom Rad oder Laufen. Keine Auswertung möglich. Also hat die Feuchtigkeit den GPS-Chip erwischt.
Das Einzige was mir geblieben ist, ist die Schwimmstrecke und die Zeiten. Immerhin.
Heute habe ich mir bei Garmin eine RMA-Nummer geholt. Kein Problem, ich habe noch Garantie. Bei Kondensationströpfchen wird ausgetauscht, sagt der Support. Jetzt ist das Gerätchen verpackt und fertig für die Reise nach München.

Sonntag, 21. Juli 2013

Kräftig, Stark, Lalalahm

Immenstadt. Nicht ganz ohne Grund als der Saisonhöhepunkt zu bezeichnen. Höhepunkt ist hier die Radstrecke als solche. Nun - ich will der Reihe nach berichten.
Freitag habe ich mir einen Tag Urlaub genommen. Wenn Samstag früh um 8 Uhr Start ist, dann ist das gerechtfertigt. Und so komme ich Freitag Mittag mit meinem Wohnwagen auf dem Alpseecampingplatz an. Ein kleiner funktionaler Campingplatz mit einem modernen Zentralhaus. Praktisch hier ist, dass der Start (5 min) und die erste Wechselzone (2 min) zu Fuß zu erreichen sind.


Ich schau mir das Gelände an und freue mich über das saubere Wasser im See. Bevor es Abends zur Wettkampfbesprechung geht, geht noch ein kleiner Schauer runter. Kein Problem, dann ist die Luft morgen nicht so geladen - zumindest nicht wetterseitig. Die Startnummernausgabe und die Besprechung laufen professionell ab.


Samstag früh beginnt die übliche Routine: Anziehen, Frühstücken, Fahrrad einchecken.


Wegen der Nähe gönne ich mir den Luxus nochmal zu Campingplatz zurückzugehen, und die restlichen Tüten zu holen. Beutel abgeben. Fühlung mit dem Wasser aufnehmen und schon geht es los. Zunächst geht es raus auf den See, dann wieder zum Ufer zurück. Leicht schräg, damit die höher steigende Sonne nicht so sehr blendet. Ein freundliches Segelboot dient mir als Wegweiser und Markierung, später sehe ich auch den Zielbogen. Ich bin es diesmal langsam angegangen, um nicht gegen die Mauer zu schwimmen. Und damit geht der "Rückweg" wunderbar. Gleichmäßig, mit Rythmus. Ich habe das Gefühl für meine Verhältnisse schnell zu sein. Beim Ausstieg wird es flach, so dass ein paar Meter im Wasser zu laufen sind, dann gibt es Teppich.

Hinein in die Wechselzone und raus aus dem Neo. Gleich von der Startlinie an geht es leicht bergauf. Dann hinein nach Immenstadt und dort zum Kalvarienberg. Der hat 18 Prozent Steigung und ist knapp 1 km lang. Heftig aber machbar. Danach geht es ab- und aufwärts nach Martinszell wo es gilt, einen serpentinenförmigen Fußgängerweg hochzufahren. Es geht erstaunlich leicht. Ab Niedersonthofen wird es heftig. Auf 4-5 km fährt man eine Steigung von 6 - 10 Prozent hinauf.

Immer wenn man denkt, es wäre geschafft, geht der Anstieg hinter dem nächsten Baum weiter.


Die Belohnung für die Qualen folgt bald darauf: zwei Gefällestrecken mit 12-14 Prozent. Schnell sein ist schön, aber bei 50 km/h fange ich an zu bremsen. Einige Scheiben wummern da mit deutlich höherem Tempo an mir vorbei den Berg hinunter. Bei Missen gibt es noch einen langgezogenen Anstieg, der allerdings nicht so steil ist. Wenn man diesen geschaft hat, rollt man wieder nach Immenstadt hinunter. Und beginnt Runde zwei. Die Strecke ist anstrengend, aber machbar. Zwischendrin hatte ich mal einen kleinen Pieks im rechten Knie, sonst war alles ok. Wie gut, dass ich Steigungen trainiert habe.
Die Anfahrt auf Wechselzone 2 führt durch Immenstadt hindurch. Man steigt ab, das Rad wird einem abgenommen, man läuft zu den Beuteln, wo einem der eigene quasi aufgedrängt wird. Die Helfer hier sind fantastisch. Mit Megaphonen wirden die Startnummern weitergegeben, da so der Beutel schneller bereit ist, als man hinlaufen kann. Im Wechselzelt schnell in Strümpf und Schuhe hinein - und die Überrest der Gels ausladen.
Mit einer Stadionrunde geht es auf die Laufstrecke. Eine Strecke mit zwei Pendelästen. Eine Ende liegt in der Stadt. Über den bevölkerten Marktplatz und zurück. Dann geht es wieder durch das Stadion und hinaus, wo es leiser und beschaulicher wird. Und schattig ist. Das ist sehr angenehm. Die 30° kommen mir gar nicht so heiß vor. Ich bin bei ca. km 7 als das Drama beginnt. Rechtes Knie und linke Leiste melden sich. Nicht schön. Ich versuche das Problem zu kontrollieren, indem ich an den Verpflegungsstellen gehe. Nach einer Weile reicht das nicht. Ich werde langsamer. Bewußtes Anziehen des Tempos führt zu deutlichem Schmerz, nichts was ich noch "wegdenken" kann. Also dann ... Schadensbegrenzung. Ich verabschiede mich von der sub 6 und gehe auf das letztmögliche Ziel: finishen. Und auch das fällt mir schwer, sehr schwer. Ich gehe immer öfter - das geht. Nur habe ich keine Lust auf Wandertag. Dass ich quasi durchgereicht werde interessiert und stört mich nicht. Ich weiß, dass ich die Energie hätte, nur die Orthopädie nicht mitmacht. Ich feixe mit dem Fotografen auf dem Weg zum letzten Wendepunkt. Er sagt, das Bild wäre gut geworden.


Wieder antraben ... Nur noch vier Kilometer - meine vier längsten. Da hilft es nichts, die Distanz mit heimischen Laufstrecken zu vergleichen. Abzubrechen geht mir auch durch den Kopf, komischerweise nie so wirklich ernsthaft. Immer wieder gehe ich und überlege, wie ich die Stadionrunde hinbekomme. Dort zu gehen wäre mehr als ... unpassend. Die letzte Rampe - eine von dreien auf der ansonsten wirklich flachen Strecke. Um zwei Bäume rum und dann bin ich im Stadion. Es fühlt sich wahrlich nicht gut an, aber ich schaffe es die Runde ohne Unterbrechung zu laufen. Normalerweise würde ich hier versuchen nochmal anzuziehen. Heute jedoch nicht. Zielbogen.


Langsam schiebe ich mich in Richtung Verpflegung, atme Getränk und Kuchen ein. Dann nutze ich den Massageservice. Zwei Mädels geben sich große Mühe meine Schmerzen zu lindern. Und es gelingt auch für eine Weile. Ich sammle meine Tüten und das Fahrrad ein und radle zurück zum Campingplatz. Hier merke ich so langsam wie kaputt mein "Fahrgestell" ist. Ich kann kaum aus dem Sitzen aufstehen, weil mir im linken Bein die Stabilität in der Leiste fehlt. Das rechte Bein funktioniert auch nur im ausgestrecketen Zustand. Nicht witzig. "Das ist der Finisher-Schritt" wird mir im Restaurant zugerufen.
Nun - ich denke ich habe ein Gefühl für "die zweite Hälfte" bekommen. Vielleicht ist es auch nur ein Vorgeschmack. Oder gar nicht vergleichbar. Jedenfalls werde mich noch eine Weile mit dem "Gefühl danach" beschäftigen. Erlangen muss ich streichen. So schnell kommt das nicht wieder in Ordnung. Nichtsdestotrotz ein ordentliches Saisonende.

Donnerstag, 11. Juli 2013

Kompensation und Koppeln

Knapp zwei Wochen nach dem Chiemsee kommt so langsam alles wieder ins Lot. Eine Woche bleibt noch, um das richtig gute Gefühl zu bekommen. Meine Firma "unterstützt" mich wieder tatkräftig und sorgt dafür, dass ich nicht zu viel trainiere.
Heute standen knapp 40 km Rad und ein bischen Laufen auf dem Programm. Das Laufen ging erst gar nicht, wurde dann aber besser. Es hat sich angefühlt, wie eingerostete Schaniere lösen. Letztendlich konnte ich bis hinauf zum Renntempo steigern. Ist ja noch ein bischen hin.
Spannend wird dann die Mitteldistanz in Erlangen. Nur 2 Wochen Erholung nach Immenstadt ist wenig genug. Andere sagen, das wäre verrückt. Ist es auch. Ich will einfach mal sehen, wie sich "die zweite Hälfte" anfühlen könnte. Ihr wisst schon was ich meine ...

Mittwoch, 3. Juli 2013

Hochfrequenz

So, heute erstes "Training" nach dem CST. Erst einmal ein bischen Schwimmen. Draussen ist es mir heute windig und naja - ich will mir nichts einfangen. Also in die Halle. Erste Überraschung: alle Bahnen sind von Vereinen belegt. Zweite Überraschung: Der Rest des Beckens wird von Slalom-Schwimmern okupiert ...
Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen will ich schnell schwimmen. Und das klappt auch. Ich bekomme eine deutlich höhere Zugfrequenz hin als sonst. Aaaaber: Ich merke, wie mir ganz schnell die Power ausgeht. Also Plankorrektur: Ja, ich schwimme schnell. Nein, ich schwimme nicht viel. Also all-out. Als alle Energie draussen war steige ich zufrieden aus dem Schwimmbecken. Und habe das gute Gefühl, dass die Knochen wieder aufgewacht sind. Es geht weiter. Es kommen noch zwei Rennen.

Montag, 1. Juli 2013

CST 2013

Der Chiemsee Triathlon, Mitteldistanz 2-80-20. Nachdem ich letztes Jahr nicht dabei sein konnte, hat es dieses Jahr geklappt.
Ich hole ein bischen aus, denn ich war in den letzten Tagen doch ein bischen schreibfaul. Anfangen sollte ich beim Tapern. Ja, und bedanken bei meiner Firma, die mich darin unterstützt hat, nicht zu viel zu trainieren. Von Tag zu Tag ist das Gefühl stärker geworden, dass ich immer schwächer werde. Erst als ich am Freitag Abend mein Fahrrad zerlegt und im Kofferraum verstaut habe, kam so gaaanz langsam das Gefühl, dass ich einigermaßen vorbereitet bin.
Samstag Morgen flüchte ich aus dem heimischen Regen, um in den Regen hineinzufahren. Leichter Regen und ziemlich trübe Sicht empfangen mich in Chieming.

Immerhin kann man die Schwimmstrecke erkennen. Und sie ist deutlich markiert. Die Landezone ist auch ok. Wie gut sie ist, merke ich beim Schwimmausstieg selbst.

Es folgen die üblichen Dinge: Startunterlagen holen, Fahrrad einchecken, Wechsel- und Zielzone besichtigen, allgemeine Orientierung erlangen. Ach so - Müllsäcke kaufen, um das Fahrrad notdürftig vor dem Regen zu schützen. Ich habe (noch?) nicht diese schönen Hüllen, wie es sie bei Ironman und anderen Veranstaltungen gibt. In der Unterkunft bekomme ich auch ein gutes Abendessen und gehe ungewohnt zeitig ins Bett.
Raceday. Ich bin um 5 Uhr wach und denke, dass das nicht sein kann. Also umdrehen und weiterschlafen. Frühstück um halb acht, Schwimmstart um neun. Bei den kurzen Wegen ist das kein Problem. Ich kontrolliere mein Rad, platziere die Flaschen und Verpflegung. Dann ein bischen Aufwärmen und hinein in den Neopren. Das Wasser des Chiemsees hat gepflegte 16,4 Grad. So jedenfalls wurde es auf der Wettkampfbesprechung angekündigt. Einige Schwimmzüge der Gelenkigkeit wegen müssen reichen. Dann heißt es in die Startzone zu gehen und los ...


Wie üblich werde ich von vielen anderen Schwimmern überholt. Das ist nichts Neues. So habe ich irgendwann freie Bahn. Nur wenige andere Schwimmer "kreuzen" meine Bahn - und umgekehrt ;-)
Das erste Drittel habe ich das Gefühl mit angezogener Handbremse unterwegs zu sein. Dann wird es besser und langsam bin ich auch auf dem Rückweg. Mit dem guten Gefühl, nicht der Letzte zu sein, geht es stetig weiter. In der Hafeneinfahrt wird es kurz "eng". Wo Boote einfahren, werden wohl zwei oder drei Triathleten hindurch passen. Dann habe ich den Ausstieg vor der Nase. Die Helfer stehen präzise an der Kante zum Kies, so dass ich sofort und ohne Schwächeln stehe und gaaanz langsam antrabe.

Wechseln. Raus aus dem Neo, diesen rein in die Tüte. Ich pokere hoch. Es ist immer noch trübe und ich nehme keine Jacke oder Ähnliches aufs Rad mit. Mein Mut wird später mit Sonnenschein belohnt werden. Bis dahin ist es allerdings ein bischen frisch. Ab und an fahre ich durch eine Warmluftzone. Die Rad-Strecke ist abwechslungsreich und wellig genug. Keine Steilstücke sondern eher längere Anstiege. Und schnell. Für mein Gefühl sehr schneller Asphalt. Ich fahre einen Schnitt von 30,9 km/h auf die 80 Kilometer. Dabei ist die zweite Runde genauso schnell wie dies erste. Ich bin sehr zufrieden. Alle 20 km gebe ich mir ein Gel; trinken muss ich eher weniger. Es ist halt doch noch recht frisch. Begeisternd sind die Anwohner, die an der voll gesperrten, gut gesicherten und ausgeschilderten Strecke jeden anfeuern. Nur am Golfplatz gibt man sich eher verhalten und übt das Putten.
 Dann geht es wieder in die Wechselzone. Aus den Schuhen bin ich längst raus. Neue Strümpfe und andere Schuhe - dann geht es auf die Laufstrecke. Inzwischen ist die Sonne herausgekommen und es ist richtig super Triathlonwetter. Die Temperatur liegt bei irgendwas 20 Grad plus x. Erst geht es mit zwei leichten Anstiegen am See entlang, dann auf die Höhe und oben wieder zurück zum Zielbereich. Vier Runden mit ca. 5 km müssen für die Mitteldistanz absolviert werden. Vier klingt viel. In der Rückschau sage ich: gerade genug, um die Strecke kennen zu lernen. Schon auf der ersten Runde raste ich hinter Susi ein.Und komme nicht weg von ihr. Sie läuft mein Tempo. So um die 5:45. Und nach wenigen Schritten laufen wir im Gleichschritt. Ich will und sollte nicht schneller und nutze die Gelegenheit, mich ein bischen pacen zu lassen. Das geht perfekt fast 2 Runden lang. Dann lässt sie nach und ich gehe vorbei. Hält sie mit? Ja - zwar etwas weiter hinten, aber sie kommt mit. Ich schau mich immer wieder um, mache etwas langsamer an den Verpflegungsstellen. Wir bleiben beisammen. Am Eingang der letzten Runde bekommt Susi mentale Unterstützung von einer Freundin (?) und zieht wieder vorbei. Im gewohnten Trab laufen wir weiter. Ich könnte sie nicht überholen, selbst wenn ich wollte. Ich würde platzen. Später vielleicht, kurz vor dem Ziel? Auf dem Rückweg, nur wenige hundert Meter vor dem Ziel, geht es leicht bergab. Und hier ziehe ich an. Nein - es ist kein Spurt. Nur ein bischen schneller. Weil's bergab geht. Und viel hole ich nicht heraus, ein paar Sekunden.

Im Ziel angekommen drehe ich mich um und sehe Susi bereits im Zielkanal. Wo sie angekommen ist, bedanke ich mich, wir klatschen uns ab und freuen uns über das gelungene Rennen. 5 Stunden 42 Minuten. 12 min über meiner Wunsch-Zielzeit. Passt. Super gleichmäßiges Rennen. Kein Schwächeln, kein Einbruch, nichts. Auch das Schwimmen war trotz leichter Wellen verhältnismäßig schnell. Gerne wieder, nur für diesmal reicht es.
Dank an Sven Hindl und seinen Helfern für die gute Orga, den Anwohnern für ihre Geduld mit den gesperrten Straßen und all den Zuschauern.