Sonntag, 28. Februar 2010

Vom Winde verweht

Noch so ein Spätaufstehertag. Zugegeben, es ist spät geworden gestern. Es galt einen runden Geburtstag (nein, nicht meinen) zu feiern und wir hatten das Haus voller Gäste.
Der Vormittag war ein Meisterstück der Flexibilität: Soll ich nach dem Frühstück laufen? Klappt ein Läufchen noch vor dem Mittagessen? Nein, die Große hat morgen eine Schulaufgabe. Kannst Du sie mal abfragen?
Während des Mittagessens kamen Tagesplanungsgedanken auf: Die Große möchte in ein Schwimmbad, die Kleine möchte Fahrradfahren. Angesichts des Wetters einigen wir uns auf Indoorsport. Spaßbad ist meiner Frau zu ausgedehnt. Die Kinder müssen zeitig ins Bett, da wegen der gestrigen Feier noch ein Schlafdefizit besteht.
Das Wort Schwimmhalle fällt. Genial. Alle sind einverstanden.
Natüüüürlich muss Papa in der Schwimmhalle ein paar Bahnen ziehen. Nach vollbrachtem Werk wird der Rest der Familie aus dem warmen Lehrschwimmbecken ins kühle Nass gescheucht. Die kleine Tochter schwimmt eine halbe Bahn, die Große zwei Bahnen, Mama genehmigt sich 4 Bahnen.
Alle sind mit sich zufrieden, nur Papi noch nicht. Es fehlt ja noch die Laufeinheit. Vorausschauender Weise sind die Laufklamotten rechtzeitig im Rucksack gelandet :-) Also - rein in den Laufdress. Neu ankommenden Badegäste haben wohl eher gedacht, ich wäre vom Laufen gekommen. Nein - ich will die 12,5 km nach Hause laufen. Laut Plan mit 75% HFmax. In 1 1/2 Stunden werde ich zu Hause sein. Der stürmische, aber relativ warme Wind pfeift mir um die Nase und ich genieße es. Irgendwann fallen drei Regentropfen. Wie? Geht das bei dem Wind? Es geht durch Wald und offenes Gelände. Immer weiter zockel ich nach Hause. 7:28 min/km. So langsam bin ich schon lange nicht mehr gelaufen. Mein Wohlfühltempo liegt ein bischen höher. Also habe ich Zeit und studiere die neue Strecke.
Zu Hause angekommen erklären mir die Kinder sie hätte Angst gehabt, dass mich der Wind davonbläst. Die Sorge ist schnell zerstreut, aber lieb ist der Gedanke doch, oder?

Samstag, 27. Februar 2010

Licht!

Die Temperaturen steigen, Schnee und Eis schmelzen, und .... die Sonne kam raus.
Ich habe auf den Wetterfrosch vertraut und das morgendliche Läufchen auf den späten Vormittag verlegt. Ich wollte einfach nur mal die Sonne genießen. Und es hat geklappt:


Wo ich eines der ersten zaghaften Intervalle laufe mach ich mir Gedanken über meine Bekleidung. Denn irgendwie wird mir verflixt warm. Eine Lage ist zu viel. Ich habe vergessen auf das Thermometer zu schauen und bin bei 11°C mit Laufklamotten für 2°C unterwegs. Heute früh wäre das perfekt gewesen. Jetzt schwitze ich vor mich hin. So schlimm wird es aber nicht, da ein kleines Windchen bläst und ich mit der Temeraturregulierung beschäftigt bin. Reißverschluß runter - Reißverschluß rauf. Sonne genießen. Das Intervall geht zügig vorbei und ich fühle mich einfach nur gut.

Sonntag, 21. Februar 2010

2 auf einen Streich

Das war eine verkorkste Nacht. Unsere große Tochter hat sich wohl einen Magen-Darm-Virus eingefangen und war seit Mitternacht im 20 Minuten Rythmus im Bad über dem Waschbecken zu finden. Meine Frau und ich haben ihr dabei dann abwechselnd Gesellschaft geleistet. Damit war es vorbei mit der Nachtruhe. Entsprechend kaputt war ich um kurz vor 7, als mein Wecker freundlich aber bestimmt zu Morgensport rief. Kurzerhand beschloß ich umzudisponieren und den Vormittag der Familie und dem kranken Kind zu widmen.
Der Nachmittag kam und meine Knochen und Muskeln riefen nach ein bischen Bewegung. Kurzer Hand eine Runde auf der Rolle. 50 Minuten. Langsam anfangen und in Stufen steigern. Das tut richtig gut.
Und wo es dem Esel zu gut geht wagt er sich auf's Eis - halt, bei uns gibt es kein Eis mehr. Naja, fast. Auf meinen Laufwegen nicht. Also bitzschnell die patschnassen Radlklamotten ausgezogen und in die Laufklamotten geschwungen. Den Garmin von Radfahren auf Laufen umgestellt und raus ging es. Eine gemütliche 8 km Runde in 50 Minuten. Der Puls zunächst im GA-Bereich, zum Ende auch hier ein bischen schneller werdend.
Damit habe ich das erste Koppeltraining der Saison absolviert. Nun, berauschend sind die Werte noch nicht, aber es ist ja erst Ende Februar. Auf jeden Fall hat es gut getan.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Dinge, die die Welt nicht braucht

Hmm, also ich fahre ja mit dem Fahrrad in die Firma. Natürlich nicht mit dem Tria-Rad, sondern einem Trekkingrad. Das gute Stück hat mich noch selten im Stich gelassen. Bei keinem Wetter, egal, ob Sonne oder Schnee, wie in diesen Tagen. OK. Letzten Herbst ist beim Antreten die Kette gerissen. Das kann ja mal passieren.
Die Tage habe ich etwas entdeckt, das ich in meinen X Jahren auf dem Fahrrad noch nicht gesehen habe:
Auf der Aussenseite der Vierkantbuchse der linken Tretkurbel hat sich ein Riß über die ganze Breite gezogen. Wie tief er ging (vielleicht bis auf die Achse des Tretlagers?) konnte ich nicht sehen. So etwas morgens zu entdecken braucht man normalerweise nicht.
Man kann nur mit wenig oder ganz ohne Druck auf dem Pedal fahren. Die Sorge, dass die Kurbel abreißt und man mit dem Gesicht den Lenker küsst ist auch nicht ganz unbegründet.
Also fahre ich ultravorsichtig in die Firma. Der Plan war, auf dem Heimweg an einer Werkstatt zu stoppen und mich um Reparatur zu kümmern. Gesagt, getan. Nach getaner Arbeit fahre ich wieder ultravorsichtig - zur Werkstatt eines großen deutschen Fahrraddiscounters.
Ich schiebe mein verschneites und wegen der Wärme nun tropfendes Fahrrad über (noch) sauberen Boden in den gerade neueröffneten Fahrradpalast. Nach kurzer Wartezeit schaut sich ein Monteur das Dilemma an. "Ah ja, das hatte ich vor zwei Wochen auch".
Es ist ja einigermaßen beruhigend, dass so etwas auch anderen Leuten passiert. Wenn ich in die Ersatzteilabteilung gehe und mir eine Kurbel mit den Maßen x und y hole, kann er mir das gleich richten. Abends um 18:30 keimt bei derlei Angebot Hoffnung auf. Es wurde nochmal kurz spannend, als keine passende Kurbel auf Lager war. Kurzerhand wurde ein Ersatzteilset auseinander genommen und damit innerhalb weiterer 10 Minuten war mein Alltagsfahrrad wieder voll einsatzfähig.
Der kleine Aufpreis für die Montage war es mir wert. Alleine die Tatsache zu Hause die Sauerei des schmelzenden Schnees (gepaart mit dem üblichen Schutz, Rost und Kettenfett) nicht aufwischen zu müssen, hat die Ausgabe gerechtfertigt.
Natürlich ging der Heimweg dann mit normaler Tretmanier von statten.

Mittwoch, 10. Februar 2010

Auszeit

Bis dato hat die Abwehr ja recht gut geklappt. Gestern Abend war es allerdings soweit.
Frierend sitze ich bei 23°C mit Fleecejacke im Wohnzimmer. Die Nase läuft und der Hals ist kratzig.
Mir fehlt die Energie mich aufzuraffen. Sogar der Schweinehund bleibt liegen.
Also beschließen wir, nichts zu tun. Gehe nicht auf die Rolle. Strample nicht 60 min mit einfachen Intervallen.
Nein, ich gehe direkt vom Bad ins Bett.
Heute geht es schon wieder ein bischen besser. Vielleicht bin ich morgen wieder auf der Rolle.