Donnerstag, 30. Mai 2013

Ausdauer

Ein Training der anderen Art hatte ich nun in den vergangenen Tagen. Der familiäre Pfingsturlaub sollte in diesem Jahr ausnahmsweise nicht im Süden stattfinden. Eine weise Entscheidung, wie sich im Nachhinein herausstellte. Es war nirgendwo so richtig schön. Nun - wir waren 7 Tage in London.
Sieben Tage - das bedeutet an sieben Tagen um 9:30 Uhr losziehen und die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigen. Mit Handicap: 2 neugierige Kinder, die in dem Trubel der Millionenstadt und seinem U-Bahn-System nicht verloren gehen sollten. 7 Tage lang bis in den späten Nachmittag hinein laufen, laufen, laufen. Bei jedem Wetter - versteht sich. Laufen im niedrigen HF-Bereich. Ganz weit unten in der Grundlagenausdauer. Knapp über der Geschwindigkeit, die man bzw. frau beim Schaufensterbummeln hat.
Um meine Beine nicht ganz das sportliche Laufen vergessen zu lassen hatte ich eine Minimal-Laufausrüstung mitgenommen. Und es kam die Zeit. Ein Nachmittag, an dem die Kinder genug hatten und faul sein wollten. Also wage ich mich sportlich kurz bekleidet in die Häuserschluchten und strebe dem nahegelegenen Regent's Park entgegen. Nachdem ich einige Straßen lebendig überquert hatte werde ich mit einem wunderschönen Park belohnt. Im stadtplan habe ich gesehen, dass es einen Inner Circle und einen Outer Circle gibt. Beide laufe ich je zwei Mal. Dazu noch ein bischen hin und her, weil ich mir nicht so mit den Örtlichkeiten sicher bin. Als Sportler bin hier nicht alleine. Der Inner Circle ist bei sportlichen Radfahrern beliebt. Ich denke auf die Dauer ein wenig eintönig, da nur ca. 1 km lang. Der Outer Circle wird von einigen Läufern genutzt. Bisweilen muss man Slalom um Kinderwagen laufen. Unangenehm ist eine Straßenquerung mit Ampel. Wenn das Timing nicht passt, wartet man hier eine Weile. In der Zusammenschau muss ich sagen, dass es kurzweilig war und mir zusätzlich zum Familienpesum lockere 15 km auf die Trainingsuhr gebracht hat.

Zurück in Deutschland stelle ich fest, dass das Wetter auch nicht besser ist. Ich nutze die heutige Regenpause und drehe eine Runde mit dem Rad. Gaaanz gemütlich ... und genieße die zwei Sonnenstrahlen, die es durch die dichte Wolkendecke schaffen.



Sonntag, 19. Mai 2013

Bergauf - Bergab in Altenkundstadt

Das war er nun, der erste Triathlon der Saison. Das Wichtigste zuerst: Das Wetter war sehr schön sonnig, über 20°C,  und hat bis zum Schluss gehalten. Erst als ich auf dem Heimweg war, hat der Himmel seine Schleusen gaaaanz weit geöffnet.

Und dann war da noch die Wassertemperatur. Es hat wohl zwei Thermomenter gegeben. Das der Triathlon-Offiziellen und das der DLRG. Die Offiziellen haben die Temperatur auf 15°C festgelegt und die Strecke auf 1000m verkürzt. Ich habe nicht in Erfahrung bringen können, was die DLRG gemessen hat. Vielleicht wollte ich es auch nicht, ich wollte ja auch keinen Duathlon machen. Meine Lippen und Füsse haben allerdings Eiswürfel-Alarm ausgelöst.

Aus irgendwelchen Gründen wurden die beiden Wellen für den Männer-Schwimmstart zusammengelegt und dann waren das ganz schön viele Leute (ca. 120) für das schmale Flüsschen. Zuerst wurde mit, dann gegen die Strömung geschwommen. Auf dem "Runterweg" konnte ich mich ganz gut aus den Schlägereien heraushalten. Der "Raufweg" war allein schon wegen der Gegenströmung langsamer. Und dann habe ich wohl auch bei den "Kollisionen" Zeit verloren, da ich dann sicherheitshalber ein paar Züge im Bruststil geschwommen bin. Fazit: Beim Schwimmen habe ich die Zeit verloren.

Es folgte ein zügiger Wechsel aufs Rad. Ich bin gut aus dem Neo herausgekommen. Der Kreislauf war auch mit mir. So ging es auf die Radstrecke. Ein kurzes Vorgeplänkel und schon ging es in eine 13%-Steigung. Später kam noch eine ca. 10% Steigung mit 90°-Knick. Dazwischen: bergauf und bergab.Das fordert. Und diese Strecke von 10 km musste 4x durchfahren werden. In wunderschöner Landschaft war die vierte Runde dann doch schon sehr vertraut. Mein Ding ist das nicht. Ich hatte Angst mich beim Rundenzählen zu verzählen. Die Abfahrten haben mir Spass gemacht. Zwischen 40 und 50 km/h die Hügel runter macht Laune.
Ein weiterer guter Wechsel und dann ging es auf die Laufstrecke. Zunächst bin ich mit einer Wahsinns-Pace losgerannt. Schnell habe ich versucht runterzuregeln. Ja - ok - irgendwie ging es nicht langsamer als eine 5er Pace. Wenn das mal gutgeht, dachte ich mir. Bis knapp 5 km ging es gut, dann lies das Tempo auch nach. Ich orientiere mich an der Herzfrequenz und bleibe in der Mitte der Kraftausdauer. Naja, nicht ganz optimal. An den Wasserstationen verbinde ich das Angenehme mit dem Nützlichen und gehe während des Trinkens. Danach aber gleich wieder auf Tempo.

Dann höre ich das Ziel und sehe die Menge. Gemein - wir müssen erst noch aus dem Ort hinauslaufen, zum Wendepunkt und dürfen dann erst ins Ziel. Sind ein bischen mehr als 1,5 km. Das ist auch noch zu schaffen. Auf die letzten 300m kann ich mein Tempo nochmal zaghaft erhöhen und bin dann endlich im Ziel.

Anstrengend wars. Rad und Laufzeiten liegen sehr genau bei den Werten der vergangenen Saison. Das ist ok. Nur das Schwimmen wurmt mich. Ich war ja langsamer, als im Schwimmbad ohne Neo. Nun, das Bergauf-Schwimmen übe ich dann nochmal in Kallmünz.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Neue Füße

Grüße aus der orthopädischen Abteilung. Die neuen Einlagen sind zum Einsatz bereit. Habe sie heute auf knapp nur 5 km testgelaufen. Ich will ja nicht zu hoch pokern. Ist prima gelaufen. Der Sonntag kann kommen. Ich hoffe nur, dass das Wetter einigermaßen passen wird. Die Prognosen bieten derzeit alles außer Sommerwetter.

Montag, 13. Mai 2013

Gummiente

Dann schwimm ich mal wieder draussen. Das Wetter sieht heute noch bedrohlicher aus als am Samstag. Es hat 12,5 °C Lufttemperatur. Der Plan ist zwei Einheiten ohne und eine mit Neopren zu schwimmen.
Nachdem ich erstmal im Wasser war ... zugegeben, erst auf der zweiten Bahn merke ich, dass mich die Wärme anfängt zu durchströmen. Ein schönes Gefühl! 1000 Meter sind schnell runtergespult. Das Becken ist renoviert, mit Stahlverkleidung. Da sind die Kacheln recht groß und es gibt nicht viel zum (Ver)zählen.
Übrigens ist es echt toll, wenn man sich mit 7 (ja, sieben) anderen Schwimmern ein großes Becken teilt. Im Winter in der Halle muss man fast mit so vielen Schwimmern pro Bahn rechnen.
Und dann: ab in die Gummipelle. Was ein Drama. Gut, dass das Anziehen nicht auf Zeit geht. Dennoch war ich bemüht schnell zu sein, denn nass und windig ...
Hinein ins Wasser und - ahh - der Gummienteneffekt - ich schwimme oben und habe nicht mehr den Tiefgang eines Tankers. Ich stelle mir vor, dass ich von aussen wie ein Pinguin im Wasser aussehen muss. Das Schwimmen jedenfalls geht gleich viel leichter. Und ein interessanter Effekt: ich spüre, wie mich die Wellen der Nachbarn hochheben und schieben. Und ich bin knapp 2 Minuten schneller auf die 500 m.
Das ist dann auch gut. Die Gummihaut ist ungewohnt - gut dass ich es gemacht habe. Das Ausziehen hätte schneller gehen können, so verkehrt war es aber nicht. Eine ausgiebige warme Dusche und ab in trockene, warme Klamotten.

Samstag, 11. Mai 2013

Überraschung

Ich will noch ein paar Meter schwimmen und fahre zum Schwimmbad. Auf dem Parkplatz bekomme ich ein komisches Gefühl. Jede Menge Autos aus allen möglichen Städten. Mir schwant Böses - sollte etwa? Ja, es ist eine Schwimmveranstaltung. Die Halle ist das ganze Wochenende gesperrt.
Ich schaue hinaus ins Freie, zum offenen Becken. Dort tummeln sich ein paar schwarze Gestalten und andere Badegäste. Bei einer Außentemperatur von 12° C. Ja, das wäre eine Idee - der Neoprenanzug. Allerdings habe ich ihn nicht dabei. Pech gehabt.
"Das Wasser hat 23°", sagt die Dame an der Kasse. Nun, erst mal drin ist das kein Problem. Also gut - ich bin ja nicht aus Zucker. Und schließlich wird das Wasser nächstes Wochenende noch viel kühler sein.
Ich ziehe meine Bahnen und es ist ein gutes Gefühl. Und ich mache heute ein bischen weniger. Denn morgen komme ich wieder und bring den Neo mit. Nicht wegen der Temperatur, sondern um das Gefühl zu bekommen ...

Noch eine Woche ...

... bis zum ersten Rennen. Die Form kommt. Heute früh eine knapp 40 km lange Runde - diesmal Richtung Osten - mit Steigungen zwischen 10% und 15%. War eine gute Runde. Die Beine ware gut. Hintendran ein kurzes Läufchen. Dabei hatte ich Mühe mein Tempo zu drosseln. Mit einer 5er Pace ging es los und zum Ende der Strecke war ich auf Renntempo. Die erste Kurzdistanz will ich einfach aus dem Training heraus bestreiten. Erst für das zweite Rennen werde ich ein bischen tapern. Mal sehen, wie es klappt.

Donnerstag, 9. Mai 2013

Falscher Fehler?

Es ist Vatertag und es ist wie üblich früh morgens. Ich will um die 60 km fahren und denke, die Runde von letzter Woche könnte passen. Also auf, wieder nach Westen. Nun ja. Je weiter ich ins Karpfenland hineinfahre, desto dunkler wird der Himmel. Ein paar große Tropfen fallen und ich überlege, ob ich nicht doch lieber die andere Richtung hätte fahren sollen. Dann habe ich den Wendepunkt erreicht und fahre dem Wetter davon.

Den helleren Himmel im Blick flitzt mein Rad gen Osten und dem Bäcker entgegen. Dort erlebe ich etwas Neues: zu der von mir gewohnten Zeit sind ungewohnt große Mengen Leute unterwegs, um Backwaren zu besorgen. Den ersten Bäcker lasse ich deswegen aus. Beim Zweiten habe ich keine Chance - ich muß - meine Mädels und ich haben Hunger.
Die nächste Runde geht definitiv wieder gen Osten.

Sonntag, 5. Mai 2013

Richtung Westen

Am 1. Mai bin ich Richtung Osten gefahren. Eine schöne 100 km Runde.3 h 45 min ist auch ok. Immerhin habe ich alles Mögliche an fiesen Steigungen eingebaut, was irgend wie geht.
Heute sollte es Richtung Westen gehen. Das Thermometer zeigt kühle 7 Grad an - hoffentlich bin ich nicht zu dünn angezogen. Schon nach den ersten Kilometern ist mir eines klar: das wird anstrengend. Je weiter ich Richtung Westen fahre, desto nebliger wird es. Kein Wunder - ich fahre ins Karpfen-Land mit seinen vielen Weihern. Da muss es feucht sein. Aber so habe ich es auch selten erlebt. Die Feuchtigkeit schlägt sich auf meiner Brille nieder und nimmt mir nach und nach die Sicht. Also ohne Brille fahren. Die Griffe am Fahrrad werden immer feuchter und kälter. Auf der Jacke bilden sich nasse Bereiche und ab und an tropft Wasser vom Helm herunter. Irgendwie rollt das Rad heute nicht. Ich habe das Gefühl, dass die Feuchtigkeit wie ein zäher Kleber auf Reifen und Kette legt. Hoffentlich können die Autofahrer wenigstens meine Beleuchtung rechtzeitig sehen.
Ich beschließe nicht noch tiefer in die Nebelwand hineinzufahren und peile einen 60 km Kurs an. Zunächst ein Stück nach Norden - bei unveränderten Bedigungen. Nach ca. 12 km dann wieder nach Osten der Sonne entgegen. Tatsächlich schaut sie kurz zwischen den Wolken hindurch.

Langsam trocknet immerhin die Brille und ich habe wieder das gewohnte Gefühl auf der Nase. Auf bewährten Strecken nehme ich noch ein paar Steigungen mit, bevor ich mit klammen Fingern beim Bäcker einen Zwischenstop einlege. Dann versuche ich die noch sehr warmen Brötchen schnellstens nach Hause zu bringen.
Nun bleiben noch zwei Wochen bis zum ersten Rennen der Saison. Irgendwie fehlt mir ein Monat. Ein Monat Training draussen. Gefühlt bräuchte ich mehr Koppeleinheiten und Wärme auf dem Rücken. Und in 3 Monaten soll schon alles wieder vorbei sein? Verrückt genug.