Mittwoch, 29. September 2010

Ich will raus ...

... genau so dachte ich heute nachmittag um 5 Uhr. Draussen scheint die Sonne und ich verlasse fast fluchtartig das Büro. Denn - ich will laufen. Wer weiß, wie oft ich es noch abends bei Sonnenschein schaffe laufen zu gehen. Um 1/2 6 bin ich auf der Strecke und genieße die Sonnenstrahlen. Bei 14°C ist kurz/kurz angemessen (obwohl ich auf der Strecke schon einige lang bekleidete Läufer gesehen habe).


Ich bin nicht wirklich schnell unterwegs, ich will es aber auch nicht sein. Vielmehr versuche ich möglichst viel von dem satten Grün aufzusaugen und im Hinterstübchen zu bunkern, für die dunklen Tage, an denen ich hier mit Stirnlampe entlangtraben werde und mich frage, wann ich auf den nächsten Hund treffe.
Um den Abend optimal auszunutzen hänge ich noch einen kleinen Abstecher von 2 km dran und werde mit dieser Aussicht belohnt:


Genial, oder? Was für ein Tagesabschluß nach einem aufreibenden Tag im Büro. 15 km Entspannung. Leider waren die 1:30 h viel zu schnell vorbei.

Montag, 20. September 2010

Montag

Montag ist mein traditioneller Ruhetag. Um das Wochenende zu verdauen, Hemden zu bügeln und solcherlei Dinge zu tun, die sonst zu kurz kommen. So auch heute.
Und ich genieße es. Habe zwar gestern nichts gemacht, dafür am Samstag. Nach Erledigung der familiären Pflichten habe ich "frei" bekommen und bin bei schönstem Wetter zu einer 14 km Runde gestartet. Langsam - nein - gemütlich. Einfach nur die Beine laufen lassen. Es hat gut getan. Wobei ich schon gemerkt habe, dass es langsam Zeit wird wieder mehr zu tun. Aber das kommt jetzt wieder.

Montag, 13. September 2010

Von 0 auf 190

in  knapp 8 Stunden. Perfektes Wetter war am Sonntag und es hat mich nicht mehr gehalten: ich musste unbedingt eine größere Runde auf meinem in der Urlaubszeit so vernachlässigten Fahrrad machen.
Seit Anfang Juni schwebt da schon die Idee im Raum, an der Erlanger RTF-Tour teilzunehmen und eine der größeren Runden zu versuchen. Geschickterweise ist die Tour stufenweise aufgebaut und man kann quasi alle 40 km zu Start/Ziel zurück. Zeitnahme gibt es nicht, aber viel schöne Landschaft.
So bin ich morgens um kurz nach halb 8 losgefahren. Die Familie hatte mir freigegeben, unter der Bedingung rechtzeitig wieder zurückzusein, damit wir noch am späten Nachmittag in den Biergarten gehen können. Das sollte machbar sein. Die 10 km nach Erlangen zum Start/Ziel waren willkommen, um die Knochen und Muskeln wieder ans Rad zu gewöhnen. Und dann geht es auf die Strecke.
Ich hänge mich an eine größere Gruppe Radler, die in gutem Tempo fährt. Damit habe ich allerdings kein Glück, denn ich verlasse mich zu sehr auf deren Pfadfinder-Eigenschaften und prompt haben wir uns verfahren. Ein Blick in die Wegstrecke hilft mir und von da an verlasse ich mich nur noch auf mich selbst. Es war auch nur ein kleiner Umweg von 3-4 km, genau so wie der später, der durch verdrehte Richtungsschilder zustande gekommen ist.
Mehr oder weniger alleine auf der Strecke genieße ich das Wetter und die Landschaft.


Es geht durch den Höchstädter Landkreis, was leicht kupiertes Gelände und einige Karfenteiche bedeutet.
Die Sonne kommt immer mehr heraus und weswegen ich am ersten Verpflegungspunkt die langen Kleidungsstücke ausziehe und in den Rucksack stecke. Ca. 40 km weiter sieht man ein ungewöhnliches Bild:


Was machen Scharen von Radfahrern bei einem Autohändler? Essen und Trinken. Es ist aber ein interessantes Bild jede Menge High-Tech-Fahrräder vor der Werkstatteinfahrt eines Autohauses stehen zu sehen. Übrigens war ich mit meinem Triathlon-Rad eher ein Exot unter diesen Rennradlern. 3 andere Räder mit Tria-Aufsatz habe ich noch gesehen.
Am dritten Kontroll- und Verpflegungspunkt musste ich die Entscheidung treffen: auf die 120 km Tour und heim, oder nochmal 40 km und 500 HM draufsatteln und erst nach dem Abstecher in die Fränische Schweiz nach Hause.


Viele sind es nicht, die Ambitionen auf die große Runde zu haben scheinen. Ein Blick auf die Uhr bringt die Entscheidung: Es ist genug Zeit. Oder sollte ich nicht doch lieber nach dem Gefühl in Beinen und Knie entscheiden? Die fühlen sich noch gut an, also geht es los.
Schon nach kurzer Zeit geht es berauf. Nach Eschlipp müssen viele Höhenmeter hinaufgekurbelt werden. 200 oder 300 sollen es sein. Aber ich habe das Höhenprofil nicht dabei. Mit 7,5 km/h schraube ich mich die Serpentinen durch den Wald. Um später Aus- und Fernblicke wie diesen genießen zu können.


Als ich später beim letzten Kontrollpunkt ankomme wird dieser schon langsam abgebaut. Es wird also Zeit nach Hause zu fahren. Ich tanke nochmals Energie mittels Nutellabrot und Banane und mache mich auf den Weg. Langsam komme ich in vertraute Gefilde und erhöhe das Tempo leicht. Auch wenn es keine Zeitmessung gibt und ich bei keiner Wertung mitfahre,  möchte ich vor dem offiziellen Zielschluß dort ankommen. Und es klappt. Kurz vor 16:00 Uhr hole ich mir den Zielstempel als Souvenir ab.
Gleich geht es weiter nach Hause - der Biergarten winkt. Ich informiere telefonisch meine Mädels und mache mich an die letzten 10 km. Schlag 16:00 Uhr fahre ich an der Brucker Kirche vorbei und der Garmin springt auf 180 km. Ironman-Distanz - ich bin ein bischen stolz. Und jetzt kommt dann noch der Nachschlag. Die 190 km rücken in greifbare Nähe, also mache ich noch einen kurzen Abstecher von ein paar 100 Metern und knacke diese neue Schallmauer.
Zu Hause angekommen zeigt der Garmin diese Bild:


Rechts oben stehen 190,9 km. Meine Zeit (ohne Pausen): 7:48 h. Durchschn. Herzfrequenz 151. Durchschn. Geschwindigkeit 24,5 km/h. "Basst scho" sagt der Franke.
Schön war's. Nach 6 Wochen Fahrrad-Abstinenz gar nicht schlecht. Demnächst wird dann auch wieder mehr gelaufen.

Dienstag, 7. September 2010

Eingerostet

Der Urlaub ist vorbei. Der Büroalltag hat mich wieder.
Das Sitzen am Schreibtisch ist irgendwie statisch. Und am Ende des Tages stehe ich auf und habe das Gefühl, dass meine Beine nicht funktionieren. Sie fühlen sich wie eingerostet an.
Zwar bin ich im Urlaub ein bischen gelaufen, aber nicht viel.
Jetzt juckt es mich langsam wieder.
Mein Fahrrad schaut mich auch schon ganz traurig an. Es wird Zeit, wieder eine Runde zu drehen.
Gedanken um einen herbstlichen oder gar vorwinterlichen Marathon kreisen in meinem Kopf.
In der Gedankenwolke stehen "Zeil" und ein Fragezeichen.