Montag, 26. Oktober 2009

Frankfurt Marathon 2009

Frankfurt - flache Strecke - roter Teppich in der Festhalle. Vor einem Jahr bin ich dort das erste Mal gestartet. Es war mein zweiter Marathon, ich wollte einfach nur sub 4 laufen. Und es geklappt. Die Wiederauflage und mein insgesamt fünfter Marathon steht unter zwei Aspekten: Zum einen den Lauf und vor allem den Zieleinlauf genießen. Zum anderen will ich die 3:45 h knacken.
Das Wetter schaut zunächst nicht berauschend aus, aber es ist nicht wirklich kalt, ca. 13°C.
Vor dem Rennen ein Schwätzchen mit den Pacemakern: sie wollen kontinuierlich 5:18 laufen. Kein schlechter Plan. Ich stelle mich ein bischen weiter vorne auf. Ich versuche knapp vor den Pacern zu bleiben, aber es langsam anzugehen. Dennoch bin ich ein bischen schneller und arbeite ich einen kleinen Vorsprung heraus, der mir einen ungeplanten Boxenstop und den Anschluß an die Pacer ermöglicht.
Es geht durch die Frankfurter Innenstadt und dieses Jahr kommt mir alles ein bischen schneller vor. Liegt es daran, dass die Strecke vertrauter ist? Ich freue mich auf den Abschnitt, der am Mainufer entlangführt. Auch läßt sich die Sonne immer mehr blicken. Bald hänge ich die Schirmmütze an meinen Gurt.
Verpflegungstechnisch läuft alles wie geplant: bei km 10, 20 und 30 jeweils ein Gel.
Kilometer 21: Zeitlich liege ich gut im Rennen, aber es gibt keinen Puffer. Die Pacemaker fachsimpeln über die Zeitwerte und die Strategie. Es läuft eigentlich. Was mich stutzig macht sind die Pacewerte, die mir mein Garmin anzeigt. Um die 5:00 oder sogar darunter. Das sollte ja eigentlich nicht sein, aber vielleicht sind das die GPS-Effekte. Also ich bleibe an den Pacern dran. Das geht bis ca. km 27 ganz gut ... und fängt dann an schwerer zu werden. Der Mann mit dem Hammer? Nicht so richtig. Jedenfalls nicht schlagartig. Es ist, als ob jemand ganz langsam die Bremse anzieht.
Kilometer 30: ich beschließe schweren Herzens das Ziel 3:45 aufzugeben und lasse es abreißen. Plan B lautet: unter 3:50 bleiben.
Die Herzfrequenz steigt in Bereiche, in denen sie nicht sein sollte. Trinken, abkühlen, langsam machen. Wir sind auf der langen Strecke zurück in die Frankfurter City. Wo das langsamer laufen nicht mehr recht funktionieren will, gehe ich 20 Schritte und laufe langsam wieder an. Das hatte ich dann eigentlich doch nicht erwartet. So geht es dann in die Frankfurter City hinein. Zwischendrin kurze Geh-Phasen. Ich zähle sie nicht, realisiere aber, dass ich evtl. sogar Plan B aufgeben muss. In den verwinkelten Häuserschluchten ist es dann leider auch irgendwann so weit. Plan C? Meine Zeit von Barcelona von Anfang März zu unterbieten. Das waren 3:54:56 h.
Kilometer 40: noch 2195 m. Zu Hause wäre das gerade mal die Strecke zum Müllberg und zurück. Irgendwie schaffe ich es, einige Reserven zu mobilisieren. Die Musik und Zuschauer sind Klasse und helfen mir Richtung Ziel.
Dann ist das Start-Transparent sichtbar. Weiter, weiter .... Ich bin auf der Überholspur - nachdem ich so viele andere Läufer vorbeigelassen habe. Es sind nur noch wenige Meter, 2 Haken sind zu schlagen. Dann der Einlauf in die Festhalle, der rote Teppich, die Disco-Atmosphäre, die Cheerleader. Dieser Abschnitt ist viel zu kurz. Und dann ist es geschafft. Ich stoppe den Garmin bei 3:54:57 - eine Sekunde langsamer als in Barcelona.

Ein Fazit? Ich habe viele Ecken wiedererkannt. Die Skyline von Frankfurt habe ich bewußter genossen. Auch waren viele Bands wieder da. Ich kann noch viel besser Treppen steigen als noch vor einem Jahr. Die Vorboten von Krämpfen waren dieses mal nicht zu spüren. Trotz Einbruch: es war ein schöner Lauf.

3 Kommentare:

  1. Zuerst einmal meinen Glückwunsch zum überstandenen Marathon! Die Zeiten auf dem FR kannst du in FFM total vergessen, keine Ahnung wieso, aber dort spinnt der immer (lief dort zum dritten Mal) Laut Garmin war ich immer zu spät an den km Schildern, hatte am Schluss weit über 43 km. Gute Erholung!

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  2. Hallo Martin, danke für die Glückwünsche. Dass der FR in den Häuserschluchten Mist anzeigt ist nicht verwunderlich. Dafür habe ich meine Tabelle dabei. Allerdings ist bei km 19-23 doch recht offenes Gebiet. Aber schließlich habe ich nicht mal mehr die Tabelle gebraucht :-(
    Erhol Dich auch recht gut, Dich hat es ja fast noch schlimmer erwischt.

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  3. Du hast ja einen Blog, wie schön :o) Glückwunsch zum Finish, wie Martin schrieb, Garmin in FFM funzt am Besten, wenn Du die Kilometer handstoppst. Erhol Dich gut - und - ich werde jetzt immer mal hier reinschauen!
    Liebe Grüße, Kathrin

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