Samstag, 11. Dezember 2010

Wasser treten

Die Entscheidung ist mit nicht leicht gefallen, aber ich musste raus und laufen - und wenn es nur kurz ist. Entscheidung - warum? Die Wetterverhältnisse sind nun mal außergewöhnlich und ich habe schon zwei Aueinandersetzungen mit der Schwerkraft klar verloren.
So hat mein Fahrrad auf dem Weg in die Firma auf der abschüssigen Seite einer Autobahnbrücke die Bodenhaftung verloren. Fahrrad, Laptoptasche, Schloß und eine Tasche mit Regenbekleindung haben sich zwanglos auf der Eisplatte über die Straße verteilt. Das rechte Pedal hat sich oberhalb des rechten Knöchels ins Bein eingegraben und zwei richtig lange Kratzer hinterlassen. Die Hose ist heile, aber der Strumpf ein Fall für den Mülleimer. Nachdem ich alles zusammengesammelt hatte, musste ich feststellen, dass die Kette sich von allen Zahnrädern gelöst hatte, durfte diese noch auflegen. Sonst ist nichts passiert und es ging es ohne größere Probleme weiter. Allerdings merke ich die Kratzer ganz gut.
Und dann war da noch der Ausrutscher am Freitag. Ich bin ja mit dem Auto gefahren, aber beim Verlassen des Parkplatzes hat es mich richtig auf den Hosenboden gesetzt. Auch den merke ich ganz gut.
Mit derlei Vorbelastungen laufen? Ja, geht doch. Zumindest ein bischen.
Die Bekleidung an die Außentemperaturen angepasst trabe ich los und merke: das wird nass. Auf den geräumten Wegen geht es ganz gut, aber dann biege ich ab und laufe ins Regnitztal hinunter. Hier ist nicht mehr so gut geräumt. Oberflächlich sieht es eigentlich gut und weiß aus, wenn man jedoch drauftritt versinkt man im Matsch. Und wie nass dieser "Schnee" schon ist. Eigentlich kann man von festem Wasser sprechen. Entsprechend ändere ich meinen Laufstil vom schlurfenden Marathonschritt zu etwas, das schon leicht an einen Kniehebelauf erinnert. Satt auftreten heißt die Devise, damit es zur Seite und nicht in die Schuhe spritzt. Und ja nicht hinfallen.
Die Streckenwahl heute morgen ist etwas eingeschränkt, da die Regnitz über die Ufer getreten ist und einige meiner wichtigen Verbindungen gesperrt sind. Nicht, dass mich die Schilder stören würden, aber wenn das Wasser knöcheltief auf den Wegen steht, halte ich mich doch daran. Also entschiede ich mich für eine Pendelstrecke.
Einigermaßen locker geht es dahin. Dicke Tropfen fallen von den Bäumen. Meine Schuhe schmatzen. Ich habe meine Ruhe. Das ist die Hauptsache!
Mit der Zeit verändert sich auch das Licht. Die Orange-Töne werden blasser und ein zartes Blau-Weiß  breitet sich aus.
Ein Stündchen mit 8,5 km und dann ist es gut.

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