Sonntag, 5. Dezember 2010

Wer bremst ...

... ist feige. Wie bitte?? Also ich bin sicher nicht damit gemeint. Heute morgen kurz vor 7:00 verlasse ich zum Entsetzen meiner Frau das Haus und schwinge mich auf meine Mountainbike. Bei -4,5°C ist das sicher nicht feige.
Zunächst geht es über geräumte Straßen und Strecken in Richtung Erlangen. Ein wohl bekannter Weg - auch vom Laufen. Dann quer durch den Wiesengrund und hinauf nach Büchenbach, wo unser Grundstück ist, auf dem im Frühjahr unser Haus gebaut werden soll. Hier ein kurzer Kontrollblick in die Runde - es gibt nichts Neues außer Schnee. Dann durch den Ort zurück an den Kanal.
Das Stück bis zum Hafen fährt sich noch ganz gut, aber dann ... Schneeharsch ca. 15 cm hoch. Zwei Spuren, jede so breit wie ein LKW-Reifen (hat wohl auch ein solcher in den Schnee gedrückt). Und dann war es das. Es bremst mich voll aus. Ich stehe und bin froh, die Füße schnell von den Pedalen bekommen zu haben. Ob ich vielleicht die Straße hätte nehmen sollen? Alles in mir sträubt sich; das muss doch machbar sein. Irgendwie muss ich in die LKW-Spur kommen und dann versuchen, möglichst gerade zu fahren. Im zweiten Anlauf klappt es und eine Erkenntnis reift in mir: ich bin in einem viel zu hohen Gang unterwegs. Der Gedanke wird umgesetzt und schon geht es besser. Wer ist feige? Der Schnee, denn er bremst. Und legt sich auch noch mitten in meinen Weg ;-)
Ein Anstieg ist noch zu bewältigen, aber der ist dank des niedrigen Ganges kein Problem mehr. Dann bin ich wieder auf präparierten Wegen unterwegs und kurbel gemütlich in Richtung Heimat. Ein paar Mal muss ich herumtollenden Hunden ausweichen und dann geht es die Rampe vom Kanal ins Regnitztal hinunter. Hier bremse ich. Nicht aus Feigheit, sondern aus Vorsicht, denn unten ist die Straße. Zu Hause stoppe ich die Uhr: 28 km in 2 h. Das passt. Jetzt ist es Zeit das Frühstück und den Sonntag zu genießen.

2 Kommentare:

  1. Schnee in größeren Mengen passt nun wirklich nicht zu den meisten Ausdauersportarten - also freuen wir uns doch einfach über jeden präparierten Weg!
    Gar nicht feige ;-)

    Weiterhin viel Spaß im Wintertraining &
    Schöne Grüße!
    Lars

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  2. Auch wenn es anstrengend ist - ich mag dieses Gefühl der Erste zu sein, der seine Spuren in den Schnee drückt. Nichtsdestotrotz sind danach schöne Wege zum Trainieren besser.

    LG, Michael

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