Donnerstag, 11. Februar 2010

Dinge, die die Welt nicht braucht

Hmm, also ich fahre ja mit dem Fahrrad in die Firma. Natürlich nicht mit dem Tria-Rad, sondern einem Trekkingrad. Das gute Stück hat mich noch selten im Stich gelassen. Bei keinem Wetter, egal, ob Sonne oder Schnee, wie in diesen Tagen. OK. Letzten Herbst ist beim Antreten die Kette gerissen. Das kann ja mal passieren.
Die Tage habe ich etwas entdeckt, das ich in meinen X Jahren auf dem Fahrrad noch nicht gesehen habe:
Auf der Aussenseite der Vierkantbuchse der linken Tretkurbel hat sich ein Riß über die ganze Breite gezogen. Wie tief er ging (vielleicht bis auf die Achse des Tretlagers?) konnte ich nicht sehen. So etwas morgens zu entdecken braucht man normalerweise nicht.
Man kann nur mit wenig oder ganz ohne Druck auf dem Pedal fahren. Die Sorge, dass die Kurbel abreißt und man mit dem Gesicht den Lenker küsst ist auch nicht ganz unbegründet.
Also fahre ich ultravorsichtig in die Firma. Der Plan war, auf dem Heimweg an einer Werkstatt zu stoppen und mich um Reparatur zu kümmern. Gesagt, getan. Nach getaner Arbeit fahre ich wieder ultravorsichtig - zur Werkstatt eines großen deutschen Fahrraddiscounters.
Ich schiebe mein verschneites und wegen der Wärme nun tropfendes Fahrrad über (noch) sauberen Boden in den gerade neueröffneten Fahrradpalast. Nach kurzer Wartezeit schaut sich ein Monteur das Dilemma an. "Ah ja, das hatte ich vor zwei Wochen auch".
Es ist ja einigermaßen beruhigend, dass so etwas auch anderen Leuten passiert. Wenn ich in die Ersatzteilabteilung gehe und mir eine Kurbel mit den Maßen x und y hole, kann er mir das gleich richten. Abends um 18:30 keimt bei derlei Angebot Hoffnung auf. Es wurde nochmal kurz spannend, als keine passende Kurbel auf Lager war. Kurzerhand wurde ein Ersatzteilset auseinander genommen und damit innerhalb weiterer 10 Minuten war mein Alltagsfahrrad wieder voll einsatzfähig.
Der kleine Aufpreis für die Montage war es mir wert. Alleine die Tatsache zu Hause die Sauerei des schmelzenden Schnees (gepaart mit dem üblichen Schutz, Rost und Kettenfett) nicht aufwischen zu müssen, hat die Ausgabe gerechtfertigt.
Natürlich ging der Heimweg dann mit normaler Tretmanier von statten.

2 Kommentare:

  1. Die Geschichte stimmt optimistisch - da sage noch jemand etwas über die "Servicewüste" Deutschland :-) !
    Respekt, daß du so eisern mit dem Rad zur Arbeit fährst. Wie weit ist denn dein Weg?
    lG
    Ralph

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  2. Hi Ralph,
    ich war auch angenehm überrascht über den Service. Hatte ich mich ja schon darauf eingestellt, dass ich irgendwelche anderen Räder nutzen muss.
    Weit ist es nicht. 4,5 km einfach. Im Sommer ein Traum: zwischen Feldern hindurch. Wenn der Heuschnupfen nicht nervt, dann kann man das Gemüse riechen. Im Winter wird es allerdings sportlich. Eis - klar. Schnee - je nach Auflage. Wenn man (früh) vorher noch eine 1/4 Stunde Schnee geschippt hat, weiß man nachher, was man getan hat.

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