Samstag, 29. Mai 2010

Ferrari trifft Felt

Ferienzeit - Urlaubszeit. Trainingsfrei? Nein, im Gegenteil. Meine Frau und beide Kinder sind auf Kur. Ich hüte das Haus und unsere Hasen. Daneben bleibt genug Zeit einige Aktionen zu starten, die sonst mit Blick auf familiäre Aktivitäten nicht so einfach umzusetzen wären. So stand heute eine Radrunde auf dem Programm, die mindestens 80 km hat. Damit es sich lohnt, sollte auch der Rödlaser Berg mit seinen 15% Steigung Bestandteil sein. Und wenn auch die Anfahrt eine leichte Sache war, so hatte es der Berg wieder in sich. Schon das Stück aus Neunkirchen heraus ist anstrengend genug. Und wenn man sich freut, dass es vorbei zu sein scheint, dann sieht man in der Ferne das 15%-Schild. Während man von Autos überholt wird, sehnt man sich danach, die erste der beiden Streumittelkisten zu sehen. Aber erst wenn man die zweite Kiste sieht, dann ist das Ende absehbar. Die anschließende Abfahrt mit 12% Gefälle hat Spaßfaktor.
Aus den Hügeln der Fränkischen Schweiz geht es hinüber Richtung Karpfenland. Zunächst nach Röttenbach und von dort Richtung Dechsendorf. Unvermittelt sehe ich, wie sich ein großer brauner Schatten im Acker neben der Straße bewegt. Ich höre auf zu treten und schaue. Ein mächtiger Greifvogel erhebt sich und zieht im Tiefflug über die Straße hinweg. Ein majestätischer Anblick. Allerdings auch nicht ohne Nebengedanken: Der Greif fliegt ziemlich tief und ich kalkuliere schon den Kollisionskurs. Nach wenigen Sekunden ist die Begegnung vorbei.
Mit gleichmäßigen Windgeräuschen in den Ohren geht es auf der Straße weiter, als ich von hinten kommend das Geräusch eine großvolumigen Motors höre. Ich kontrolliere meine Geschwindigkeit und prüfe den Abstand zum Straßenrand bzw. -graben. Ok, lass ihn kommen.



Und dann kommt er. Rot, breit und flach. Ein Ferrari. Schön schaut er aus, aber mein Felt B2 ist noch härter gefedert. Es dauert nicht lange und der Bolide ist aus dem Blick.
Dann herrscht auch wieder Ruhe auf der / den Straßen. Über Nebenstraßen nähere ich mich dem heimischen Garten. Nicht ohne - von der geplanten Route abweichend - kurz vor Ende eine kurze aber knackige Steigungsstrecke mitzunehmen. Dann waren es 84 km Sonnenschein, 2 Gels und 1,5 Liter Wasser. Etwas Sonnencreme hätte den Armen vielleicht doch gut getan. Ich gönne mir ein alkoholfreies Erdinger und den Hasen ein paar Blätter Löwenzahn. Schön war's.

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