Samstag, 11. Februar 2012

Aufgetaut ...

... ist nur das Mountainbike. Ein Griff in die Trickkiste und der Umwerfer war enteist und wieder beweglich. Also raus auf die Piste. Bei -15° C kostet das schon ein bischen Überwindung. Der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draussen liegt bei 37 Grad. Was meine Bekleidung angeht bin ich am Limit - ich habe einfach nicht mehr. Das Zwiebelprinzip sorgt dafür, dass ich im Haus schitze, aber sobald ich draussen bin, bin ich froh, wenn mir warm werden würde. Eigentlich ist mir in den 80 Minuten gar nicht war geworden. Nur einmal kurz: Ich habe im Halbdunkeld eine Eisplatte übersehen und prompt begann das Rad zu rutschen. In gefährlicher Nähe zum zugefrorenen Kanal. Ich konnte das Rad abfangen und einen Sturz vermeiden. Und der Adrenalinstoß war herrlich warm. Die Wirkung hat glatt noch 1,5 km angehalten ...
Ich sinniere darüber, dass man Kälte nicht fotografieren kann ... nur die Auswirkungen. Dabei frage ich mich wie die Schwäne auf der Regnitz bei Möhrendorf das aushalten. Immerhin treiben Eisschollen den Fluß hinunter. Das allein ist schon bemerkenswert und wert festgehalten zu werden.



Ich merke, dass die Kälte in die Füße und Finger kriecht. Nun bin ich ca. 1 h draussen unterwegs. Und ich stelle mir die Frage, welchen Bäcker ich aufsuche. Mache ich noch einen Abstecher, oder fahre ich auf dem direkten Weg nach Hause. Ich entscheide mich dafür, die Grenzen höher zu setzen. Ich möchte über die Stunde hinaus draussen bleiben. Aber ich baue mir eine Sicherheit ein: Der Weg vom Bäcker nach Hause ist nur 10 Minuten lang. Die Verkäuferin dort äußert sich anerkennend über meinen Mut und murmelt etwas von "zu kalt um zu joggen". Naja, am Fahrrad ist es noch kälter ...
Übrigens sieht man auch dem Garmin deutlich an, dass es kalt ist. Es dauert Sekunden, bis die Flüssigkristalle beim Umschalten der Ansicht diese neu aufgebaut haben.
Zuhause angekommen schüre ich erst einmal den Ofen ein um wieder aufzutauen.

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