Montag, 1. Juli 2013

CST 2013

Der Chiemsee Triathlon, Mitteldistanz 2-80-20. Nachdem ich letztes Jahr nicht dabei sein konnte, hat es dieses Jahr geklappt.
Ich hole ein bischen aus, denn ich war in den letzten Tagen doch ein bischen schreibfaul. Anfangen sollte ich beim Tapern. Ja, und bedanken bei meiner Firma, die mich darin unterstützt hat, nicht zu viel zu trainieren. Von Tag zu Tag ist das Gefühl stärker geworden, dass ich immer schwächer werde. Erst als ich am Freitag Abend mein Fahrrad zerlegt und im Kofferraum verstaut habe, kam so gaaanz langsam das Gefühl, dass ich einigermaßen vorbereitet bin.
Samstag Morgen flüchte ich aus dem heimischen Regen, um in den Regen hineinzufahren. Leichter Regen und ziemlich trübe Sicht empfangen mich in Chieming.

Immerhin kann man die Schwimmstrecke erkennen. Und sie ist deutlich markiert. Die Landezone ist auch ok. Wie gut sie ist, merke ich beim Schwimmausstieg selbst.

Es folgen die üblichen Dinge: Startunterlagen holen, Fahrrad einchecken, Wechsel- und Zielzone besichtigen, allgemeine Orientierung erlangen. Ach so - Müllsäcke kaufen, um das Fahrrad notdürftig vor dem Regen zu schützen. Ich habe (noch?) nicht diese schönen Hüllen, wie es sie bei Ironman und anderen Veranstaltungen gibt. In der Unterkunft bekomme ich auch ein gutes Abendessen und gehe ungewohnt zeitig ins Bett.
Raceday. Ich bin um 5 Uhr wach und denke, dass das nicht sein kann. Also umdrehen und weiterschlafen. Frühstück um halb acht, Schwimmstart um neun. Bei den kurzen Wegen ist das kein Problem. Ich kontrolliere mein Rad, platziere die Flaschen und Verpflegung. Dann ein bischen Aufwärmen und hinein in den Neopren. Das Wasser des Chiemsees hat gepflegte 16,4 Grad. So jedenfalls wurde es auf der Wettkampfbesprechung angekündigt. Einige Schwimmzüge der Gelenkigkeit wegen müssen reichen. Dann heißt es in die Startzone zu gehen und los ...


Wie üblich werde ich von vielen anderen Schwimmern überholt. Das ist nichts Neues. So habe ich irgendwann freie Bahn. Nur wenige andere Schwimmer "kreuzen" meine Bahn - und umgekehrt ;-)
Das erste Drittel habe ich das Gefühl mit angezogener Handbremse unterwegs zu sein. Dann wird es besser und langsam bin ich auch auf dem Rückweg. Mit dem guten Gefühl, nicht der Letzte zu sein, geht es stetig weiter. In der Hafeneinfahrt wird es kurz "eng". Wo Boote einfahren, werden wohl zwei oder drei Triathleten hindurch passen. Dann habe ich den Ausstieg vor der Nase. Die Helfer stehen präzise an der Kante zum Kies, so dass ich sofort und ohne Schwächeln stehe und gaaanz langsam antrabe.

Wechseln. Raus aus dem Neo, diesen rein in die Tüte. Ich pokere hoch. Es ist immer noch trübe und ich nehme keine Jacke oder Ähnliches aufs Rad mit. Mein Mut wird später mit Sonnenschein belohnt werden. Bis dahin ist es allerdings ein bischen frisch. Ab und an fahre ich durch eine Warmluftzone. Die Rad-Strecke ist abwechslungsreich und wellig genug. Keine Steilstücke sondern eher längere Anstiege. Und schnell. Für mein Gefühl sehr schneller Asphalt. Ich fahre einen Schnitt von 30,9 km/h auf die 80 Kilometer. Dabei ist die zweite Runde genauso schnell wie dies erste. Ich bin sehr zufrieden. Alle 20 km gebe ich mir ein Gel; trinken muss ich eher weniger. Es ist halt doch noch recht frisch. Begeisternd sind die Anwohner, die an der voll gesperrten, gut gesicherten und ausgeschilderten Strecke jeden anfeuern. Nur am Golfplatz gibt man sich eher verhalten und übt das Putten.
 Dann geht es wieder in die Wechselzone. Aus den Schuhen bin ich längst raus. Neue Strümpfe und andere Schuhe - dann geht es auf die Laufstrecke. Inzwischen ist die Sonne herausgekommen und es ist richtig super Triathlonwetter. Die Temperatur liegt bei irgendwas 20 Grad plus x. Erst geht es mit zwei leichten Anstiegen am See entlang, dann auf die Höhe und oben wieder zurück zum Zielbereich. Vier Runden mit ca. 5 km müssen für die Mitteldistanz absolviert werden. Vier klingt viel. In der Rückschau sage ich: gerade genug, um die Strecke kennen zu lernen. Schon auf der ersten Runde raste ich hinter Susi ein.Und komme nicht weg von ihr. Sie läuft mein Tempo. So um die 5:45. Und nach wenigen Schritten laufen wir im Gleichschritt. Ich will und sollte nicht schneller und nutze die Gelegenheit, mich ein bischen pacen zu lassen. Das geht perfekt fast 2 Runden lang. Dann lässt sie nach und ich gehe vorbei. Hält sie mit? Ja - zwar etwas weiter hinten, aber sie kommt mit. Ich schau mich immer wieder um, mache etwas langsamer an den Verpflegungsstellen. Wir bleiben beisammen. Am Eingang der letzten Runde bekommt Susi mentale Unterstützung von einer Freundin (?) und zieht wieder vorbei. Im gewohnten Trab laufen wir weiter. Ich könnte sie nicht überholen, selbst wenn ich wollte. Ich würde platzen. Später vielleicht, kurz vor dem Ziel? Auf dem Rückweg, nur wenige hundert Meter vor dem Ziel, geht es leicht bergab. Und hier ziehe ich an. Nein - es ist kein Spurt. Nur ein bischen schneller. Weil's bergab geht. Und viel hole ich nicht heraus, ein paar Sekunden.

Im Ziel angekommen drehe ich mich um und sehe Susi bereits im Zielkanal. Wo sie angekommen ist, bedanke ich mich, wir klatschen uns ab und freuen uns über das gelungene Rennen. 5 Stunden 42 Minuten. 12 min über meiner Wunsch-Zielzeit. Passt. Super gleichmäßiges Rennen. Kein Schwächeln, kein Einbruch, nichts. Auch das Schwimmen war trotz leichter Wellen verhältnismäßig schnell. Gerne wieder, nur für diesmal reicht es.
Dank an Sven Hindl und seinen Helfern für die gute Orga, den Anwohnern für ihre Geduld mit den gesperrten Straßen und all den Zuschauern.

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