Sonntag, 6. Juni 2010

Ausfahrt 100k

Heute hatte ich die Ehre mit Claudia und Winfried eine kleine Rundtour machen zu dürfen. Claudia ist erfolgreiche Roth-Finisherin und Winfried radelnder Laufexperte und immer noch in der ewigen Bestenliste zu finden.
Bei derlei Experten muss alles perfekt sitzen, deswegen habe ich am Vorabend noch einen eingehenden Check an meinem Rad durchgeführt. Heute morgen blieb mir nur noch dick aufzutragen - Sonnencreme natürlich. Gemäß dem Motto "Nicht kleckern, klotzen!" nahm ich reichlich vom sehr hohen (50er) Lichtschutzfaktor. Man weiß ja nie was kommt und wie spontan die Route ausgeweitet wird.
Es sollte nicht zu schnell werden (gut für mich), da Claudia sich noch nicht vollständig von einer Erkältung erholt hat. Die Länge der Strecke wurde ungefähr so bestimmt: "Wir fahren dann mal Richtung Höchstadt, kurz vorher links und dann erst einmal gerade aus ..."
Also fuhren wir bei bestem Sonnenschein los. Die Route meiner beiden Experten führte auf ruhigen Nebenstraßen aus der Stadt hinaus in die Hügel des Karpfenlandes (Aischgrund). Kilometer folgt Kilometer. Das satte Grün tut den Augen richtig gut - speziell nach dieser Regenperiode. Manche Teiltrecken erkenne ich wieder, aber das meiste ist mir neu. Das ist schön so, denn dann kann ich meine eigenen Strecken vielleicht etwas modifizieren. Zwischenzeitlich zeigt der Garmin 50 km an, das Tempo ist mit ca. 25 km/h perfekt. Entfernen wir uns noch vom Ausgangspunkt? Nein, nicht mehr, wir sind schon in einem großen Bogen unterwegs. Vorsichtig kalkuliere ich weiter: für die von mir angepeilten 80 km wird das locker reichen. Aber vielleicht geht ja noch mehr? Mal sehen, wie sich Claudia fühlt. Ok, sie würde gerne zu häufige und steile Anstiege vermeiden, aber die Strecke macht ihr nichts. "Und Langdistanz-Finisherinnen sind hart im Nehmen."
Wir tauschen uns aus. Nebeneinander fahren ist auf Nebenstraßen kein großes Problem. Die Spezialisten geben mir Hinweise zu meiner Sitzposition und Aerodynamik. Ich soll z.B. meinen Lenker ein bischen tiefer legen. Dankbar nehme ich die Hinweise auf. Wo ich doch die meiste Zeit alleine trainiere bekomme ich keine solchen Ratschläge.
Langsam aber sicher geht es Richtung Ausgangspunkt zurück. Ein paar Haken schlagen, um die herrliche Natur auf Nebenstraßen genießen zu können und dann sind wir zurück. Mir geht es gut. Oder besser sehr gut. Die Tour war ein einziger Genuss. Ich könnte noch weiterfahren - und ich darf weiter fahren. Noch stehen 93,5 km auf der Uhr, aber ich bin noch nicht zu Hause. Noch ganze 8 km stehen mir bevor und ich werde sie genießen. Nicht nur wegen der Strecke, sondern auch wegen des Ereignisses: Die 100 Kilometer Premiere.
Zu Hause angekommen sind es 101,5 Kilometer und ich könnte weiter fahren ....

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