Montag, 21. Juli 2014

Raceday - Laufen

Ich bin auf der Laufstrecke. Zugegeben ich kenne sie nicht, aber verlaufen werde ich mich wohl nicht. Ich laufe bewußt langsam an und komme langsam auf das angepeilte Renntempo. Es geht raus zur Lände. Irgendwo da steht Burkhard, mein Schwager, und ruft mir zu. Ich rufe zurück und laufe weiter. Schön, dass doch jemand rausgekommen ist. Die Hitze hat meine Supporter ziemlich abgeschreckt. Und dann bin ich am Kanal. Und es kommt der Hammer. Nach ca. 7 km werde ich langsamer und langsamer. Eine Kombination aus Gehen und Joggen. Das soll kein Wandertag werden! Aber der Motor dreht maximal noch mit 150 Touren. und so sinkt mein Tempo auf 7:00 bis 7:30. Nicht witzig. Durchhalten. Und es zieht sich. Nebenbei sei bemerkt, dass der Himmel immer gewittriger aussieht. Verpflegungsstation, weiter. Verpflegungsstation zwei, "Gel bitte, aber nicht Banane". Das wird mein Standardspruch. Ich selbst oder die Helfer kamen im Körbchen nach Gels. Orangengeschmack ist ok. Bei Banane hebt es mich, das kommt nicht gut.Schleuse Schwand, Hinein nach Schwand. Zum zweiten Wendepunkt in Schwand geht es ein Stück bergauf. Muss das sein? Und dann wieder zum Kanal. Den Anstieg hinauf. Ich gehe, geht nicht besser. Und wieder am flachen Kanal. Jetzt habe ich vollen Blick auf das Wetter. Es wird ein Gewitter durchziehen. Das erschreckt mich nicht. Ich freue mich über jeden Regentropfen, der mich abkühlt. Ich hangle mich von Kilometerstein zu Kilometerstein, von Verpflegungsstation zu Verpfegungsstation. Da kommt bei ca. Kilometer 18 der Fahrrad für den letzten Läufer. Das macht mir nur kurz Sorge. Ich laufe weiter. Und es ist hart. Und es regnet richtig schön, nur dass ich die aufgeweichten Wege und Pfützen nicht so mag. Wieder an der Lände. Halbe Strecke geschafft. Langsam habe ich das Gefühl, dass es machbar ist. Und das Gefühl wächst auf den nachfolgenden Kilometern. Und meine Geschwindigkeit auch. Ich bin eher mit einem 7:00 Tempo unterwegs. Und so schlecht kann es mir nicht gehen, denn ich fange an zu rechnen. Bis 21:00 Uhr schaffe ich es nicht mehr. Die 12:xx Stunden werde ich auch nicht erreichen, aber für ein Daylight-Finish sollte es reichen. Yeah. Das wird mein Ziel.
Vom Kanal geht es weg nach Eckersmühlen, über die Kanalbrücke zum letzten Wendepunkt und zurück. Jetzt geht es heim. Ich vergleiche die Reststrecken mit meinen Trainingsrunden. Und die Runden werden immer kleiner. Und die Lände kommt in Sicht. Dann geht es links. Der Anfang vom Ende. Auf nach Roth. erst den Waldweg hinaunter. Ich nutze den Schwung. Das der kurze Anstieg in den Ort hinauf. Der ist nochmal gemein. Oben an der Kreuzung steht ein Bekannter und feuert mich an. Ja, jetzt sind es noch ca. 3 km. Dafür ziehen wir uns normalerweise nicht einmal die Schuhe an.Und in die Schleife in Roth. Leider ist der Platz ziemlich ausgestorben. Das Gewitter hat die Zuschauer verscheucht. Dann geht es nich einmal leicht ansteigend zurück. Daylight-Finish! Der Gedanke gibt mir irgandwie Energie, auch wenn ich sie kaum spüre. Ich sehe nur auf dem Garmin, dass ich schneller werde. Dann ist es nur noch 1 km. Ich rück die Startnummer zurecht und lasse es laufen. Es geht immer schneller! Dann bin ich am Anfang vom Zielkanal. Menschenmengen trotz Regenwetter. Ich werde schneller und schneller. Dann laufe ich ins Stadion ein und drängle mich an einer Staffel vorbei. Fantastisch. Zielbogen. Runterbremsen. Stoppuhr drücken.
DAYLIGHT-FINISHER

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