Samstag, 27. März 2010

3/4 - kurz: gar nicht schlecht

Heute war der Tag, die Eröffnung der Wettkampfsaison. Sportlich gesehen ist die Woche erfolgreich verlaufen. 400er Intervalle am Dienstag, am Donnerstag ein bischen Laufen mit Steigerungen. Ich habe mich gut gefühlt - sportlich gesehen.
Allerdings gab es in der Firma einiges an Stress. Drei Tagen Katastrophenmanagement zehren an der Substanz. Freitag Abend war ich entsprechend extrem ausgepowert und habe mich gefragt, wie ich mich für den 10er motivieren soll. Zunächst wollte ich erst einmal schlafen. Nachdem der Start um 13:00 Uhr sein sollte, stand dem Ausschlafen und gemütlichen Frühstück nichts im Wege.
Am späten Vormittag habe ich mich um meine Klamotten gekümmert. Die Wahl fiel nicht leicht. Es war windig, regnerisch, aber trotzdem nicht kalt. 11°C, Tendenz  steigend. Ich entschied mich für eine knielange Hose und ein kurzärmliges Oberteil, dazu das Stirnband. Immerhin wollte ich schnell unterwegs sein und da muss die Wärme weg. Der Berufspessimist in mir drängte darauf, vorsichtshalber lange Kleidung mitzunehmen. Das war angesichts des großen, leeren Autos auch kein Problem.
Nach kurzer Fahrt war ich am Ort des Geschehens und konnte noch dem Kinderlauf zusehen, bevor ich mir meine Startnummer holte. Der Dame an der Ausgabe kam mein Name bekannt vor - kein Wunder, sie kennt meinen Bruder aus dessen Firma.
Kurz überlege ich, ob mir die 3stellige Nummer mit der "13" drin Glück bringen wird. Egal, ich bin nicht abergläubisch. Ich habe trainiert und mache das Beste daraus. Kurz vor dem Start gibt es Windböen und feinen Regen. In den kurzen Klamotten ist es schon ein wenig frisch. Aber andere haben noch kürzere Sachen an. Im Wald wird vom Wetter nicht viel zu merken sein.
Der Startschuß knallt und los geht es. Schnell bin ich auf Zielgeschwindigkeit. Natürlich sind die anderen schneller, ich versuche meine angepeilte Geschwindigkeit von 4:30 zu halten. Es kommt zu zwei kurzen Ausreissern bis auf 4:10, aber dann bin ich ganz gut dabei. Der Waldweg ist teilweise recht feucht, die großen Schneisen dagegen ok. Ich hatte es mir nach den nächtlichen Regenfällen schlimmer vorgestellt, so paßt es aber. Es geht über zwei Runden zu je 5 km. Die erste Runde läuft gut, 22:2x Minuten sind vergangen als die zweite Runde beginnt. Irgendwie rechne ich aus, dass ich 7 Sekunden gut habe. Der Puffer erscheint mir recht klein.
Und schon bin ich auf der zweiten Runde. Noch geht es gut, wir sind auf festem Weg. Dann aber die Waldwegpassage: ich merke, wie der weiche Boden bremst und bin froh, als wir wieder auf die befestigte Schneise kommen. Irgendwie bin ich ein bischen langsamer. Ich suche nach Gleichschnellen. Niemand in Reichweite. Die wenigen, die mich überholen sind ein deutliches Stück schneller. Also immer wieder ein Blick auf den Garmin. Die 7 km-Marke ist erreicht und irgendwie fühle ich den Durchhänger, am schlimmsten ist es bei 7,5 km. Dann aber ein bischen Erleichterung: der Weg wird leicht abschüssig. Die 8er Marke ist in Sichtweite. Mein Kopf schaltet: es geht aufs Ende zu, also Energien mobilisieren, was geht. Es geht tatsächlich was. Ich komme meinem geplantem Renntempo nochmal richtig nahe. Irgendwie muss ich das halten. Dann geht es aus dem Wald heraus, der letzte Knick wird sichtbar. Die Uhr verrät, dass die 45er Zeit nicht zu halten/schaffen ist - egal, weiter. Um die Kurve und in den Zielkanal - dann stehe ich vor dem Mann mit dem Barcodescanner. Den Garmin gestoppt - geschafft. 46:14 min verrät der 310XT, ein Tempo von 4:39 oder 12,9 km/h. Nicht ganz das, was ich mir vorgestellt habe, aber trotzdem gar nicht schlecht. Dafür, dass ich aus dem Basis-Wintertraining heraus mich  in 4 Wochen vorbereitet habe, bin ich zufrieden. Und ich fühle mich gut, sehr gut.
Offizielles Ergebnis: 46:12 min

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